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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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überleben, wollte es mit mehr Willenskraft als noch eine Minute zuvor, als sie noch sicher gestanden hatte.
    Dann war er da, fing sie, hielt sie, zog sie zu sich herüber, und einen Moment später fühlte sie wieder Boden unter sich.
    „Arpad …“ rief sie.
    Er hielt sie fest.
    „Alles in Ordnung. Ich habe dich sicher. Pst ... es ist vorüber. Du fällst nicht mehr.“
    Sie fühlte, wie Blut an ihrem Bein entlanglief. Weiteres Blut rann aus einer Wunde am linken Arm. Der Vampir ließ sie sich setzen.
    „Du mußt jetzt still halten. Ich werde dich heilen. Das wirst du wahrscheinlich nicht mögen, doch ich kann nicht zulassen, daß du blutest. Wir brauchen beide dein Blut, und du wirst dich besser fühlen, wenn die Wunden geschlossen sind. Wehr dich nicht!“
    Sie atmete erschrocken ein, als sein Mund an ihrem Arm entlangglitt, seine Lippen ihre klaffende Haut berührten, seine Zunge ihre Wunde streichelte. Er riß ein Stück Ärmel ab, es war wohl im Weg gewesen.
    „Nicht!“ keuchte sie, begann, sich zu wehren, doch sein Griff hielt sie eisern fest. Dann tat der Arm plötzlich nicht mehr weh, und der Vampir änderte seine Position, wandte sich ihren Beinen zu. Er zwang sie nieder, hielt sie fest, ohne ihr wehzutun, doch auch ohne ihr eine Bewegung zu erlauben.
    „Arpad! Nicht!“ Ihre Stimme klang hysterisch. Sie wollte davonlaufen. Was tat er? War dies der Augenblick, in dem er seinen Instinkten nachgab? Sie krallte sich an den Boden, versuchte, ihre Fingernägel in den Fels zu schlagen, sich aus seinem Griff zu winden, seine Hände von ihr zu stoßen.
    „Sei tapfer. Es ist gleich vorbei.“ Vielschichtige Worte. So viele Interpretationen waren möglich. Was meinte er mit „gleich vorbei“?
    „Bitte nicht, Arpad.“ Sie kämpfte und zappelte. Diesmal war er nicht sanft. Von einem Moment zum nächsten hatte er sie bewegungsunfähig gemacht. Ihr Wille war paralysiert. Sie war außer Gefecht, ihm schutzlos ausgeliefert. Sie fühlte, wie er ihr den Strumpf herunterzog, seinen Mund an ihrem Bein, seine Lippen, seine liebkosende Zunge. Er fuhr mit dem Gesicht an ihrem Unterschenkel entlang und trank ihr Blut. Er schob ihre Unterkleidung über ihr Knie und höher. Er drehte sie, küßte ihre Kniekehle.
    Ihr Bewußtsein floh, als könne es sich Leid und Erniedrigung ersparen, wenn es von ihr wich. Ihre angespannten Muskeln gaben nach, und es fühlte sich an, als fiele sie wieder, versinke schutzlos im Dunkel. Sie wußte nicht, wie lange sie ohnmächtig war.
    Sie erwachte, als er neben ihr sang. Eine Hand streichelte sanft ihr Haar. All ihre Erinnerungen flammten im gleichen Moment wieder auf. Panik durchzuckte sie und verebbte, als sie den weichen Bariton erkannte. Er sang wieder sein Wiegenlied. Er hatte eine schöne Stimme. Ihre Angst löste sich allmählich auf. Sie fühlte sich schwindlig.
    „Ah. Da bist du ja wieder“, sagte er, und sie wünschte, er hätte einfach weitergesungen. Statt dessen streichelte er weiter ihren Kopf. Doch davor hatte sie keine Angst. Oder wenigstens kaum.
    „Tut mir leid, daß ich dir solche Angst eingejagt habe, aber ich mußte dich heilen. Wenn du dich wieder verletzt, werde ich es wieder tun. Tut dir noch etwas weh?“
    Es tat nicht weh. Sie tastete mit der rechten Hand ihren linken Arm entlang. Glatte Haut. Kein Schmerz. Sie spürte nicht einmal eine Narbe.
    „Nein. Du bist ein guter Arzt. Tut mir leid, daß ich in Panik ausgebrochen bin. Wirklich. Ich … entschuldige mich.“
    „Das macht nichts. Ich verstehe es. Wenn ich daran denke, was dieser Kerl dir angetan hat, würde ich ihn gerne gleich noch einmal töten.“ Er klang eiskalt. Es war keine leere Drohung. Er wünschte sich wirklich, er könnte den Mann noch einmal morden. Diesmal würde er ihm das Blut nehmen, bis er tot war. Für sie und für sich selbst.
    „Trotzdem, ich hätte dir vertrauen müssen. Ich …“
    „… entschuldige mich. Ich weiß, aber du mußt dich nicht entschuldigen. Es ist in Ordnung. Ich bin, was ich bin: ein furchteinflößender Mann.“
    „Nein. Du bist höflich und hilfsbereit – und ich bin eine Idiotin.“ Sie klang bedrückt.
    Seine Hand hielt inne. Dann spürte sie einen Finger, der über ihre Stirn strich und die Nase entlang. Er tippte sanft auf ihre Nasenspitze.
    „Du bist keine Idiotin, und wir werden über etwas so Nervenaufreibendes wie Damenmode nicht mehr sprechen. Wenn wir erst wieder draußen sind, dann werde ich Cé… die Frau, die ich liebe, bitten, dich zu

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