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Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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das Spritzwasser sie erwischte. Die meisten Jungen und Mädchen in ihrer Nähe hatten längst aufgehört zu tanzen und beobachteten den Streit.
    Sam tauchte nicht sofort Luft schnappend wieder auf, wie Liz erwartet hatte.
    Mit fließenden Bewegungen tauchte er die komplette Länge des Beckens entlang und wieder zurück. Dann kam er an die Oberfläche. Alle Umstehenden applaudierten, als Sam sich am Beckenrand hochzog.
    „Reife Leistung, Alter!“, brüllte eine nicht mehr ganz nüchterne Stimme aus dem Pulk. Und die anderen fielen mit ein. Sam ging lächelnd und klitschnass auf Bill zu.
    „Das ist wirklich ein schönes Ritual“, sagte er. „Sehr erfrischend. Und ich freue mich, dass du meine Entschuldigung annimmst.“
    Bill sah ihn irritiert an.
    „Bist du ein Freak oder was?“
    „Pass auf, Billy“, grölte Tyler. „Der schmeißt dich da auch noch rein.“
    „Halt die Fresse, Mann. Das schafft der nicht.“
    „Aber natürlich“, sagte Sam. „Das war jetzt bestimmt wieder unhöflich von mir. Tut mir leid.“
    Sam packte den verdutzten Bill und stieß ihn in den Pool.
    Liz starrte Sam an wie einen Geist. Die Jungs grölten.
    Einer schlug Sam auf die Schulter.
    „Du bist so geil, Mann, echt ... saugeil!“
    Bill durchbrach prustend die Oberfläche. Liz sah Laine, die versuchte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen und winkte ihr hektisch zu.
    „Was ist hier los, Lizzy? Sam, was ist mit dir?“
    „Dieser Junge war so nett, mich ins Wasser zu werfen. Das war wunderbar“, teilte Sam ihr mit.
    Bill stemmte sich soeben wütend wie zehn Mann aus dem Pool.
    „Das hast du nicht umsonst gemacht, du Mistkerl!“, fluchte er.
    „Schluss jetzt, Bill!“, rief Laine und stellte sich zwischen die beiden Jungs. „Er ist mein Freund und du rührst ihn nicht an. Ist das klar? Wie ich dich kenne, hast sowieso du angefangen!“
    „Das stimmt!“, pflichtete Liz ihr bei.
    Bill bebte vor Zorn, aber Laine stand direkt vor ihm und sah ihn entschlossen an.
    „Mein Bruder hat deine Größe, Sam. Komm mit, ich gebe dir was Trockenes zum Anziehen“, gurrte Stacey dazwischen und versuchte, sich bei Sam einzuhaken.
    „Finger weg!“, rief Laine und Stacey zuckte zurück.
    „Du bringst ihm die Klamotten hierher, klar?“
    „Spinnst du? Wie redest du denn mit mir?“
    „DEIN Freund hat MEINEN Freund ins Wasser geschmissen und jetzt sorgst DU für Klamotten. Und ich passe hier auf, dass dein tollwütiger Lover nicht über Sam herfällt.“
    „Vergiss es!“, sagte Stacey hochmütig.
    „Ich brauche keine anderen Kleider“, meldete sich Sam zu Wort. „Aber es war nett von dir, mir welche anzubieten.“
    „Ich hol dir was“, murmelte Stacey und verschwand in der Menge.
    „Geht doch“, sagte Liz.
    Bill deutete mit dem Finger in Sams Richtung.
    „Wir beide … sind noch nicht fertig“, sagte er.
    Dann drehte er sich um und ging davon. Die anderen Partygäste wichen zurück, um nicht von dem triefend nassen Jungen gestreift zu werden. Einige gaben belustigte Kommentare ab.
    „Ich kenne jemanden, der jetzt sehr, sehr sauer ist“, sagte Liz.
    Sam sah Laine an. „Warum ist der denn so wütend? Ich verstehe dieses Ritual nicht.“
    „Komm mit.“ Laine zog Sam am Arm Richtung Tür.
    Eine halbe Stunde später war die Lage wieder unter Kontrolle. Sam bekam trockene Kleidung von Staceys Bruder. Bill war nicht mehr gesehen worden und Liz hatte sich kurz abgesetzt, um zu tanzen. Laine erklärte Sam ein paar zwischenmenschliche Dinge und er bemühte sich, das zu verstehen.
    „Ich wollte nicht unhöflich sein“, sagte Sam schließlich.
    „Weiß ich doch. Das hatte nichts mit dir persönlich zu tun. So wie Stacey dich angegurrt hat, war es klar, dass Bill abgeht. Man nennt das Eifersucht. Passiert meistens, wenn einer der Partner fürchtet, von einem Konkurrenten ausgestochen zu werden.“
    Sam dachte darüber nach.
    „Bei uns ist das ganz anders“, sagte er schließlich.
    „Bildet ihr keine festen Partnerschaften?“, fragte Laine.
    „Doch, schon. Aber wir bekämpfen uns nicht, wenn ein anderer Mann zum Beispiel auch mit der Frau befreundet sein möchte.“
    „Das ist auch weniger als Kampf um die Freundschaft zu sehen“, erklärte Laine. „Bei uns ist es eigentlich so, dass Mann und Frau immer zusammenbleiben, wenn alles gut geht und Kinder haben. Die Eifersucht kommt meist erst dann auf, wenn der eine Partner fürchtet, ein anderer könnte seinen Platz einnehmen.“
    „Haben Stacey und Bill denn schon

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