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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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offensichtlich den Meister des Arkanen dazu aufgetan, und er schien McMullen an Können zu übertreffen. Nicht viele konnten das von sich behaupten.
    „Ich werde mich nicht von der Stelle rühren“, antwortete Delacroix. „Ich bitte nur um Erlaubnis, mich um meinen Begleiter zu kümmern. Sie werden verstehen, daß ich mir Sorgen um ihn mache.“
    Wieder das Kichern. Er konnte die Richtung genau ausmachen. Vielleicht hätte er den Lachenden mit einem Satz erreichen können. Doch er wußte nicht, wie viele Waffen auf ihn gerichtet waren. Also ignorierte er den Amüsierten, legte die Erinnerung sorgfältig ab für eine spätere Abrechnung.
    „Sie haben Grund, sich Sorgen zu machen, Mr. Fairchild. Ich glaube kein Wort von dem, was Sie mir erzählen, und Sie sind gestellt und umzingelt. Ich könnte Sie jetzt alle ermorden lassen. Doch dieses Gewässer nutzen Fischer, und ich will den Einheimischen keine Leichname in die Netze treiben. Also. Ich würde gerne mehr von Ihrer Geschichte hören.“ Er machte eine Pause, und Delacroix spürte sein Lächeln. „Man sagt mir, Sie seien der Stärkste in der Gruppe, Mr. Fairchild. Somit fällt Ihnen die Aufgabe zu, Ihren bewußtlosen Begleiter zu tragen. Doch ehe wir den Ort hier verlassen, möchte ich, daß Sie Ihre Taschen ausleeren. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß besorgte Verwandte auf der Suche nach vermißten Knaben bewaffnet durch die Berge ziehen, aber tun Sie mir den Gefallen und stülpen Sie Ihre Taschen nach außen.“
    Er hatte eine kleine Pistole bei sich, die er vorsichtig hervorzog und mit zwei Fingern hielt. „Fallenlassen!“ sagte eine neue Stimme, und er gehorchte.
    Dann räumte er die weiteren Utensilien aus, ein Schnupftuch, ein Portemonnaie, Munition, eine Karte, ein Schlüsselbund und ein kleines Miniaturportrait Corrisandes. Letzteres steckte er zurück in seine Tasche. Wieder ein Flüstern.
    „Ich wiederhole mich nur ungern, Fairchild. Was immer es ist, legen Sie es auf den Boden.“
    Er antwortete nicht, legte nur seine Besitztümer vor sich hin. Es war das einzige Bild, das er von Corrisande hatte. Das Bild aufzugeben war ein ärgerlicher Verlust, fast ein Abschied. Es machte ihn noch verdrießlicher.
    Unsinn. Er würde das Bild zurückbekommen. Irgendwie würde er aus dieser Geschichte wieder herauskommen. Er war schon in schlimmeren Situationen gewesen. Oder nicht? Wenn der Junge bezüglich der unheimlichen neuen Waffe Recht behalten sollte, die man hier im Gebirge baute, dann war das Szenario viel gefährlicher als angenommen.
    Wieder Geflüster. „Gut gemacht, Fairchild. Jetzt leeren Sie bitte auch die Taschen Ihres schlummernden Begleiters und nehmen Sie Ihre Schutzamulette ab. Sogleich.“
    Verflucht. Er hatte gehofft, seines behalten zu können, doch der Mann hatte es bemerkt. Delacroix glaubte nicht recht, daß Udolf auch ein Amulett hatte. Er stand nur benommen herum.
    Ein Schuß traf den Boden vor ihm, und seine Besitztümer spritzten auseinander. Delacroix sprang zurück. Anscheinend wollten ihm die Leute bedeuten, er käme ihren Wünschen zu langsam nach.
    „Bleiben Sie stehen und nehmen Sie den Anhänger ab. Der nächste Schuß wird treffen.“
    Er öffnete den Kragen und zog eine Silberkette mit Anhänger heraus. Magische Amulette gab es aus Silber oder Kalteisen. Letztere waren schwer zu bekommen und wurden vor allem von der Bruderschaft des Lichts getragen. Dieser katholischen Geheimgesellschaft hatte er als Knabe angehört, und er haßte sie mit jeder Faser seines Seins. So trug er Silber. Zudem konnte Corrisande Kalteisen nicht ertragen. Es nur zu berühren würde sie töten.
    Er zog die Kette über den Kopf und ließ sie fallen. Die Kugel, die seine Besitztümer getroffen hatte, hatte Corrisandes Bild zerstört. Höchstwahrscheinlich Zufall. Oder der Mann, der geschossen hatte, war Scharfschütze. Denkbar war das. Was denkbar war, mußte man in Betracht ziehen. Das würde er so schnell nicht vergessen.
    Er stülpte die Taschen nach außen und zeigte seinen in der Nacht verborgenen Kontrahenten das Taschenfutter. Seine Wurfmesser nahm er nicht aus den Ärmeln, versuchte, nicht einmal an sie zu denken, um die Aufmerksamkeit nicht auf sie zu lenken. Er konnte sehr gut Messer werfen. Im Augenblick brachte ihn diese Fähigkeit allerdings nicht weiter. Doch irgendwann würde er sie nutzbringend einsetzen können, vorausgesetzt, sie ließen ihm die Waffen.
    „Nun die Taschen Ihres Freundes.“
    Delacroix kniete sich neben

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