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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Wortes, auf einem silbernen Tablett serviert bekommen.“ Alex und Jonathan starren sich für einen Augenblick wortlos an.
    „Ich werde mit ihnen reden!“, entgegnet Alexander und ich sehe die Anspannung in sein Gesicht geschrieben.
    „Sie wollen nicht mehr reden, sie wollen, dass Blut fließt! Dein Blut!“
    „Sie wissen, dass ich Anhänger habe, viele mittlerweile. Mein Tod würde den Prozess, der in die Wege geleitet wurde nicht stoppen. Im Gegenteil. Mein Tod würde aus mir einen Märtyrer machen und noch mehr Vampire der neuen Generation für meine Sache gewinnen. Der Hohe Rat würden sich sozusagen ins eigene Fleisch schneiden“, argumentiert Alex.
    „Einige der Mitglieder des Hohen Rates sehen das auch so und sind an einer anderen Lösung des Problems interessiert.“ Jonathan blickt mich feindselig an.
    „Sie wollen, dass du sie zu einer von uns machst, oder…“, er macht eine bedeutungsschwere Pause, „sie werden sie töten!“
    Alex springt auf. „Niemals!“ Seine Stimme ist ein unheilvolles tiefes Grollen. Jonathan ist ebenfalls aufgestanden. „Dann trenne dich von ihr und versuche den Rat davon zu überzeugen, dass sie dir nichts bedeutet hat.“ Redet er eindringlich auf Alex ein.
    „Das ist deine einzige Chance! Wenn sie sehen, dass du es ernst meinst, dann werden sie auch deine Anhänger verschonen. All die jungen Vampire, die auf dich zählen und dir folgen, die sich deiner Sache angeschlossen haben und dir vertrauen, werden dann weiterleben und du kannst weiter im Untergrund die Bewegung  leiten.“
    „Wenn ich mich von Sam trenne, dann verrate ich mich selbst. Denn sie ist der Grund und der Ursprung dessen, was ich versuche den anderen klarzumachen. Sie und ich sind das Beispiel dessen, was ich versuche zu erreichen. Ein Leben miteinander. Verständnis füreinander. Vampire und Sterbliche können miteinander leben. Ohne Gewalt, Unterdrückung und Blutvergießen. Was für ein Anführer soll ich deiner Meinung nach sein, wenn ich meine eigene Sache verrate und hintergehe? Wo bleibt meine Glaubwürdigkeit? Nein! Ich bleibe mit Sam zusammen. Wir werden England noch heute Nacht verlassen. Wir werden einen Ort finden, wo wir leben können, wo man uns nicht findet.“ Seine letzten Worte klingen entschlossen. Jonathan starrt Alex für einen Augenblick verständnislos an. Dann geht er zurück zu seinem Sessel und setzt sich.
    „Du weißt ganz genau, dass es keinen sicheren Ort auf der Welt für euch gibt. Welcher verrückten Illusion gibst du dich hin? Und das alles nur, dieses sterblichen Flittchens wegen?“
    In atemberaubendem Tempo ist Alex bei ihm, greift seine Kehle und hebt ihn hoch. Ich erschrecke mich so sehr, dass ich kurz aufschreie. Ich sehe, dass Alexander ihn einige Zentimeter über dem Fußboden hängen lässt. Jonathan wehrt sich nicht, zu fest ist Alex Griff. „Wenn du Samantha noch ein einziges Mal so nennst, werde ich dem Hohen Rat deinen Kopf servieren. Dann haben sie, was sie wollen, dann wird Blut fließen und es wird nicht meines sein.“ Sein Stimme klingt wie das Knurren eines wilden Tieres. Dann wirft er Jonathan zurück in den Sessel. Jetzt erst wird mir halbwegs bewusst, wie stark Alex ist und welche Macht er zu haben scheint. Jonathan sieht ihn hasserfüllt an und versucht nach Luft zu schnappen. Röchelnd entgegnet er: „Dann lässt du mir keine andere Wahl, mein Freund!“ Alexander schaut auf Jonathan hinab. Sie scheinen wieder lautlos miteinander zu kommunizieren. Plötzlich bemerke ich, wie die Wut in Alexanders Gesicht einem anderen Ausdruck weicht: Angst!
    „Das wagst du nicht!“, presst er zwischen seinen Lippen hervor. Sein Gesicht ist kreidebleich.
    „Doch, du zwingst mich dazu! Ich kann nicht zulassen, dass alles, was du bisher erreicht hast, wegen ihr enden soll!“
    „Wenn du das tust, werde ich dich umbringen!“, droht Alex mit leiser, eiskalter Stimme. Schließlich ergreift Jonathan erneut das Wort, scheint einlenken zu wollen: „Wenn sie dir wirklich so viel bedeutet, dann flieht nach Frankreich, geht nach Paris und taucht dort vorübergehend unter.“
    Alexander ist unentschlossen, denkt nach und antwortet dann jedoch: „Also gut. Sam, geh schnell hinauf und packe ein paar Sachen ein. Nur das Allernötigste. Wir treffen uns in fünfzehn Minuten in der Halle.“ Ich stehe auf und gehe zur Tür. Als ich an ihm vorbeigehe, hält er mich am Arm fest und schaut mich mit seinen braunen Augen ermutigend an. „Es wird alles gut, ich verspreche

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