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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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beraten. Sie hat ein sicheres Gespür für Stil und Eleganz.“
    Er liebte eine Frau. Es gab jemanden in seinem Leben. Sie war verblüfft. Doch warum eigentlich? Er sah gut aus und war freundlich. Er mußte Frauen gefallen. Sie fanden ihn wahrscheinlich alle begehrenswert. Gewöhnliche Frauen, die keine Idiotinnen waren.
    „Wie ist sie?“ fragte sie interessiert. Es ging sie gar nichts an.
    Es schwieg einen Moment lang.
    „Sie ist großartig. Begabt, schön, temperamentvoll und lebenslustig. Ich liebe sie. Sie macht sich sicher schon Sorgen.“
    „Wie sieht sie aus?“ Es gab keine Entschuldigung für ihr unglaubliches Verhalten. Ihre Wißbegier war unhöflich.
    „Sie hat goldblondes Haar und grünliche Augen, die glitzern. Sie ist die schönste Frau auf der Welt.“
    „Denkst du wirklich, sie würde mich in Punkto Stil beraten wollen? Vielleicht möchte sie gar nichts mit einem Mädchen zu tun haben, mit dem du durchs Dunkel gezogen bist. Ist sie nicht eifersüchtig?“
    „Sie versucht, es nicht zu sein. Vampire sind nicht monogam. Ich muß von vielen kosten, um es sicher für alle zu machen. Cérise ist meine Liebe, nicht mein Mittagessen.“
    „Bin ich dein Mittagessen?“
    „Du bist mein süßes Herz.“
    „Du willst deine Liebe bitten, Stilberatung für dein süßes Herz zu leisten?“ Sie begann zu lachen. Das Lachen, das aus ihr hervorbrach, war nur zum Teil Belustigung, zum Teil war es ein Loslassen hysterischer Spannung. Doch nun lachte auch er, und der Klang seiner Freude rührte sie zutiefst. Sie lachten, bis sie nach Luft schnappten. Seine schmale Hand lag auf ihrer Stirn, und das machte ihr nichts mehr aus, gar nichts.
    „Sie muß wunderbar sein, wenn du sie liebst“, sagte sie schließlich, als sie beide wieder zu Atem gekommen waren. Es war ein zu intimes Kompliment. Die Grenzen des Abstands zwischen ihnen bröckelten weiter, und sie versuchte doch, den Abstand aufrecht zu erhalten. Sie merkte, wie sie knallrot anlief.
    „Danke“, erwiderte er und klang tief beeindruckt.
    „Es tut mir leid, wenn ich etwas gesagt habe, das …“
    „Hör schon auf, dich andauernd zu entschuldigen, Charly. Ich achte deine Direktheit. Ich bin froh, daß man sie dir nicht aberzogen hat.“
    „Du bist wahrscheinlich der einzige Mann, der darin je einen Vorteil und nicht einen Makel sah. Nicht, daß ich allzu viele Männer kenne. Die kurze Zeit, die ich in Ischl war, um der richtigen Klasse ehetauglicher Kavaliere vorgeführt zu werden, hat mir keine Gelegenheit gegeben, den einen oder anderen Gentleman besser kennenzulernen.“
    „Tatsache ist, du weißt im Grunde nichts über meine Geschlechtsgenossen.“
    Sie errötete erneut.
    „Ganz so ist es nicht. Ich kenne meinen Onkel und seine sporadischen gelehrten Besucher, und dann natürlich unsere Landarbeiter. Ich lese außerdem viel.“
    „Liebesromane sind keine Basis, um sich aufs Leben vorzubereiten. Die meisten Männer taugen nicht zum Helden.“
    „Das weiß ich, und ich lese auch nur wenige Liebesromane. Ich lese unterschiedliche Dinge. Ich habe sogar ein Biologiebuch gelesen über …“ Sie hielt inne, und ihre Gesichtsfarbe wurde noch etwas röter. „ … über … ah … Biologie.“
    Er kicherte.
    „Das sollte mich wahrscheinlich tief schockieren. Was hat dir das Biologiebuch denn für Aufschlüsse über die Herren der Schöpfung gegeben?“ flachste er.
    Sie antwortete nicht sofort, war nicht sicher, ob sie nicht besser daran täte zu schweigen.
    „Ihr seid anders.“
    „Auf vielerlei Weise.“
    Sie seufzte.
    „Ich habe nicht über die Gattung ‚Mann‘ recherchiert. Ich wollte mehr Wissen zu bestimmten Themen sammeln. Traugott sollte zu Besuch kommen, und ich dachte, er würde um meine Hand anhalten. Mein Wissensstand bestimmte Aspekte des Ehelebens betreffend war … defizitär. Also mußte ich mich … bilden. Es war ein Buch für Medizinstudenten.“
    „Lieber Himmel! Was für eine Weise, Dinge über die Liebe zu lernen.“
    „Das hatte mit Liebe nichts zu tun. Es handelte mehr von …“ Sie hielt inne und schloß die Lippen. Das war wirklich zu weit gegangen, viel zu weit. Sie war in vielen Dingen offener als andere Menschen, doch dies hier war mehr als auch ihre Wohlanständigkeit zuließ. Sie sagte nichts mehr, doch er beendete ihren Satz.
    „… von ehelichen Pflichten und der Zeugung von Nachkommen, nehme ich mal an – wenn es ein Biologiebuch war. Wie leidenschaftslos.“ Er lachte wieder, und es war ihr zutiefst

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