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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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war nur der Fahrer, er hatte sich und sein Auto zur Verfügung gestellt, und das musste für dieses Mal reichen. Vor ihnen sprang die Ampel auf Rot und Bobby trat auf die Bremse. Sie hielten an. Er schielte zu Emily hinüber. Der Fahrtwind hatte ihre langen Haare kreuz und quer durcheinandergeweht, während sie mit ihrer Mutter telefonierte.
    Sie war so tapfer und mutig und willensstark.
    Und er war einfach nur hingerissen.

20
    Emilys Eltern trafen sich mit Bobbys Eltern im Black Angus Steak House, um gemeinsam zu besprechen, was nun zu unternehmen war. Danach gingen die beiden Väter zur Polizeiwache.
    Emily hatte auch mitkommen wollen, aber ihre Mutter war der Meinung, dass sie an dem Tag schon genug erlebt hätte. Außerdem warteten zu Hause die zwei Kätzchen auf sie.
    Debbie war mit ihnen vorher noch beim Tierarzt gewesen und überzeugte Emily, dass sie besser bei ihnen sein sollte, denn sie hatten Antibiotika erhalten und mussten beobachtet werden.
    Bobby sagte Emily, er würde sie noch einmal anrufen, bevor er schlafen ginge, und ihr kurz berichten, wie sich bei ihm die Dinge entwickelten. Sie schienen ja jetzt gemeinsam in dieser Sache zu stecken.
    Als Bobby nach Hause kam, stellte er sich unter die Dusche. Er duschte lang und heiß und bedankte sich innerlich bei Jessica Pope, die ihn nach der Schule gefragt hatte, ob er mit ihr nicht einen doppelten Espresso trinken gehen wollte, und die sein Leben verändert hatte.
    Wenn Jessica ihn nämlich nicht gezwungen hätte, sich damals die Lüge über seine Privatdetektivarbeit auszudenken, würde er jetzt vor der Glotze sitzen und Cartoons rauf und runter gucken. Selbst vor seinen besten Freunden hielt er geheim, dass er immer noch Fernsehserien für kleine Kinder ansah. Und dass er immer noch davon träumte, der beliebteste und interessanteste Junge der Schule zu sein.
    Dieser Traum schien jetzt wahr zu werden.
    ***
    Detective Darius Sanderson hatte von dem Ehepaar Ellis bereits gehört. Als Derrick Ellis und Tim Bell auf die Polizeiwache kamen, brachte der diensthabende Officer sie deshalb direkt in Detective Sandersons Büro.
    Detective Sanderson trug eine helle Trainingshose und einen bunt gemusterten Parka. Im Mundwinkel hing ihm eine kalte Zigarre, auf der er beim Nachtdienst herumkaute, anstatt sie zu rauchen. Sobald er einmal anfing, konnte er nicht mehr damit aufhören, deshalb hatte er das eklige Ding tagsüber auch aus seinem Büro verbannt. Doch jetzt steckte es links zwischen seinen Backenzähnen, wo es wie ein nasser Stumpf aus seinem Mund ragte.
    Bei der Polizei gab es in der Stadt nicht viele Afroamerikaner und Sanderson war durchaus bewusst, dass er oft viel misstrauischer gemustert wurde als sein weißer Kollege Dave Wilson. Und als jetzt die beiden Männer in sein Büro geleitet wurden, nach der Auskunft, es handele sich um eine wichtige Sache, wünschte sich Sanderson, er hätte nicht ausgerechnet Turnschuhe an.
    Sanderson stand auf und die Männer gaben ihm die Hand. Er wollte die Sache schnell hinter sich bringen. Für Small Talk war jetzt nicht die richtige Tageszeit, deshalb fragte er ohne Umschweife: »Was haben Sie denn für mich?«
    Nachdem er sich die Geschichte angehört hatte, wobei hauptsächlich Tim Bell redete, lehnte sich der Detective in seinem Stuhl weit zurück.
    Zwei Minderjährige. Keiner von beiden ging zur Schule. Einer mit deutlichen Zeichen körperlicher Vernachlässigung. Alleinerziehender Vater, der ganz offensichtlich hart durchgriff. Die Kinder schienen vor ihm Angst zu haben. Ein Kennzeichen, das nicht zu einem Fahrzeug passte. Ein überstürzt verlassenes Haus in der Needle Lane, genau in der Gegend, in der in den letzten drei Monaten gehäuft Einbrüche gemeldet worden waren. Die Sachbeschädigung an Tim Bells Auto.
    Keine Frage, das war genug, um nach diesen Leuten zu fahnden und ihnen ein paar Fragen zu stellen. Und eine hilfreiche Spur gab es auch schon. Ein Auto, ein Nummernschild und ein Foto.
    Hübsches Paketchen. Nachdem die Männer gegangen waren, hätte Detective Sanderson gut bis zum nächsten Morgen warten können, bevor er sich an die Arbeit machte, aber er schlüpfte aus seinen Turnschuhen, holte sich einen Kaffee und fuhr seinen Computer hoch, um gleich alles in die Wege zu leiten.
    Während Tim Bell und Derrick Ellis draußen auf dem Bürgersteig noch Hände schüttelten und einander versicherten, dass sie in Kontakt bleiben würden, war das Foto, das Bobby Ellis geknipst hatte, bereits in das

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