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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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einen Aristokraten heirate. Was hältst du davon?«
            Maria war beunruhigt. Hatte David ihr nicht erst kürzlich lachend erzählt, daß Basil der schamloseste Charmeur unter der Sonne sei? Es war ihnen nie in den Sinn gekommen, daß Polly ihn ernst nehmen könnte. Erst recht nicht nach ihrer leidvollen Erfahrung mit Jack. »Hat er dich denn gefragt, Polly?«
            »Natürlich nicht, sonst hätten wir es ja schon bekanntgegeben. Aber ich bin sicher, das wird er noch. Er sagt, ich sei schön.«
            »Das bist du ja auch, und es ist sehr nett von ihm, es zu sagen, aber ich an deiner Stelle würde einen kühlen Kopf bewahren. Sobald das Lazarettschiff abfahrbereit ist, wird er uns verlassen, das weißt du doch.«
            »Ich weiß, ich weiß.« Polly lachte. »Warte nur ab. Ich will deine Predigten nicht mehr hören, ich hab’ sie satt.«
            David bestätigte Marias Befürchtungen. »Unsinn! Basil meint es ganz gewiß nicht ernst mit Polly. Das Mädchen ist labil, sie sollte nach Hause fahren, Maria. Du solltest dafür sorgen.«
            »Aber was kann ich tun?«
            »Auf keinen Fall darfst du sie ermutigen. Um Himmels willen, sie kennt Basil doch kaum.«
            »Sie kennt Basil so lange wie ich dich.«
            »Das ist etwas anderes.« Er grinste. »Ich bin reell. Das ist Basil nicht. Man weiß nie, was er als nächstes vorhat. Außerdem reist er am Donnerstag ab, und damit ist der Fall erledigt. Polly sollte lieber anfangen zu packen. Und dann haben wir unser Heim endlich für uns allein.« Er kuschelte sich unter der Bettdecke an sie und flüsterte: »Liebst du mich noch?«
            »Ja«, murmelte sie.
            »Und wirst du mir ans andere Ende der Welt folgen?«
            »Nein.«
            Er lachte, küßte ihren Hals, liebkoste sie und zog sie an sich, um sie noch einmal zu lieben.
             
            Basils Abschiedsfeier fand in der Offiziersmesse statt, und Basil amüsierte sich königlich. Das Essen war erlesen, und anschließend beim Tanz wirbelte er Polly zu ihrem größten Entzücken übers Parkett. Er tanzte den ganzen Abend unermüdlich und trank sehr viel, bis er sich schließlich in einen Sessel fallen ließ. Dort saß er dann, umringt von lachenden Freunden. Es dauerte ein Weilchen, bis sie merkten, daß er wirklich besinnungslos zusammengebrochen war, und der Arzt wurde gerufen.
            »Ich habe so etwas erwartet«, vertraute der Armeearzt David an. »Er hat es übertrieben, mußte überall dabeisein. Erst letzte Woche habe ich ihm gesagt, er müsse ein bißchen kürzertreten.«
            Ein paar junge Offiziere luden sich Basil stöhnend auf und trugen ihn in sein Quartier. Die Gesellschaft löste sich auf. David und Maria brachten die enttäuschte Polly heim und rieten ihr, schlafen zu gehen.
            »Aber ich bin nicht müde. Ich werde aufbleiben und mich umziehen, dann kann ich mich noch von Basil verabschieden, wenn er an Bord geht.«
            »Das ist unmöglich. Zivilisten dürfen sich den Kriegsschiffen im Hafen unter keinen Umständen nähern. Hier gibt es zu viele Franzosen, wir müssen uns vor Saboteuren in acht nehmen.«
            »Ach, armer Basil, wie sollen wir uns denn dann verabschieden?«
            »Ich fürchte, das habt ihr schon, Polly«, sagte David.
            Sie war so erschüttert, daß sie ausnahmsweise ohne weitere Szenen auf ihr Zimmer ging. Erleichtert folgte Maria David in die Küche. »Wieso werde ich den Verdacht nicht los, daß Basil seinen Kollaps nur gemimt hat?« flüsterte sie. »Der Zeitpunkt schien gar zu günstig.«
            David schloß die Läden. »Ihr Mädchen mögt nicht müde sein, aber ich schon. Es war ein langer Tag. Und ich will nichts mehr über Basil hören.«
             
            Maria mußte gestehen, daß sie Pollys Gesellschaft genoß, nachdem Davids Regiment abgerückt und an irgendeinen Kriegsschauplatz in Amerika zurückgekehrt war. Er konnte ihr nicht sagen, wo genau sie hingingen, denn sie selbst wurden vor ihrer Abreise nicht davon in Kenntnis gesetzt. So blieb ihr also nichts weiter übrig, als auf seine Briefe zu warten. Und dann kam Polly nach Hause und sagte ihr, sie sei bei Edwina gewesen.
            »Warum denn, um Himmels willen? Ich dachte, ihr redet nicht mehr miteinander.«
            »Wir haben uns

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