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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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in ein charmantes junges Paar auf einer romantischen Reise verwandelt haben, werden wir uns eins der Boote am Steg leihen.“
    „Bleiben Sie nah beim Ufer. Da sieht man Sie nicht so“, riet Corrisande.
    „Meine Damen, ich kann doch unmöglich …“ Der Offizier protestierte noch immer.
    „Du lieber Himmel, jetzt tun Sie schon, was getan werden muß. Sie haben einen Auftrag. Philip hätte weniger Skrupel“, drängte Corrisande.
    „Liebe Mrs. Fairchild, ich kann nicht glauben, daß Sie es begrüßen würden, wenn Ihr Ehemann mit Ihrer als Gattin verkleideten Zofe durch die Lande …“
    „Junger Mann! Beeilen Sie sich. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit!“ befahl Frau Treynstern mit trügerischer Sanftheit.
    Udolf sprang auf und verließ den Raum eine Spur zu eilig, wobei er etwas Unverständliches in seinen Schnurrbart brummelte.
    Mlle. Denglot lachte plötzlich.
    „Er wird uns dafür hassen! Das ist brillant. Was für ein Spaß! Frau Treynstern, Sie sind ja ein richtiger Feldmarschall. Wenn Sie ein Mann wären, hätten Sie sicher beim Militär Karriere gemacht.“ Sie sah die attraktive Zofe an und seufzte. „Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als sie in eine Dame zu verwandeln. Ich hoffe, Sie sind sich dessen bewußt, daß dazu mehr gehört als ein Seidenkleid.“
    „Marie-Jeannette kann sich ausgezeichnet benehmen, wenn sie sich Mühe gibt“, bemerkte Corrisande süßlich, und ihre Zofe knickste brav und lächelte schelmisch.
    „Liebes Mädchen“, sagte Frau Treynstern streng. „Ich will, daß Sie sehr vorsichtig sind. Junge Männer sind voller Hinterlist, und dieses Prachtexemplar ist gewiß nicht besser als der Rest. Ich will nicht, daß Sie zu Schaden kommen. Halten Sie ihn von sich fern, und treten und beißen Sie, wenn er das nicht akzeptiert. Er wird Ihnen viele Komplimente machen. Seien Sie so klug, diese richtig einzuschätzen. Er ist ein junger Mann, und er wird mehr versprechen, als er je zu halten gedenkt. Sie wissen, was ich meine?“
    „Oh ja,“ erwiderte Marie-Jeannette mit einem schwärmerischen Lächeln.
    „Wisch dir dieses Lächeln aus dem Gesicht“, befahl Corrisande.
    Die junge Zofe blickte sittsam zu Boden.
    „So ist‘s besser“, brummte Cérise. „ Mon Dieu ! Wo kommt die Welt nur hin, wenn Dienstboten sich als Damen verkleiden und man Offizieren erklären muß, was sie zu tun haben.“
    „Sie sollten sich wirklich häufiger moralisch entrüsten, Cérise“, kommentierte Corrisande boshaft. „Es steht Ihnen. Es verleiht Ihnen etwas Engelhaftes.“
    „Liebe Corrisande. Ich bin ausnehmend oft moralisch entrüstet, meist über meine eigenen Entscheidungen. Der Zustand der Entrüstung ist anregend und gut für den Teint.“ Sie wandte sich an Marie-Jeannette. „Jetzt tummeln Sie sich. Holen Sie mein Kleid, wenn Sie es denn unbedingt tragen müssen!“
    Das Mädchen knickste.
    „Ich werde versuchen, dem Kleid gerecht zu werden, Mademoiselle“, sagte sie und grinste breit.
    Die Diva sah sie zweifelnd an.
    „Das Problem ist, daß Ihnen das möglicherweise sogar gelingt. Bitte behalten Sie im Kopf, daß von Görenczy ein Idiot ist. Er sieht gut aus, ist adrett und tollkühn. Aber er ist ein Idiot. Wenn er erst einmal in Ihrem Dekolleté versinkt, wird er irgendwelche Angreifer gar nicht kommen sehen. Wenn Sie also Ihre eigene Sicherheit schätzen – und Sie sollten die Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen –, sollten Sie sich nicht ausschließlich auf ihn verlassen. Seien Sie wachsam und auf alles gefaßt – ohne daß er es bemerkt.“
    „Richtig“, pflichtete ihr Sophie bei. „Vergessen Sie nicht die Gefahr, in der Sie sich befinden. Lassen Sie sich nicht ablenken. Sie haben eine wichtige Rolle übernommen.“
    „Wir müssen morgen ohne Zofe auskommen“, klagte Cérise Denglot. „Ich kann nicht sagen, daß ich auf so große Entbehrungen vorbereitet war.“
    „Denken Sie an Arpad und die Gefahr, in der er sich befindet. Ich bin sicher, der Gedanke wird Ihr Durchhaltevermögen stärken“, sagte Corrisande gehässig.
    „Meine liebe Corrisande …“ begann die Diva giftig.
    „Meine liebe Corrisande …“ unterbrach Frau Treynstern. „Bitte gehen Sie jetzt zu Bett und versuchen Sie, etwas zu schlafen. Die Nacht war bei weitem aufregender, als für Sie in Ihrem derzeitigen Zustand gut ist.“
    „Seien Sie dankbar, daß Sie in diesem Zustand schon waren, bevor Sie schwimmen gegangen sind“, säuselte die Sängerin zufrieden.
    Corrisande

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