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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Stimme in seinem Kopf, bitte nicht. Doch er entgegnete nichts, denn dazu hatte er keinen Befehl. Das Leben war übersichtlich, wenn man Befehle befolgte und sonst nichts, und wenn man sich nicht gestattete zu lieben, würde man auch nie mehr enttäuscht. Das Herzeleid war für immer vorbei.
    Corrisandes himmelblaue Augen sahen ihn über das blutige Wasser hinweg an. Tor, nannte sie ihn und drehte sich um, fand sich in Delacroix ’ Armen und küßte ihn, wobei ihre Liebe für ihn wie ein Stern funkelte. Aus dem Funkeln wurden Flammen, und schon brannte sie, verging zu Asche und zerfiel in Delacroix‘ Händen, um mit dem Wind zu verwehen.
    Sie haben versagt, sagte der Brite. Ihr Unvermögen hat sie getötet. Sie war mein Leben, und das haben Sie mir genommen. Dafür nehme ich Ihres. Er griff nach Askos Schulter und schüttelte ihn.
    Die Hand an der Schulter wurde Wirklichkeit, und Asko schrie fast.
    „Träumen Sie schlecht?“ fragte jemand. Einer der Techniker. „Machen Sie sich nichts daraus. Wir träumen alle schlecht. Pausenlos. Muß an dem verdammten Berg liegen. Es hat sicher nichts zu sagen.“

Kapitel 38
    Keine Sí. Immer noch nicht. Hardenburg war so sicher gewesen, daß die Suche diesmal nicht erfolglos sein würde. Doch die Gruppe war mit leeren Händen zurückgekommen. Der Baron würde sehr ungehalten sein.
    Die Hypothese war wasserdicht. Da war er sicher. Doch er hatte keinen Beweis. Nur einen Test hatte es gegeben – und der war mißglückt. Es gab keine Untersuchungen, auf die er sich stützen konnte, keine Regeln, die seine Theorie unterstützt hätten. Seine Idee war zu neu und außergewöhnlich. Niemand hatte je daran gedacht, Physik mit arkaner Forschung zu verbinden. Schlimmer noch, die meisten Physiker erkannten die Existenz arkaner Kräfte nicht an, hielten sie für abergläubische Torheit, die nur verblendete Narren oder üble Betrüger interessierte.
    Doch Hardenburg wußte es besser. Er erinnerte sich gut an von Sandlings Dryade. Lebend hatte er sie haben wollten, doch von Sandling selbst war nicht erpicht darauf gewesen, den Feyon lebendig zu fangen. Er wollte einer solchen Kreatur nicht in einer Konfrontation gegenüberstehen, schon gar nicht ohne einen anwesenden Spezialisten, und obgleich Hardenburg damals einen Meister des Arkanen zur Unterstützung mitgebracht hatte, war ihnen schließlich doch nichts anderes übrig geblieben, als die Bestie in ihrem Bau zu verbrennen. Wenn man den Baum eines Dryas verbrannte, starb dieser. Jeder wußte das.
    Er erinnerte sich auch an das Mädchen, obgleich er nicht mit ihm gesprochen hatte. Ein staksiges, burschikoses Kind, gänzlich ohne mädchenhaften Charme und laut. Es hatte geweint und gegen sie angekämpft, bis ihr Vater es schließlich einfach eingesperrt hatte. Das Mädchen mußte die Kreatur allerdings schreien gehört haben. Ihr Notschrei war von den Bergen widergehallt und hatte die Zerstörer getroffen wie ein Schwert. Sie waren zu Boden gesunken. Nie zuvor und nie mehr danach hatte Hardenburg so schreckliche Angst gehabt.
    Sie hatten nie mehr darüber geredet. Die von Sandlings waren zurück nach Wien gegangen, und er hatte sie nach dem Ereignis kaum mehr gesehen. Der Meister des Arkanen war ein Jahr später gestorben. Den Dorfpfarrer, den man gebeten hatte, bei der Sache geistlichen Beistand zu leisten, hatte man in eine Missionsstation nach Afrika versetzt. Auch er war tot.
    Faktisch lebten von allen Beteiligten nur noch Hardenburg und von Waydt. Seltsam. Aus dem Burschen war ein guter Mann geworden. Von Sandlings Einfluß hatte ihm den Weg zu einer Karriere im Kriegsministerium geebnet. Das Ministerium brauchte gute Leute, die ohne Murren taten, was für ihr Land unerläßlich war. Von Schwarzeneck hatte seine Truppe aus genau diesen Männern zusammengestellt, Nationalisten, die keine unnötigen Fragen stellten und wenig Bedenken kannten. „Für Kaiser und Vaterland. Augen zu und durch“ war ihr Leitspruch. Die Jäger waren Teil dieser ministeriellen Einsatztruppe. Selbst einige der Techniker waren dort rekrutiert worden, bis Hardenburg sich beschwert hatte. Er brauchte Handwerker und Maschinisten und keine Geheimsoldaten, die zwar wußten, wie man eine Waffe hielt, nicht aber einen Hammer.
    Es war kein Wunder, daß Meyer und von Waydt sich nicht verstanden. Sie waren zu verschieden. Was immer Meyer getan hatte, das ihm eine unehrenhafte Entlassung eingebracht hatte, besonders schlimm konnte es nicht gewesen sein. Der Mann war zu

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