Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)
Identifikationsschreiben
Identitätsnachweis der Person, die einen Schüler einschreibt, und Auskunft über die Art ihrer Beziehung zu dem Schüler
Die Person, die einen Schüler einschreibt, muss sich ausweisen und nachweislich in Beziehung zu dem Schüler stehen. Alle Personen, die kein Elternteil oder gesetzlicher Vormund des Schülers sind, müssen das Formular OCRM 335-73s ausfüllen.
Vorzulegen sind außerdem:
Personalausweis mit Foto
Führerschein
Pass
Dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung
Einbürgerungspapiere
Geburtsurkunde
Gerichtliche Beglaubigung der Erziehungsberechtigung
Scheidungsurkunde
Nachweis der Sesshaftigkeit
Hausbesitzer: Wenn Sie Hausbesitzer sind, eine
Kopie Ihres laufenden Grundsteuerbescheids.
Mieter: Wenn Sie Mieter sind, eine Kopie Ihrer
laufenden (weniger als ein Jahr zurückliegenden)
Mietzahlungen. Wenn die Mietzahlung länger als
ein Jahr zurückliegt, eine Kopie Ihrer Mietzahlung
und der Rechnung über die laufenden Nebenkosten.
Bürger ohne dauerhaften Wohnsitz: Falls Sie
keinen dauerhaften Wohnsitz haben, finden Sie im
Rathaus eigene Antragsformulare. Achtung:
Gerichtliche Anhörung erforderlich.
Ärztliche Untersuchungen und Impfungen
Von Schülern, die zum ersten Mal eine Public School besuchen oder von einer Privatschule übertreten, wird ein Gesundheitszeugnis verlangt. Die ärztliche Untersuchung muss vor der Einschreibung abgeschlossen sein.
Nachweis der erforderlichen Impfungen
Emily klappte das Notebook zu. Sie griff nach ihrem Handy und schickte Sam eine SMS. Sie schrieb: Ich muss dringend mit dir reden.
15
Sams Verhängnis war es, dass er eine Dusche nahm.
Aber nach der Arbeit auf der Müllhalde fühlte er sich staubig und verschwitzt und im Gegensatz zu früher störte ihn das neuerdings.
Clarence betrat das Haus durch die Hintertür und hörte Wasser laufen. Der Wasserdruck in der Dusche war eine Katastrophe, eigentlich tröpfelte es nur aus dem Duschkopf und es brauchte seine Zeit, bis man hartnäckigen Schmutz los war.
Im Flur sah Clarence einen Stapel frisch gewaschener Kleidung auf einer Schachtel liegen. Der Junge ging in letzter Zeit reichlich oft in den Waschsalon, was so gar nicht zu ihm passte. Und manchmal duschte Sam inzwischen zweimal täglich. Vielleicht fing er ja doch allmählich an, nach seinem alten Herrn zu geraten.
Das nämlich war eine der Besonderheiten an Clarence. Er war immer extrem sauber und gepflegt.
Es war eine Taktik.
Wenn man gut aussah, hielten einen die meisten Leute auch für anständig. Die alte Sache mit dem trügenden Schein. Die Leute wussten darum, fielen aber trotzdem weiter darauf rein und bildeten sich ihr Urteil.
Obwohl Clarence also seine Kinder nicht ernährte, sie niemals in die Schule geschickt und sie dem Haus ihrer Mutter entrissen hatte, das mit mehr Hypotheken belastet war, als es wert war, obwohl er zehn Jahre lang alle Staaten dieses Landes durchkreuzt und beraubt hatte, hatte er immer darauf geachtet, sich jeden Morgen zu rasieren und sauber und gepflegt aufzutreten.
Mittlerweile scherte er sich einen Dreck darum, wie die Jungen aussahen, obwohl sie in letzter Zeit selbst mehr darauf zu achten schienen. Als sie noch klein und voll und ganz unter seiner Kontrolle gewesen waren, hatte er sich da anders verhalten.
Clarence hörte Riddle im Zimmer nebenan eine Melodie summen.
Der Junge gab neuerdings tatsächlich Laute von sich. Nicht nur sein übliches Gekeuche und Geschnaufe, sondern richtige Laute. Wie eben dieses Summen jetzt.
Clarence glaubte nicht, ihn jemals vorher summen gehört zu haben. Vielleicht waren seine Rotznasentage ja jetzt endlich vorbei. Er hatte doch gewusst, dass er da irgendwann rauswachsen würde. Prophezeite er das nicht schon seit Jahren? War’s nicht so?
Alle hatten sich ja immer eingebildet, Riddle bräuchte Medikamente. Darum ging es doch jetzt immer überall. Hast du ein Problem, dann sieh zu, dass ein Arzneimittelhersteller Geld daraus schlägt. Hatten sie nicht auch ihm geraten, er solle etwas einnehmen, als er im Knast gewesen war? Was war es noch mal gewesen? Eine blaue Pille? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Aber er wusste besser als all die Schlaumeier in ihren weißen Kitteln, was für seinen Körper das Richtige war.
Einfach der Natur ihren freien Lauf lassen. Wasser suchte sich schon seinen Weg. Selbst verschmutztes Wasser.
Was zum Teufel tat der Kleine jetzt schon wieder? Sang der etwa nebenan? Hatte sich das Summen tatsächlich in Worte
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