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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Zähne. »Da habt ihr es doch selbst herausgebracht. Wozu musst du mir da noch den Arm brechen?«
    Jan stand auf und ließ ihn liegen, die Hände mit seinem Gürtel zusammengebunden. »Ich kann nicht sagen, dass es mir leidtut, wenn du Schmerzen hast, aber ich mache gar nichts. Muss dein Alter sein. Hast du kaputte Knochen?«
    Kowatz stöhnte. »Ja.«
    Jan beugte sich wieder zu ihm und lockerte den Gürtel ein wenig, woraufhin der ältere Mann erleichtert seufzte.
    »Ich bringe dich zum Richter, und du sagst ihm, was du weißt«, sagte Jan.

    »Nicht, solange mein Herr in der Stadt ist.«
    »Warum?«
    »Weil der Rat und die höheren Bürger nichts von den Kindern erfahren sollen«, warf Susanne ein. »Sonst müsste Herr von Waldfels sich vielleicht mit ihnen über seine großen Pläne streiten. Und das möchte er nicht.«
    Ein weiteres Mal krachten die Dachbalken, fast so, als wollte das Haus ihre Worte bekräftigen. Vor der Tür wurden die Hunde wieder unruhig, einer von ihnen knurrte, doch Susanne sah nur Jan, der sie mit zusammengezogenen Brauen musterte.
    »Feist und vorlaut«, grollte Kowatz.
    Zu Susannes Ärger widersprach Jan ihm nicht. Er zweifelte sichtlich an ihren Worten. »Das klingt lächerlich. Er hätte sich doch denken können, dass sein Treiben nicht unbemerkt bleibt.«
    Susanne holte Luft, um ihm zu erklären, wie weltfremd der Herr von Waldfels war, doch bevor sie etwas sagen konnte, fühlte sie sich durch den Raum geschleudert und fiel schmerzhaft auf Knie und Hände. Als sie sich umsah, war die Tür weit offen, Rieger stand in ihrem Rahmen, und die Hunde waren bereits hereingestürzt. »Fass!«, brüllte Kowatz.
    Während die eine Dogge noch freudig ihren am Boden liegenden Herrn beschnupperte, brachte die andere Jan zu Fall und wollte ihm an die Kehle. Susanne reagierte schneller, als sie es für möglich gehalten hätte. Mit einem Satz sprang sie in die hintere Ecke des Zimmers, riss den Stützbalken an sich und schlug damit nach dem Hund. Sie traf, und die Dogge wich jaulend zurück. Jan rappelte sich auf und ging auf Rieger los, während Susanne den Balken fallen ließ, Kowatz daran hinderte, sich umzudrehen, und sich
auf seinen Rücken setzte. Sie bog ihm die gefesselten Arme nach oben. »Ruf die Hunde zurück!«
    Er jaulte ähnlich auf wie seine Dogge und gehorchte. »Orfus, Hern, aus!« Die Hunde legten sich hechelnd und vor Aufregung zitternd flach auf den Bauch.
    Jan fluchte laut, Susanne blickte auf. Die beiden Männer waren vorübergehend im Flur außer Sicht gewesen, doch nun brachte Rieger Jan wieder herein. Er hielt ihm dabei dessen eigenes Messer an den Hals. »Kowatz, du Hornochse. Wie kannst du dich von solchen Kindern drankriegen lassen?«
    »Halt’s Maul«, gab Kowatz mit schmerzverzerrter Stimme zurück, obgleich Susanne seine Arme kaum noch berührte.
    »Lass ihn aufstehen, du Hexe«, sagte Rieger.
    Wut und Angst hielten sich in Susanne die Waage. Hexe . Wie konnte er es wagen, sie eine Hexe zu nennen, weil sie sich zur Wehr setzte, so gut sie konnte? Es würde ihm nicht gelingen, sie einzuschüchtern. Sie sah, dass Jan in Gefahr war, doch sie wusste auch, dass es im Augenblick ihr einziger Vorteil war, Kowatz im Griff zu behalten. »So wenig wie ich eine Hexe bin, lass ich ihn los. Wenn Ihr uns ein Haar krümmt, dann wird es nicht nur Herr von Waldfels erfahren. Die ganze Stadt wird hören, welcher Verbrecher der Herr sich bedient, um seine Utopia der guten Menschen aufzubauen. Man wird ihn schmähen, statt ihn zu bewundern, und das wird auf Eure Rechnung gehen.«
    »Was für ein unverschämt großes Mundwerk Ihr habt, Jungfer. Oder sollte ich besser ein anderes Wort als Jungfer finden? Eine wichtige Lektion im Leben ist, dass man nur dann auf andere Steine werfen soll, wenn man selbst ohne Sünde ist. Wird Euer Vater glücklich darüber sein, dass Ihr
es hier mit dieser Kanaille getrieben habt? Ich denke, er wird mir eher dafür danken, wenn ich ihm abnehme, Euch und Euren Buhlen zu bestrafen. Und wer wird Euch Eure Hirngespinste noch glauben, wenn Ihr vor allen Leuten in Schande und Ungnade seid?«
    Jan, der merkwürdig gebeugt dastand und zu Boden blickte, richtete sich auf und zuckte gleich darauf, weil Rieger unsanft das Messer zu seinem Hals nachführte und ihn dabei schnitt. Sofort quoll Blut aus der kleinen Verletzung. »Lasst sie aus der Sache heraus. Ich …«
    Susanne wurde eiskalt vor Angst, doch gleichzeitig trieb die Verzweiflung sie voran. »Oh nein«, fiel

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