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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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war. „Delacroix‘ Entscheidungen sind wie Stahl. Dessen ungeachtet ist Ihre Aussage nur teilweise richtig. Er ist ein Mann, gegen den man schwer ankommt, Arpad hingegen ist einer, dem man nur schwer widerstehen kann.“
    Corrisande erwiderte das Lächeln genauso süß.
    „Ich weiß, Cérise. Arpad ist wahrscheinlich der erotischste Mann auf der Welt. Aber Philip ist Philip. Er ist mein Leben.“
    Sophie blickte von einer Frau zur anderen. Sie sollten sich nicht kabbeln. Doch vielleicht war es besser, wenn ihre Bitterkeit ans Tageslicht kam. Besser jetzt als in einem Augenblick, in dem sie sich auf einander verlassen mußten.
    „Haben Sie ‚Ihrem Leben‘ davon erzählt, wie Arpad Sie geheilt hat, als Sie sich das Gesicht verletzt hatten?“
    Diesmal errötete Corrisande, ohne sich anstrengen zu müssen. Der Vampir hatte ihre Verletzung dadurch geheilt, daß er sie geküßt, ihr Blut getrunken und die Wunde mit seiner Zunge heilgeleckt hatte. Das war außergewöhnlich erotisch gewesen, und diesen Aspekt hatte sie tatsächlich nicht allzu deutlich gemacht, als sie ihrem Mann von dem Erlebnis berichtet hatte.
    „Natürlich.“
    „Ich wette, es hat ihm nicht gefallen.“
    „Er ist ein vernünftiger Mann. Er hat verstanden, daß Graf Arpad es tat, um mir Schmerzen zu ersparen.“
    „Haben Sie ihm auch gesagt, wie auffallend deutlich sie es gemocht haben, meine Liebe?“
    „Meine lieben jungen Freundinnen“, unterbrach Sophie Treynstern in diesem Moment. „Sicher haben wir alle Grund, uns an Heilungen durch Arpad zu erinnern. Manche weniger, manche mehr. Doch uns in diesen Erinnerungen zu sonnen wird uns nicht bei der Suche nach ihm helfen. Der Mann, den Sie heute Morgen sahen, Mrs. Fairchild, was für eine Rolle mag er in all dem hier spielen?“
    Schweigen legte sich über das Grüppchen. Corrisande rührte grüblerisch ihren Kaffee um.
    „Wer kann das schon sagen? Als ich ihn vor einem halben Jahr kennenlernte, war er Offizier der Bayerischen Armee im Sondereinsatz. Vielleicht ist er das wieder. Wenn an dem Brief, den McMullen von seinem Neffen erhielt, irgend etwas dran ist und es hier in den Bergen wirklich ein großes Geheimnis gibt, dann ist es denkbar, daß man ihn geschickt hat, um mehr herauszufinden, auch wenn ich es politisch nicht begreifen kann. Österreich und Bayern sind Teil des gleichen politischen Bündnisses, nicht wahr? Doch letztlich bin ich Britin, und ich kann nicht behaupten, daß ich innerdeutsche Angelegenheiten auch nur im Entferntesten verstehe.“
    Frau Treynstern schmunzelte.
    „Meine Liebe, vergleichen Sie es mit Ihrem eigenen Land. Fänden Sie es so undenkbar, daß ein Ire oder ein Schotte gegen die Interessen der britischen – und somit englischen – Krone arbeitet? Die Mitgliedstaaten des Deutschen Bundes verfolgen alle ihre eigenen Ziele und ergreifen entsprechende Maßnahmen. Sie haben ja auch ihre je eigene Armee und eigene Staatsoberhäupter. Bespitzelung aus dem bayerischen Nachbarland mag unfein sein, doch undenkbar ist das nicht. Es ist erst ein halbes Jahrhundert vergangen, seit wir das letzte Mal Krieg gegen einander geführt haben. Was für eine Art Mann ist dieser von Orven?“
    Die beiden jüngeren Damen lächelten, die schöne Sängerin herablassend, das sylphide Mädchen ein wenig betreten. Beide begannen sie zu sprechen.
    „Ein überromantischer Traumtänzer“, sagte Cérise.
    „Ein pflichtbewußter Mensch“, sagte Corrisande.
    „Ein Edelmensch ohne jeden Sinn für Realität“, sagte Cérise.
    „Ein zuvorkommender, freundlicher Mann, der immer tut, was richtig ist“, erwiderte Corrisande.
    „Ein vollkommener Trottel, wenn es um Frauen geht. Er lebt die sittliche Entrüstung eines Dorfpfarrers, der zum ersten Mal die Beichte abnimmt.“
    „Das Wohlergehen anderer ist ihm ein Anliegen, und er schont sich nicht, wenn er meint, helfen zu müssen, egal was es ihn kostet.“
    „Wie können Sie so über ihn sprechen? Er hat Sie schändlich fallenlassen – ohne Grund!“
    „Er hatte einen Grund, und er hat mich nicht fallenlassen. Ich habe ihn von seinem Versprechen entbunden.“
    „Sie haben ihn freigegeben, ehe er Sie sitzen lassen konnte!“
    „Er hätte mich nicht … sitzen gelassen. Er hätte sich eher erschossen, als mich zu heiraten, aber sein Wort hätte er nie gebrochen.“
    „Eben. Ein totaler Idiot. Wie ich sagte.“
    „Sein Sinn für Ehre und Anstand mag überzogen sein, doch er ist kein schlechter Mensch.“
    „Er haßt alle

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