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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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werden am Sande frühstücken, mein Hühnchen. Eine heiße Brühe wird dich aufpäppeln, und Neuigkeiten gibt es umsonst dazu.«
    Auch die Brühe gab es umsonst, als Kathi der Wirtin erzählte, was Susanne befürchtete.
    »Hat mich ja gestern schon einer von Lossius’ Leuten nach dem Kind gefragt, aber da dacht ich mir nüscht dabei. Wem laufen nich mal die Kinder weg? Aber die ganze Nacht, na, da kriegt man schon Bange.«
    Mitfühlend tätschelte die robuste Frau Susanne die Schulter, während sie zwei Tonbecher Fleischbrühe auf den Tisch stellte und ein Stück Brot für jede dazulegte.
    Susanne schloss die kalten Hände um den Becher und
fand das Gefühl tröstlich. Für einen Moment machte sie die Augen zu und überlegte, was die freundliche Wirtin, die Kathi so zielstrebig aufgesucht hatte, Nützliches wissen konnte.
    Kathi war schon einen Schritt weiter. »Marie, du kennst jeden, der sich öfter mal hier auf dem Platz herumdrückt. Ist dir gestern Mittag etwas aufgefallen? Oder hat dir einer was erzählt?«
    Marie berichtete freigiebig von jeder Kleinigkeit, die ihr am Vortag aufgefallen war, und das waren einige. Doch nichts davon gab Susanne einen Hinweis darauf, wer es in der kurzen Zeitspanne geschafft haben konnte, Liebhild zu ergreifen und fortzuschaffen, ohne dass sie sich auffallend wehrte und schrie. Schließlich verlor Susanne die Geduld.
    »Kennst du auch Kowatz, den Narbigen mit den zwei Doggen?«, unterbrach sie Marie.
    »Freilich. Der ist seit einer Weile wieder in der Stadt. Man sagt, er macht Geld mit Hunde- und Bärenkämpfen. Wundert einen nicht, wenn man seine Köter sieht. Er ist hinter der Anke aus dem Goldenen Stern her, aber die macht einen Narren aus ihm. Das Luder ist auf einen besseren Fang aus.«
    »Weißt du auch, wo er wohnt?«
    »Im Stern wollten sie ihn nicht mehr, weil keiner mit ihm und den Viechern Bett und Kammer teilen mag. Ich glaube, der Hirschenwirt hinter der Roten Mauer lässt ihn in der Schankstube schlafen.«
    Susanne stand auf. »Vielleicht ist er noch dort. Hab Dank für deine Freundlichkeit, Marie.«
    Kathi und die Wirtin streckten gleichzeitig die Hand aus, um sie festzuhalten. Kathi erwischte ihren Rock. »Oh nein, meine Kleine. Da gehst du nicht allein hin. Wenn du Kowatz
sprechen willst, dann nimmst du einen Kerl mit, auf den du vertrauen kannst. Außerdem wartest du, bis er herauskommt. Der ›Hirsch‹ hinter der Roten Mauer ist kein Ort für ehrbare Jungfern.«
    Susanne machte sanft, aber bestimmt Kathis Hand von ihrem Rock los. »Umso schlimmer, wenn meine Schwester dort ist. Ich warte keinen Moment länger.«
    Kathi seufzte tief. »Marie, würdest du deinen kleinen Max zu Jockel in den Borstigen Eber schicken und ihm sagen, was wir vorhaben? Ich muss wohl mit ihr gehen.«
    Marie nickte. »Na gut. Max geht zu Jockel, und ich und mein Teigholz, wir geh’n eben mit euch beiden mit. Ist ja nur ums Eck. Vaddern passt auf die Wirtschaft auf.«
     
    Das Tier auf dem Schild der Gaststätte sah aus wie ein springendes Pferd mit einem Geweih. Susanne hatte in ihrem Leben noch keinen echten Hirsch gesehen, dennoch erschien ihr die Darstellung misslungen.
    Der Fliehende Hirsch war eine Spelunke, die Susanne unter gewöhnlichen Umständen nicht einmal in Begleitung betreten hätte. Obwohl die Glocken inzwischen längst den Arbeitstag eingeläutet hatten, lagen die schmutzige Schenke und ihre Nachbarhäuser da, als wären die Bewohner ausgestorben. Kurz hatte Susanne Bedenken, ob sie das Richtige tat. Doch da sie sich vor Kathi und Marie nicht die Blöße geben wollte zu zögern, klopfte sie laut an die Tür.
    Ein Hund mit tiefer Stimme schlug an und bellte zwei, drei Mal. Trotzdem musste sie noch einmal klopfen, bevor von drinnen schlurfende Schritte, Husten und Ausspucken zu hören waren. Gemächlich hantierte jemand an den Riegeln.

    Susanne wich ein Stück zurück. Sie glaubte, auf alles gefasst zu sein, doch als es Kowatz selbst war, der auf einmal mit einer seiner Doggen vor ihr stand, verschlug es ihr die Sprache.
    Missmutig starrte er sie aus seinem entstellten Gesicht an, offenbar ohne sie zu erkennen. Auch die beiden Frauen hinter ihr musterte er feindselig. »Was?«, knurrte er.
    Susanne holte tief Luft. »Als ich Euch das letzte Mal begegnet bin, hattet Ihr mit einem anderen Mann zusammen Kinder für einen reichen Herrn gekauft. Heute fehlt mir ein Kind, und ich will wissen, ob Ihr Euch nun auf das Stehlen von Kindern verlegt habt.«
    Als er ihre Stimme

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