Sam Buillock. Der Club Erotika
das nicht. Beim Sado-Maso gibt’s immer ein Codewort, das man vorher absprechen muss. Das ist so. ‚Programm abschalten’ alleine genügt da nicht.“
Das wusste Sam für den Normalgebrauch ebenfalls. Aber in diesem Fall hatte er keine Sekunde daran gedacht, etwas derartiges mit Kansas 2009 zu vereinbaren.
„Außerdem haben Sie nicht unbedingt den Eindruck gemacht, als hätten Sie’s nicht genossen.“
„Woher...“ Sam schloss sekundenlang die Augen und drängte den heftigen Wunsch nieder, Ted den Hals umzudrehen. „Wollen Sie damit sagen, Sie haben mitgefilmt?!“ Daran hatte er nicht mehr gedacht. Natürlich hatten sie es ausprobieren wollen. Das war ja auch in seinem eigenen Interesse gelegen.
„Na klar. Sie waren die ganze Zeit auf Sendung. Wir mussten ja testen, ob es funktioniert.“ Ted nickte zufrieden. „Hat es auch. Wir haben jedes Detail mitverfolgen können. Im Ernstfall hätten Sie jetzt Ihre Beweise.“
„Wer ist wir?“, fragte Sam argwöhnisch.
„Na, das Team, das an Kansas gearbeitet und auch Jackie entwickelt hat.“
Sam fluchte lautlos vor sich hin, während er hastig nach einem Bademantel griff, um seine Intimitäten zu bedecken. Kansas stand regungslos auf der Seite und beobachtete ihn gleichmütig. Und mit ihr vermutlich ein ganzes Team im Barrister Institut. Noch mehr wollte er denen bestimmt nicht bieten.
„Als wir dahinter kamen, dass Sie nicht wirklich wollten, habe ich mich auf den Weg gemacht. Aber Sie wohnen ziemlich weit vom Institut entfernt, und dann hatte ich auch Probleme, Ihre Sperre an der Wohnungstür zu überwinden. Offenbar hatten Sie ein falsches Programm ablaufen lassen. Das konnten wir nicht hören. Welches haben Sie denn aktiviert?“
„BDSM“, brummte Sam. Sein Schwanz war jetzt noch ganz heiß. Und er hatte im Gegensatz zu seinem Besitzer immer noch nicht genug. Allein schon ein Blick auf Kansas’ üppige Lippen und breite Hüften brachten ihn zum Leben. Er war zwar wütend gewesen, einfach so gegen seinen Willen befriedigt zu werden, aber es hatte ihm auch gefallen.
„Sklavinnen-Programm hätte es geheißen. Ich nehme an, das wollten Sie?“
„Hm.“
„Aber keine Sorge, wir werden Kansas entsprechend modifizieren. So was kommt nicht mehr vor, auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass Sie recht zufrieden sein können. Am besten wäre es natürlich“, fügte er hastig hinzu, als er Sams gefährlich schmale Augen sah, „Sie kämen morgen ins Institut, um uns genau zu sagen, für welche Art von Einsatz Sie Kansas benötigen. Auf diese Weise kann man die Programme entsprechend anpassen.“
„Den Teufel werde ich tun! Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich DAMIT in einen Einsatz gehe!“
Ted wirkte gekränkt. „Die Schuld liegt nicht bei Kansas, sondern bei Ihnen. Kansas kann nichts dafür, wenn Sie ein inadäquater User sind.“
Sam ballte die Faust und Ted machte, dass er verschwand. „Übrigens“, sagte er noch, als er halb aus der Tür war, „die Girls im Institut sind jetzt alle ganz wild auf Sie! Gratuliere!“
Barrister Institut, 15. Juni 2010, 11:30 Uhr, erster Kontakt mit Serie Jackie
Sam konnte es selbst nicht fassen, dass er sich abermals darauf eingelassen hatte. Aber Williams, sein Chef, hatte ihm die Hölle heiß gemacht. Hatte darauf bestanden, dass er dieses Mal mit dem vom Ministerium und Geheimdienst bestellten Exemplar loszog und nicht wieder eine „Sexpuppe akquirierte, um damit seine niedrigen Lüste abzureagieren!“ Williams hatte sich ziemlich unmissverständlich ausgedrückt, ihn nicht zu Wort kommen lassen und keinen seiner Gründe hören wollen.
Jetzt war er also hier. Und noch mehr denn je der Meinung, dass eine „gefühlvolle“ Version von Kansas noch weitaus mehr Komplikationen verursachen würde als sogar Leila. Gefühlvolle Fehlfunktionen waren nicht gerade das, was er brauchen konnte. Nicht jetzt, wo er ganz knapp dran war, die Verbrecher hochgehen zu lassen. Er hatte gründlich nachgedacht und dabei völlig neue, wenn auch nicht so ganz überraschende Erkenntnisse gewonnen.
Sie – Benson, Ted und er -– waren wieder auf diesem Gang unterwegs, und Sam versuchte sich vorzustellen, wie seine neue Partnerin aussah. Nicht wie Kansas hatte man ihm schon gesagt, die würde nicht den Vorgaben des Ministeriums entsprechen. In seiner Fantasie erwartete ihn eine kräftige Frau im Karatedress, mit Muskeln wie ein Ringer und einer Verbrecherdatei als Gehirn.
Sie durchschritten noch eine weitere
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