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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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dem Messer erledigt. Er und McMullen mußten einen anderen Weg aus dem Berg finden. Meine Damen“, er sah sie alle an, „Sie sollten nicht hier sein. Die ‚Machenschaften‘ sind absolut übel, und die Leute, die darin verwickelt sind, haben keinerlei Skrupel. Dennoch denken sie“, er sprach zu Frau Treynstern, „– das will ich Ihnen nicht verheimlichen –, das, was sie da tun, sei zum Wohle Österreichs. Asko hat jedoch berichtet, ihr Plan sei gänzlich skrupellos und werde den Tod abertausender unschuldiger Menschen zur Folge haben – ein Großteil davon Zivilisten. Ganze Regionen in Stadt oder Land würden zerstört, leergefegt, und jeder Feyon, den sie erwischen könnten, getötet.“ Er blickte Corrisande an. „Sie wissen, Asko mag die Sí nicht. Doch selbst er war bestürzt. Mehr darf ich nicht sagen. Höchstwahrscheinlich habe ich schon zu viel gesagt.“
    „Lieber Himmel!“ rief Frau Treynstern aus.
    „Oh nein!“ seufzte Corrisande. „Gehören sie zur Bruderschaft?“
    Leutnant von Görenczy zuckte die Achseln.
    „Delacroix nimmt es an. Sie haben einen außerordentlich mächtigen Magier. McMullen hat seinen Meister gefunden. Asko glaubt auch, daß der Mann irgendwie mit der Bruderschaft zu tun hat. Aber wir haben keinen Beweis dafür. Er konnte ihn nicht gut fragen.“
    „Was für eine Rolle spielt Leutnant von Orven bei alledem?“ fragte Cérise Denglot.
    „Er hat sich in die Gruppe eingeschleust. Sie trauen ihm. Er ist schon eine Weile dabei und hätte mir vor ein paar Tagen berichten sollen, doch ich bin in eine Felsspalte gefallen und konnte nicht heraus. Delacroix hat mich befreit. Ich scheine der Familie Fairchild dauernd Dank für meine weitere Existenz zu schulden. Einer hat mich aus den Tiefen der Erde befreit, eine aus dem Wasser.“
    „Wir haben alle unsere Elemente.“ Corrisande schmunzelte. „Was gedenken Sie nun zu tun?“
    „Ich muß nach Ischl, zum Rapport. Ich muß wissen, wie weiter vorgegangen wird, und dann muß ich Asko informieren und ihn da herausholen, ehe jemand Verdacht schöpft. Das Problem ist, wir wissen nicht, wer hinter all dem steckt. Es muß ein einflußreicher Mann sein. Was immer wir unternehmen mag nutzlos sein, wenn wir ihn nicht eruieren können.“
    „Der Baron“, sagte Sophie. „Unsere Wirtin sagte, die Burschen gehörten zum Baron. Den Namen hat sie nicht erwähnt.“
    „Wir könnten sie wecken und fragen“, schlug Corrisande vor.
    Von Görenczy schüttelte den Kopf.
    „Sie ist wach. Wir waren nicht gerade leise. Sie muß uns gehört haben. Normalerweise würde man erwarten, daß eine Wirtin aufsteht und nachsieht, was in ihrem Haus vor sich geht. Es ist bedenklich, daß sie es nicht getan hat. Vielleicht steckt sie mit drin.“
    „Sie mochte die Kerle nicht ein bißchen“, sagte Cérise.
    „Das mag sein“, gab der Chevauleger zur Antwort. „Doch sie ist Österreicherin und mag in Abhängigkeit zu diesem Baron stehen. Also sollten wir damit rechnen, daß sie Informationen – zumal über mich – weitergeben würde.“
    „Ich finde, wir sollten es riskieren“, meinte Sophie.
    „Frau Treynstern, ich achte Ihren Standpunkt und Ihre Ratschläge, aber ich möchte doch unterstreichen, daß Sie nicht in der Position sind, meine Risiken zu kalkulieren.“
    Die Brauen der Dame zuckten nach oben, und sie verneigte sich steif.
    „Verzeihung. Ich werde mich in Ihre Angelegenheiten nicht mehr einmischen.“
    „Udolf, Sie sind ein solcher Narr“, schalt Cérise verächtlich. „Wir wollen helfen. Nicht weil Sie so ein charmantes Gottesgeschenk an die Frauen sind, sondern weil wir auf derselben Seite stehen. Also schlucken Sie Ihren dummen, eitlen Stolz hinunter und hören Sie auf unseren Rat.“
    „Rat, liebe Cérise, kann man erteilen, wenn man weiser und besser informiert ist als der, dem man rät.“
    „Das mag sein,“ gab die Sängerin zurück, „doch selbst wenn wir vielleicht nicht mehr wissen als Sie, wird doch niemand, der halbwegs richtig im Kopf ist, behaupten, Sie wären weise.“
    „Cérise, ich weigere mich …“
    Diesmal unterbrach Marie-Jeannette.
    „Wie werden Sie nach Ischl kommen, Herr Leutnant?“
    „Ein Pferd mieten, die Postkutsche nehmen oder mit einem Salztransport mitfahren. Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.“
    „Das sollten Sie aber“, empfahl Frau Treynstern. Offenbar war sie ihm nicht mehr gram. Junge Männer und ihr Hochmut waren nichts, was sie allzu sehr erschütterte. „Die Herren, die vorhin

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