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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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einiges zu besprechen und wahrscheinlich werde ich ihn auch nach London begleiten müssen“, setzt er mich in Kenntnis.
    „Wie lange wirst du dort bleiben?“ Ich sehe ihn an und meine Stimme klingt traurig.
    „Ich weiß es nicht“, gibt er zu. „Ich hasse es, dich hier alleine zu lassen, aber ich halte es für das Sicherste, wenn du im Schloss bleibst.“ Seine Stimme klingt besorgt.
    „Was ist los Alex? Ist etwas passiert?“ Ich habe mich ihm inzwischen zugewandt und erkunde sein Gesicht. Er zögert mit seiner Antwort und weicht mir mit seinem Blick aus.
    „Hat es etwas mit uns zu tun?“ Ein ungutes Gefühl beschleicht mich. Er stellt das Paket mit den Büchern auf die Erde und geht zurück zum Kamin. Alexander stützt sich mit einer Hand am Kaminsims ab und schaut gedankenverloren in die Flammen.
    „Ja! Jonathan bringt wohl keine guten Neuigkeiten mit aus Italien.“ Seine Stimme ist kalt. Ich wende mich ihm zu. Er steht immer noch mit dem Rücken zu mir.
    „Ist es wegen mir? Bist du in Gefahr?“ Ich spüre genau, dass er mehr weiß, als er bereit ist mir zu sagen. Er dreht sich zu mir und versucht mich anzulächeln. Es misslingt ihm. Ich laufe schnell zu ihm, er nimmt mich fest in seine Arme.
    „Ich werde dich nicht aufgeben!“, sagt er bestimmt und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar. Sekundenlang halten wir einander eng umarmt.
    „Du duftest so wunderbar. Ich will diesen Duft immer bei mir haben. Du bist mein Leben!“, sagt er leise.
    „Ich liebe dich!“, flüstere ich leise zurück. In dieser Nacht lieben wir uns. Zärtlich und voller Hingabe, lange und innig. Und wir wissen beide, dass vielleicht bald alles ganz anders sein wird. Wir haben uns zu früh einer Illusion hingegeben, die jederzeit zu einem abrupten Ende gelangen kann.
     
     
     
     
    Die letzten Tage waren kaum auszuhalten. Natürlich kreisten meine Gedanken ständig um das, was Jonathan uns mitteilen wird. Alexander ist unruhig und zieht sich oft ins Arbeitszimmer zurück, um im Internet zu korrespondieren. Donnerstag hat er die Arbeiter am späten Nachmittag bereits in das wohlverdiente Wochenende entlassen. Heute Vormittag sind die Geräte für das Spielzimmer gekommen. Eigentlich hat sich Alex die ganze Woche darauf gefreut, jetzt würdigt er sie kaum eines Blickes. Er ist nervös und läuft im Wohnzimmer auf und ab. Ich habe Winston gebeten heute nicht für mich zu kochen. Ich bleibe bei Alex und hätte sowieso kaum einen Bissen hinunter bekommen. Alexanders Nervosität steigert sich immer mehr, die Anspannung ist fast unerträglich. Es ist bereits nach zwanzig Uhr, als er plötzlich den Kopf hebt und sich blitzartig zur Tür wendet. „Er kommt!“, stellt er fest. Alex läuft in die Halle um am Monitor festzustellen, dass es tatsächlich Jonathan ist, der in seinem Auto sitzt und vor dem großen Tor zum Grundstück wartet. Nachdem Alex ihn hineinfahren lässt, wendet er sich mir noch einmal zu.
    „Was immer er uns auch zu sagen hat, wir bleiben zusammen. Ich verspreche es dir!“ Dann nimmt er meine Hand und wir gehen gemeinsam zur Tür. Gerade ist Jonathan vorgefahren und schaltet den Motor seines Bentleys aus. Als er aussteigt und mich an Alexanders Seite sieht, verfinstert sich sein Gesicht noch mehr und er schaut noch grimmiger, als er ohnehin schon dreinblickt.
    „Schön, euch so glücklich zu sehen“, folgt sein sarkastischer Kommentar. Nachdem er das Schloss betreten und Alex kurz begrüßt hat, gehen wir ins Wohnzimmer und setzen uns. Alex sitzt neben mir auf dem Sofa und Jonathan sitzt uns gegenüber im Sessel.
    „Wir sollten alleine miteinander reden!“, fordert er Alex auf und blickt mit kalten Augen in meine Richtung.
    „Ich habe keine Geheimnisse vor Samantha“, stellt Alex fest.
    „Wirklich? Hältst du es tatsächlich für notwendig, dass sie alles erfährt?“ Die Blicke, die die beiden sich zuwerfen verwirren mich.
    „Nun, wenn du glaubst, sie ist dem, was ich zusagen habe gewachsen…!“, gibt Jonathan mit zynisch grinsendem Mund zurück. „Sie sind auf dem Weg hierher. Sie kommen nach London und wollen deinen Kopf!“
    „Wann, wie viele?“, ist alles, was Alex fragt.
    „Bald, sehr bald sogar! Alle! Alle werden kommen! Der Hohe Rat war dir noch nie wohlgesonnen und du weißt das. Und seit du diese Verbindung“, er nickt in meine Richtung, „eingegangen bist, hast du sozusagen das Fass zum Überlaufen gebracht. Die alten Vampire, die reinrassigen, wollen deinen Kopf, im wahrsten Sinne des

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