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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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ihn.
    Nach einigem ungemütlichem Herumstehen, bei dem Emily und Sam für die anderen redeten, gingen alle nach draußen in den Garten, wo der Tisch schon gedeckt war. Kurz darauf verschwand Debbie in der Küche und winkte Tim, dass er mit ihr das Essen raustragen solle.
    Im Haus wandte sie sich zu ihrem Mann, und obwohl die anderen alle im Garten waren, sagte sie flüsternd: »Das Kind ist nicht normal entwickelt. Autismus? Vielleicht Asperger.«
    Tim schaute durchs Fenster. Er sah sie alle am Tisch sitzen. Sam, Emily und Jared unterhielten sich. Riddle, der neben Sam saß, fütterte Felix unter dem Tisch mit Kartoffelchips. Tim zuckte mit den Achseln.
    »Wir haben ihn doch grade erst kennengelernt. Meinst du nicht, dass es für so was noch ein bisschen früh ist?«
    Debbie war mit ihren Diagnosen schnell bei der Hand und mit ihren Antworten auch. Sie fuhr fort: »Und er hat ein Problem mit den Atemwegen. Wahrscheinlich Asthma. Vielleicht Asthma und irgendeine Allergie. Mich würde interessieren, welche Medikamente er nimmt. Hoffentlich hat er einen ordentlichen Inhalator.«
    Debbie holte die Lasagne mit der blubbernden Béchamelsoße aus dem Ofen und stellte die heiße Auflaufform auf ein Tablett. Sie flüsterte immer noch. »Hast du auch gesehen, dass er ein altes Telefonbuch mit sich rumschleppt? Das gibt ihm ein Stück Geborgenheit.«
    Tim war das nicht aufgefallen. Aber er bemerkte immer nur die Hälfte der Dinge, die ihr auffielen, selbst wenn sie ihn mit der Nase darauf stieß, so wie jetzt gerade. Obwohl er aus dem Fenster sah, konnte er bei Riddle immer noch kein Telefonbuch entdecken. Meinte seine Frau, dass der Junge ein Adressbuch in der Hosentasche hatte oder etwas Größeres bei sich trug?
    Ein paar Augenblicke später waren Emilys Eltern wieder im Garten und stellten die Lasagne, eine Schüssel mit Salat und Knoblauchbrot auf den Tisch.
    Sam und Riddle kannten sich mit Essen, das kein Fastfood war, nicht aus. Jahrelang hatten sie sich vor allem von den Snacks ernährt, die man an der Theke einer Tankstelle bekommen konnte.
    Weil die Lasagne sie beide an die fettesten Spaghetti mit Hackfleischsoße erinnerte, die sie jemals gegessen hatten, langten sie kräftig zu.
    Oder genauer gesagt, was Riddle betraf, langten Riddle und Felix kräftig zu.
    Keiner machte eine Bemerkung, dass die Hälfte des Essens auf Riddles Teller im Magen des Hundes landete. Jared wollte zweimal empört darauf hinweisen, aber beide Male fielen ihm seine Eltern ins Wort.
    Emily hatte ihre Mutter und ihren Vater vorher gebeten, Riddle keine Fragen zu stellen. Aber natürlich taten sie es trotzdem. Und Sam beantwortete sie.
    Doch Riddle schien gar nichts dagegenzuhaben, dass man ihm Fragen stellte. Er aß von der Lasagne, er fütterte Felix und er trank zwei große Gläser sehr kalte Milch. Sie musste sehr kalt sein, denn er ließ jedes Mal zwei Eiswürfel in das Glas plumpsen.
    Nach ungefähr einer Viertelstunde, viel länger brauchten sie alle für das Essen nicht, brachte Debbie einen Maulwurfkuchen heraus. Sie servierte ihn nur zu besonderen Anlässen, was merkwürdig war, weil er viel weniger Arbeit machte als die anderen Kuchen, die sie normalerweise buk. Emily drehte sich zu Sam und Riddle und sagte: »Das ist der berühmte Maulwurfkuchen meiner Mutter.«
    Sam und Riddle schauten sich an. Was wussten diese Leute von Maulwürfen und davon, dass sie selber wie Maulwürfe in den Abfalltonnen nach Dingen suchten, die andere Leute nicht mehr brauchten? Sam hatte es Riddle einst genau so erklärt. Aber nein, das konnte nicht sein: Woher sollten Emilys Eltern ahnen, dass Sam und Riddle über den Müll der Leute und die darin verborgenen Schätze besser Bescheid wussten als alle anderen?
    Debbie griff nach dem Kuchenmesser und teilte den Kuchen in große Stücke.
    »Wir haben den Namen nicht erfunden…«
    Emily fiel ihr ins Wort: »Man braucht dafür nur diese Backmischung, Quark und Bananen. Man backt den Boden und dann…«
    Debbie fuhr fort: »Dann zerdrückt man die Hälfte der Bananen, vermischt sie mit der Quarkmischung, schneidet den Rest der Bananen in Scheiben und verstreicht dann alles auf dem Boden.«
    Emily lächelte. »Und obendrauf noch Schokostreusel.«
    Debbie legte jedem ein großes Stück davon auf den Teller, Riddle zuerst.
    »Dann lasst es euch mal schmecken…«
    Und Riddle schmeckte der Kuchen trotz des seltsamen Namens, das konnten alle sehen. Er war ganz verrückt nach Süßigkeiten und ein Karamellbonbon

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