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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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einen.«
    Aber diese Antwort befriedigte Riddle nicht. »Und was mache ich, wenn der zweite leer ist?«
    Sam antwortete: »Dann besorgen wir dir einen neuen.«
    Aber Riddle war beunruhigt. »Bei der Kuchen-Frau?«
    Sam nickte. »Sie ist Emilys Mom. Und sie heißt Debbie. Debbie Bell. Das weißt du doch.«
    Riddle war nach wie vor besorgt. »Und was ist, wenn er mit uns weiterfahren will? Und wir die Kuchen-Frau Debbie Bell nicht mehr finden?«
    Jetzt war es Sam, der auf den Mund gefallen war. Er hatte keine Ahnung, was sie tun sollten, wenn Clarence ihnen verkündete, dass sie von hier verschwinden mussten – was jetzt täglich der Fall sein konnte.
    Sam sah seinen kleinen Bruder an. Dieses Mal wusste er wirklich keine Antwort.
    ***
    Bobby beobachtete, wie die beiden in dem Haus am Ende der Straße verschwanden. Nur wenige Augenblicke später bog ein Laster in die Straße ein. Bobby rutschte in seinem Sitz noch tiefer und grabschte hastig irgendwelche Papiere aus seinem Rucksack. Er tat so, als würde er sie aufmerksam durchblättern, während der schwarze Laster an ihm vorbeidonnerte und vor dem letzten Haus in der Auffahrt parkte.
    Der Lkw sah aus, als hätte er schon sehr viele Meilen auf dem Buckel. Bobby beobachtete, wie ein Mann herauskletterte. Er war Anfang vierzig, groß und hager, alles an ihm wirkte kantig.
    Bobby zog blitzschnell sein Handy heraus und machte ein Foto, als der Mann zur Hinterseite des Hauses ging.
    Er hatte das Handy immer noch hoch erhoben, als der Mann sich plötzlich umdrehte. Bobby drücke noch einmal auf den Auslöser. Misstrauisch blickte der Mann zu ihm hin. Bobby legte das Handy weg und ließ sofort den Motor an. Der Mann setzte den Weg um das Haus herum fort. Bobby trat aufs Gaspedal und fuhr los – wie er hoffte in einer Geschwindigkeit, die nicht nach überstürzter Flucht aussah.
    Die eine Hand hatte er am Lenkrad, mit der anderen kritzelte er auf den wöchentlichen Polizeibericht die Buchstaben- und Ziffernfolge des Nummernschilds: 7MMS 924. Daneben Marke, Farbe und Modell.
    Und weil man es ihm so beigebracht hatte, notierte er schnell auch noch, dass der Laster an der Rückseite zwei große Beulen hatte und auf der Beifahrerseite der Seitenspiegel gesprungen war.
    Erst drei Straßenkreuzungen weiter, als er an einer roten Ampel wartete, blickte Bobby Ellis auf die Fotos, die er gemacht hatte.
    Der Mann war darauf nur klein zu sehen und außerdem fiel auf ihn ein Schatten, aber sogar aus der Ferne wirkte er bedrohlich.
    ***
    Sam malte sich ab und zu aus, wie es wohl wäre, zur Schule zu gehen. Er selbst. Und auch sein Bruder.
    Aber er malte sich gern alle möglichen Dinge aus, die für ihn völlig außer Reichweite waren. Er hatte sich auch schon mal vorgestellt, wie es wohl wäre, auf dem Mond herumzuspazieren. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass er irgendwelche Schritte unternommen hätte, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
    Nun unternahmen andere diese Schritte für ihn.
    Tim Bell dachte nur noch an Sam.
    Debbie Bell dachte nur noch an Riddle.
    Jared Bell bewunderte Sam, während Riddle mit seinem unablässigen Vor-sich-hin-Zeichnen ihn ziemlich einschüchterte.
    Felix, der Hund, mochte Sam und hatte sich in Riddle geradezu verliebt. Aber er dachte nur an Cricket, den englischen Setter, der drei Häuser weiter wohnte.
    Emily Bell dachte nur an Sam, hatte aber das Gefühl, dass die Situation mehr und mehr außer Kontrolle geriet. Es erschreckte sie, in welchem Ausmaß ihre Familie zu Obsessionen neigte. Was war auf einmal mit ihnen allen los?
    Als sie am Dienstag aus der Schule kam, war keiner zu Hause. Jared hatte Basketballtraining. Ihre Eltern waren bei der Arbeit. Sam hatte sie eine SMS geschickt, aber noch keine Antwort erhalten.
    Emily ließ den Hund aus dem Garten herein und ging dann in die Küche, um sich einen Toast zu machen. Debbie Bells Notebook lag auf dem Küchentisch und Emily klappte es auf. Sie wollte schnell ihre E-Mails checken, ohne dafür in ihr Zimmer hochgehen zu müssen.
    Auf dem Bildschirm tauchten die letzten Seiten auf, die Debbie Bell aufgerufen hatte, bevor sie aus dem Haus gegangen war. Emily las.
    Für eine Einschreibung an einer Public School werden benötigt:
    Altersnachweis, Identität, Wohnort, Impfungen
    Ein oder zwei Bestätigungen wie folgt:
    Geburtsurkunde
    Pass/Visum
    Bestätigung des Krankenhauses
    Gesundheitszeugnis
    Familienbibel
    Taufschein
    Eidesstattliche Versicherung der Eltern: notariell
beglaubigtes

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