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Sam Buillock. Der Club Erotika

Sam Buillock. Der Club Erotika

Titel: Sam Buillock. Der Club Erotika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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bis sie das Haus stürmten. Er hatte absichtlich nicht das Codewort gesagt. Solange das Sklavinnenprogamm lief, war Jackie gehorsam und keine potentielle Gefahr für diese Leute. Daher auch kein Angriffsziel. Im Gegenteil, sie wollten den bemerkenswerten Gynoiden ja lebend und möglichst unversehrt. Was seinen Verdacht bestätigt hatte, dass Leila und die Bande das mit Williams schon längst geplant gehabt hatten. Sie hatten einen der hochentwickelten Androiden des Instituts in die Hand bekommen wollen. Deshalb hatte Leila damals den Einsatz so offensichtlich verpatzt, und deshalb war Williams ihm mit der Idee gekommen, eine Gynoid-Partnerin mitzunehmen. Unter anderen Umständen hätte er sich damals geweigert, aber Williams Hartnäckigkeit war ihm schließlich verdächtig vorgekommen. Und am Ende hatte er seine „richtigen“ Schlussfolgerungen gezogen.
    Aber dann hatte Jackie durchgedreht, einige verprügelt und sich mehr in Gefahr gebracht, als er jemals gewollt hatte.
    „Der Polizeiandroid...“
    „Gynoid“, verbesserte Sam automatisch.“
    „Ja, also der Gynoid hat hervorragend funktioniert. Sehr eindrucksvoll. Wir haben hervorragende Aufnahmen bekommen. Sehen Sie selbst.“ Der Chef des Geheimdienstes ließ an einem Wandschirm ein Video ablaufen.
    Sam sah sich die „Beweise“ aufmerksam an. Jetzt erst wurde ihm klar, wie riskant das gewesen war – besonders für Jackie. Er hatte mehr als einmal die Idee verflucht, sie mitgenommen zu haben. Aber er hatte Williams nicht widersprechen können, ohne dessen Verdacht zu erregen. Schließlich war es denen vor allem um den Androiden gegangen. Sie war in diesem Einsatz nicht mehr als ein Lockvogel gewesen. Deshalb hatte er Kansas haben wollen. Die gefühllose schöne Puppe und keinen C-Typ wie Jackie.
    Jackie. Die Sorge um sie stieg wieder in ihm hoch. Es war jetzt schon eine Woche her, dass die Bande festgenommen und Jackie ins Institut zurückgebracht worden war. Was zum Teufel meinten die mit „Schäden“?
    Er musste etwas tun. Das war klar. Jackie wiedersehen und sich von ihrer Unversehrtheit zu überzeugen war schon mal ein Forschritt, aber was dann? Sie wieder dort abgeben, zusehen müssen, wie man sie zu weiteren Einsätzen schickte, bei denen er dann vielleicht nicht mehr dabei war, um auf sie aufzupassen?

Barrister Institut, 26. Juni 2010, 8:30 Uhr
    Eine schlaflose Nacht war dieser Entscheidung vorausgegangen. Und an diesem Morgen hatte er alle nötigen Transaktionen getätigt. Sein und Jackies Erfolg hatte etwa einhunderttausend Dollar Prämie eingebracht, wovon die Hälfte ans Institut ging. Dazu kamen zehntausend Dollar, die er in den letzten zwanzig Jahren gespart hatte und noch zweitausend Dollar für seine neue 3-D-Fernsehanlage, die er vor wenigen Minuten per Internet verkauft hatte. Er war jetzt also stolzer Besitzer von zweiundsechzigtausend Dollar. Er hatte zwar keine Ahnung, wie viel ein Gynoid von Jackies Qualitäten kostete, aber wenn er hart verhandelte, konnte er sie dem Institut vielleicht abkaufen.
    „Sie können nicht...! Halt! Stehen bleiben!“
    Er schritt unbeirrt am Portier vorbei. In der Zwischenzeit kannte er sich hier schon aus. Und er wusste auch, wie er die Sperren aufheben konnte. Es hatte ihn nur eine Arbeit von etwa zwei Stunden gekostet, um das vorzubereiten. Über den Geheimdienstcomputer hatte er sich in jenen des Instituts einloggen können, und dort hatte er einfach seinen Netzhautscan deponiert. Es funktionierte reibungslos. Schon war er in der Sicherheitszone. Jetzt noch diesen bewussten Gang entlang und dann durch eine der Türen. Er hatte herausgefunden, wo man Jackie entwickelt und zusammengebaut hatte. Vermutlich fand er sie genau dort auch vor. Dieser Raum lag neben jenem, in dem er sie kennengelernt hatte. Er hatte keine Ahnung, was man mit Androiden machte, die man im Moment nicht benötigte, aber wenn sie dort untätig rumsaß, dann konnte sie genauso gut auch mit ihm mitgehen.
    Sam hatte die Tür erreicht. Er betätigte den Türöffner, trat ein und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Da war ein Tisch, der verflixte Ähnlichkeit mit einem Operationstisch hatte. Und genauso steril wie in einem Operationssaal wirkte hier drinnen auch alles.
    Er trat näher, weil etwas Seltsames auf dem Tisch lag.
    Etwas, das entfernt Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Das heißt, die Summe der Teile hatte Ähnlichkeit. So waren es nur zwei Arme, zwei Beine, ein Rumpf und etwas abseits, auf einer

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