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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Uns?“
    „Was glaubst du denn, Soldat?“
    „Ich glaube, daß die Welt der Menschen kein Mittel hat gegen das Böse in solch geballter Form.“
    „Nein, das stimmt so sicher nicht“, unterbrach McMullen. „Die Loge, die ihn damals beschworen hat, muß gewußt haben, wie man ihn zügelt, oder sie hätte es nicht getan.“
    „Die Loge, die ihn beschworen hat, ist von der Bruderschaft des Lichts ausgemerzt worden.“ Delacroix kämpfte entschlossen gegen die bitteren Erinnerungen an Schmerz, Blut und Tod. Als etwas anderes war er wiedergeboren worden. Erzogen hatten ihn dann die Meister des Hasses der Bruderschaft. Der Dämon hatte ihn zu einer Waffe gemacht, und die, die eben diese Kreaturen jagten, hätten ihn gerne als diese Waffe eingesetzt. Zu was machte ihn das?
    „Wissen weiß zu überleben, Delacroix. Irgendwo, irgendwie hat irgendwer überlebt, oder ein Manuskript oder ein Artefakt – was auch immer. Das Wissen um die Macht verschwindet nicht im Nichts“, sagte der Meister. „Arkane Energie kann sich umwandeln, aber nicht zu nichts werden.“
    Der Fährmann nickte. „Da magst du recht haben, Sterblicher. Doch die Frage deines Freundes war, wird er den Menschen auf ihrer Ebene gefährlich. Und die Antwort ist ja. Sehr gefährlich. Unendlich gefährlich.“
    „Oh, nicht – unendlich – gefährlich“, widersprach der Meister erneut. „Sonst hätten Sie mir nicht zustimmen können, daß es Wissen geben mag, ihn zu bekämpfen, nicht wahr? Ich gebe aber gern zu, daß es nicht leicht sein würde.“
    „Versuche nicht, mich mit deiner Menschenlogik zu beeindrucken, Sterblicher. Euch allen fehlt es an Verstand.“
    „Mein Name ist McMullen, Durchlaucht. Ich frage Sie nicht nach Ihrem, denn Sie würden ihn mir nicht nennen. Doch vielleicht können Sie sich ja doch dazu durchringen, wenigstens unsere zu behalten und zu benutzen. Schließlich sind wir nun schon eine lange Weile zusammen, und ich kann mir kaum vorstellen, daß ihr Gedächtnis so über alle Maßen defizitär ist. Und was unseren Verstand angeht, so möchte ich doch daran erinnern, daß eben die vorher erwähnte Bruderschaft euch schon seit Jahrhunderten jagt – und vernichtet. Eure überlegene Einsicht hat euch nicht davor bewahrt. Ich selbst halte die Jagd auf denkende, fühlende Wesen für ein Verbrechen. Doch eventuell werde ich meine Meinung noch einmal überdenken müssen.“
    Der Wassermann starrte ihn an und grinste dann plötzlich in aufrichtiger Freude.
    „Ach. Da ist aber jemand böse auf mich! Mein kleiner Meister des Arkanen, der sich auf eine Zeitebene geschossen hat, auf der er innerhalb von wenigen Tagen alt geworden und gestorben wäre.“
    Delacroix unterbrach das Geplänkel.
    „Können wir zu der Gefahr durch die Kreatur zurückkommen? Sie sagen, Sie können sie nur aufhalten, wenn Sie mich töten. Nur allein dadurch. Ich könnte Sie nicht daran hindern. Warum lebe ich also noch? Sollte ich nicht längst tot sein?“
    „Ihr habt eine Aufgabe.“
    „Diese Aufgabe wird sinnlos, wenn diese Kreatur in der Höhle erscheint und alles niedermacht. Und danach die Welt, in der ich zu Hause bin. Wäre die Welt nicht sicherer, wenn Sie mich beizeiten beiseite schafften?“
    „Ich habe dich schon einmal gefragt, und ich frage dich nochmals: Ist es das, was du willst?“
    „Natürlich nicht. Jedes Lebewesen versucht zu überleben. Doch Sie haben mich mit ‚Soldat‘ angeredet, und so müssen Sie wissen, daß ich immer bereit gewesen bin, für das zu sterben, für das ich eintrete. Obgleich für das zu leben, für das ich eintrete, mir ungleich lieber wäre. Die Menschheit zu retten ist jedoch ein guter Grund, sein Leben zu geben.“
    „Oder auch, um deine kleine Frau zu retten?“
    Delacroix atmete tief ein.
    „Und meine kleine Frau zu retten. Ihr Leben ist mir besonders kostbar.“
    Sie starrten einander an, und Delacroix fühlte deutlich, daß das Wasserwesen eine Antwort unterdrückte. Es senkte seine Lider, und die langen, gebogenen Wimpern warfen grünliche Schatten auf die feinen Züge.
    „Ich bin hier, um euch am Leben zu erhalten, nicht um euch zu töten.“
    „Und wer befehligt Sie?“
    „Glaube, Liebe, Hoffnung“, unterbrach McMullen, und der Grünhaarige widersprach ihm nicht.
    „Glaube, Liebe und Hoffnung können schon gar keinen Grund haben, das Böse in unsere Welt zu bringen.“
    „Das Böse gibt es schon lange auf der Menschenwelt. Es ist euch nicht neu.“
    „Noch mehr Böses eben. Sie sagen, Sie

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