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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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mich.«
            »Du bist ein verdammter Idiot, Charles. Sag mir, an wen du verkauft hast.«
            »Du weißt doch, wer meine Anteile erworben hat. Wozu diese Befragung?«
            »Ich will, daß du es mir sagst.«
            Charles nippte an seinem Brandy. »East Coast Mercantile natürlich.«
            »Sehr schlau. Und weißt du auch, wem East Coast Mercantile gehört?«
            »Nein. Welche Rolle spielt das schon?«
            »Die Gesellschaft gehört deiner Frau, Charles! Sie hat sie gekauft!«
            Die Verblüffung in Charles’ Gesicht war ehrlich, und das steigerte Basils Wut. Es war nicht sehr schwierig gewesen herauszufinden, wer Eigentümer der East Coast Mercantile war, aber Charles hatte sich offenbar nicht einmal für die Frage interessiert. Jameson Jones, der Vertreter der East Coast Mercantile, hatte Basil aufgesucht, allerdings ohne auch nur andeutungsweise durchblicken zu lassen, welche Rolle seine Gesellschaft zukünftig bei Northern Star zu spielen gedachte. Er hatte lediglich gesagt, daß er mit dem Status quo derzeit ganz zufrieden sei. Basil hatte damit gerechnet, daß Mrs. Howth auftauchen und versuchen würde, ihm das Leben schwerzumachen, aber bisher hatte sie sich nicht blicken lassen.
            Charles war immer noch fassungslos.
            »Nun, was hast du dazu zu sagen?« drängte Basil.
            »Warum hat deine Frau wohl deine Anteile gekauft?«
            »Ich weiß es nicht, und es interessiert mich auch nicht«, sagte Charles trotzig.
            »Ich fürchte, dann muß ich dein Interesse wecken. Kurz nach dem Verkauf deiner Anteile hat es Bemühungen gegeben, ein Konkursverfahren gegen Northern Star einzuleiten. Und zwar durch eine Firma, mit der wir seit Jahren Geschäfte machen. T. E. Morcomb.«
            »Das tut mir leid, Basil, aber ich habe damit nichts mehr zu tun.«
            Basil lehnte sich vor. »Oh doch, das hast du. Deine Frau ist auch Eigentümerin dieser Gesellschaft.«
            »Welcher Gesellschaft?«
            »T. E. Morcomb.«
            Charles blinzelte. »Ich verstehe nicht. Wie kommt sie dazu, Morcomb zu kaufen?«
            »Das wüßte ich gerne von dir.«
            »Im Grunde ist es wahrscheinlich ganz einfach. Vermutlich hat Regal meinen Anteil gekauft, um mir die Sorge abzunehmen. Und dann haben diese Leute, die für sie arbeiten, Morcomb aufgekauft. Es beweist nur wieder einmal, wie schlecht ihre Angelegenheiten verwaltet werden, daß eine ihrer Gesellschaften nun versucht, eine andere aus ihrem Besitz in den Konkurs zu treiben. Urkomisch eigentlich.«
            Basil schüttelte den Kopf. »Gott, bist du beschränkt, Charles! So einfach ist es keineswegs. Hat deine Frau nie meinen Namen erwähnt?«
            »Wieso sollte sie? Ich muß dir sagen, Basil, sie war sehr beleidigt, daß du und deine Frau sie praktisch geschnitten habt. Ich finde, es geschieht dir eigentlich ganz recht. Jetzt, da du sie als Partner hast, wirst du vielleicht ein wenig höflicher zu ihr sein. Aber diese geschäftlichen Dinge sind mir zu kompliziert, das mußt du schon selber entwirren.«
            Das war interessant. Also hatte Regal Howth sich ihrem Gatten nicht anvertraut. Sie war nicht zu ihm gekrochen gekommen und hatte ihm vorgeheult, Basil Mulgrave sei ihr Vater. Denn Basil war sicher, genau diese Behauptung würde sie früher oder später aufstellen. In dem Brief, den er vor ihrer Hochzeit mit Charles von ihr erhalten hatte, hatte sie von einer persönlichen Angelegenheit gesprochen. Was sollte sie sonst Persönliches mit ihm zu besprechen haben, wenn nicht Polly Hayes?
            Polly! Wer hätte gedacht, daß ihn ausgerechnet die Vergangenheit in den Kolonien eines Tages einholen würde. Und war es David Collins denn besser ergangen? Er hatte Maria Proctor geheiratet, die sich schlichtweg geweigert hatte, ihre Pflicht zu erfüllen und an seiner Seite nach Australien zu gehen. Nicht einmal in Sydney war sie bereit zu leben.
            David Collins. Der eine wahre Freund, den er in seinem Leben gehabt hatte. Sie schrieben sich immer noch. Basil hatte die Absicht, eines Tages nach Hobart zu segeln und seinen Freund, den Vizegouverneur, zu besuchen. Doch vorerst mußte er weiter um Northern Star kämpfen. Die letzten Jahre waren alles andere als profitabel gewesen. Es war ein schwerer Schlag

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