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Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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etwas zu tollkühn.“
    Als Sam die Stirn runzelte, fügte sie schnell hinzu: „Das bedeutet zu mutig, zu viel Risiko. Was ist, wenn du auf der Party schlappmachst. Das wäre dann sehr gefährlich.“
    Sam nickte, sah aber sehr unglücklich aus. Er tat ihr leid.
    Laine überlegte. Und wenn sie ehrlich war, reizte es sie sehr, Sam ihren Freunden – und Feinden – zu zeigen.
    „Hmm … was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn ich dich mitnehme? Würdest du es merken, wenn es dir zuviel wird? Könnten wir dann noch rechtzeitig abhauen?“
    „Ich denke schon“, meinte Sam. „Ich möchte so wahnsinnig gerne die ganzen Menschen sehen und das Essen probieren.“
    Laine seufzte. Es war sehr verlockend mit so einem schicken Jungen auf Staceys Party aufzukreuzen.
    Du nutzt ihn für dich aus, Laine, das ist nicht richtig, sagte eine sehr vernünftige Stimme in ihrem Kopf.
    Er weiß nicht, was er dabei riskiert.
    Außerdem läge die komplette Verantwortung bei ihr. Aber die Vorstellung, wie Stace gucken würde, wenn sie, Laine, mit Sam am Arm ... das wäre der Renner!
    Sam beobachtete sie mit hoffnungsvoller Miene.
    „Also, wenn ich dich mitnehme ...“, begann sie.
    „Ja?“, fragte Sam so sehnsüchtig, dass die Entscheidung in dem Moment gefallen war.
    „… dann musst du heute noch viel lernen, junger Jedi-Ritter. Am besten fangen wir sofort damit an.“
    Sam strahlte.
     
    Liz vertiefte ihren Kajalstrich über dem rechten Auge noch ein wenig und steckte den Stift in die Hülse. Dann warf sie einen Blick in das verspiegelte, mattsilberne Make-up-Döschen und ließ es zufrieden zuschnappen. Emergency-Case, stand auf dem Deckel. Use it in case of emergency.
    Liz schlüpfte aus dem Zelteingang und griff nach ihrem Handy. Hoffentlich kam Laine noch rechtzeitig.
    „Hey Lizzy!“ Laine kam den Strand herauf und sie war nicht allein.
    „Du kannst den Mund jetzt wieder zu machen, Liz“, sagte Laine. „Das ist Sam.“
    „Hab ich mir fast gedacht“, murmelte Liz und starrte ihn an.
    „Hallo“, sagte Sam. Er streckte ihr die Hand hin. Liz griff wie hypnotisiert nach seiner Hand und schüttelte sie langsam.
    „Liz?“ Laine tippte die Freundin an.
    „Hm?“
    „Du kannst jetzt wieder loslassen.“
    „Ja, klar.“ Liz ließ Sams Hand los.
    Sam schien etwas irritiert.
    „Hab ich was falsch gemacht?“, flüsterte er Laine zu.
    „Nein Sam, alles bestens. Meine Freundin ist nur bescheuert. Du hast es richtig gemacht.“
    Liz zog ihre Freundin beiseite.
    „Was ist denn jetzt kaputt, ich denke, du kannst ihn nicht mitnehmen?“
    Laine wand sich ein wenig. „Hab’s mir anders überlegt. Wir könnten beide auf ihn aufpassen. Er will so gerne mitkommen.“
    „Oder willst du , dass er gerne mitkommt?“, fragte Liz. „Wird er vom Jugendamt gesucht?“
    „Nein“, sagte Laine. „Garantiert nicht.“
    Sam sah verunsichert zu den beiden Mädchen hinüber und wartete, dass sie sich wieder ihm zuwandten.
    Laine sah die Freundin bittend an.
    „Bleibst du kurz bei ihm? Ich muss mich noch schnell umziehen. Kann ich dein Emergency-Case haben?“
    „Umziehen? Ja, klar, musst dich ja umziehen. Hier, kannst meins haben.“ Liz zog das Etui aus ihrer Tasche und Laine verschwand damit im Zelt.
    Sam lächelte Liz unsicher an.
    „Mir fällt gar nichts ein, was ich jetzt sagen soll“, meinte er.
    „Mir auch nicht“, sagte Liz. „Und das kommt bei mir ungefähr einmal alle zwei Jahre vor.“
     
     

    Etwas später standen die Drei an der Bushaltestelle. Liz war inzwischen deutlich entspannter, was man von Sam nicht behaupten konnte. Er sah sich ständig um und schien alles, was geschah, in sich aufzunehmen. Anfangs hatte er sich vor den Autos gefürchtet. Laine hielt seine Hand. Auch sie war aufgeregt. Kurz hatte sie noch überlegt, das Ganze abzubrechen. Sie musste sich eingestehen, dass sie die Situation unterschätzt hatte. Was, wenn sie dem nicht gewachsen war, und Sam eine Panikattacke oder so was erlitt?
    „Wie geht es dir?“, fragte sie leise.
    „Ganz gut“, sagte Sam. „Ich habe Angst, gleich in das Auto zu gehen. Ich wusste nicht, wie laut und schnell die sind.“
    „Es ist okay, wenn du jetzt wieder gehen willst. Ich bringe dich auch zurück“, bot Laine an. Er schüttelte den Kopf.
    „Ich schaffe das.“
    „Okay.“ Sie drückte seine Hand und er lächelte.
    Der Bus fuhr vor und Laine spürte, wie Sam zitterte. Liz kaufte Karten und Laine stieg nach ihr die Treppe hoch, mit Sam im Schlepptau.

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