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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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dem Mann versprochen hatte. Von Görenczy stand nun vor Corrisande, verneigte sich tief und streckte ihr die Hand entgegen.
    „Ich danke Ihnen für die Rettung meines Lebens. Ich werde mich bis ans Ende meiner Tage an Ihre freimütige Tapferkeit erinnern.“
    „Das werden Sie gefälligst lassen“, schalt Cérise. „Sie werden die Angelegenheit schnellstens vergessen und nie mehr daran denken – und sie auch keinem gegenüber erwähnen.“
    Die feingliedrige Frau in dem hübschen Morgenmantel errötete erneut, doch streckte sie ihm ihre Hand entgegen, und er beugte sich darüber zu einem perfekten, höflichen und untadeligen Handkuß.
    „Ich mag mein Leben“, sagte er zu Corrisande und meinte doch Cérise. „Ich werde niemanden vergessen, der so viel dazu beigetragen hat, es zu erhalten.“
    „Dann sollten Sie ganz sichergehen, daß Sie nur die Aspekte im Gedächtnis behalten, die wir Ihnen zugestehen, und alle anderen vergessen“, tadelte Cérise.
    Er lächelte fröhlich.
    „Selbstverständlich“, sagte er zu Corrisande, als hätte sie gesprochen. „Ich werde nur die Seiten im Gedächtnis behalten, an die ich mich gern erinnere, und alle anderen sofort vergessen.“
    Corrisande senkte ihren Blick, und Cérise bemerkte trocken: „Ich glaube, ich werde Sie doch erschießen müssen. Ich denke nicht, daß man mich dafür belangen wird. Im Gegenteil. Vermutlich werde ich ein Dankesschreiben von Ihren Vorgesetzten erhalten und ein Präsent von jeder Frau, die Sie je trafen.“
    Bevor der Offizier noch auf diesen letzten Angriff reagieren konnte, mischte sich Frau Treynstern wieder ein.
    „Es ist spät. Wir sind müde, und Mrs. Fairchild ist ermattet. Kommen Sie zur Sache.“
    Er drehte sich zu ihr um, schlug die Hacken zusammen und verneigte sich. Er verstand einen Befehl, wenn er einen hörte, und eine übergeordnete Autorität zu erkennen lernte man ebenfalls beim Militär.
    „Frau Treynstern, ich weiß nicht, was für eine Rolle Sie in dieser Affäre spielen …“
    „… und es geht Sie auch nichts an“, unterbrach Cérise Denglot.
    „… aber ich werde so frei sein, Sie als Teil dieser wirren Angelegenheit zu betrachten, wenn Sie erlauben.“
    „Ich erlaube keinesfalls, daß Sie mich als Teil einer ‚wirren Angelegenheit‘ betrachten, sondern bitte mir ein wenig mehr Respekt aus, Herr Grossauer. Wie auch immer.“ Frau Treynstern schenkte dem jungen Mann ein trockenes Lächeln und blickte ihn streng an. „Wenn man zusammennimmt, was Sie uns erzählt haben und was wir bereits wußten – oder doch annahmen –, so komme ich zu dem Schluß, daß Sie hier im Spionageauftrag sind. Ich sollte Ihnen also sagen, daß ich Österreicherin bin und nicht gestatten werde, daß mein Land durch feindliche Intervention Schaden nimmt.“
    Der Offizier verbeugte sich noch einmal und blickte ein wenig betreten drein.
    „Frau Treynstern, ich schätze Ihre Ehrlichkeit, doch glauben Sie mir, ich bin nicht im Dienste einer ‚fremden Macht‘ hier unterwegs. Die Vorgesetzten, denen ich berichte, sind Ihre Landsleute, und nichts liegt mir ferner, als Ihrem Land Schaden zuzufügen. Vielleicht sollten wir damit anfangen, daß Sie mir sagen, was Sie alle hierher gebracht hat und was Sie bislang herausgefunden haben.“
    Er folgte Sophies Geste und nahm Platz. Corrisande sprach als erste.
    „Wir sind hier, weil wir alle drei Warnungen erhalten haben, daß die, die wir lieben …“, sie lächelte Frau Treynstern etwas betreten zu, „… oder schätzen, sich in großer Gefahr befinden. Wir hatten alle den gleichen Traum, in dem sich mein Mann und Graf Arpad in einem Berg befanden, in einem Bergwerk oder Höhlensystem. Ihr Leben war in Gefahr. Wir entschlossen uns zu handeln. Ich hatte keine Nachricht von meinem Mann, und Mlle. Denglot wußte auch nichts über den Verbleib Graf Arpads. Ich wußte, in welche Richtung mein Ehemann zusammen mit McMullen gereist war, um dessen Neffen zu finden. So sind wir den Herren hinterhergereist. Der Junge hatte in seinem Brief eine Adresse angegeben und von einem Geheimnis gesprochen, dem er auf der Spur war. Weder Philip noch Mr. McMullen maßen dem eine Bedeutung bei, doch je mehr wir erfahren, desto wahrscheinlicher scheint es, daß hier üble Machenschaften am Werk sind. Sie haben meinen Mann gesehen – war er gesund?“
    Udolf zwirbelte seine Schnurrbartenden und blickte unglücklich drein.
    „Er ist gesund und unversehrt. Er hat einen Gegner niedergeschlagen, einen anderen mit

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