SAM
du hast mir das Leben gerettet und ich habe dir deines fast dabei genommen. Ich bin erst wieder zu mir gekommen, als du bereits bewusstlos in meinen Armen lagst und dein Herz nur noch sehr schwach schlug. Da erst wurde mir bewusst, was ich getan habe und ….“ Er spricht nicht weiter, senkt den Kopf, damit ich nicht mehr in sein Gesicht sehen kann.
„Was Alexander, was ist dann geschehen?“, dränge ich ihn.
„Ich zitterte am ganzen Körper, immer noch von dem Laudanum, aber auch vor Angst dich zu verlieren. Ich hielt deinen fast leblosen, schwachen Körper in meinen Armen und mir ging immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Sie darf nicht sterben! Ich wollte nicht, dass du durch mich stirbst. Ich durfte nicht zulassen, dass du in meinen Armen dein Leben aushauchst. Nicht so, nicht durch mich! Und dann fasste ich den Entschluss, dass zu tun, was ich nie tun wollte. Ich …“, wieder bricht er ab und ich spüre genau, wie unbehaglich er sich fühlt und wie schwer es ihm fällt, sich mir anzuvertrauen.
„Ich wollte dich zu einer von uns machen“, flüstert er mit erstickter Stimme. Ich richte mich fassungslos auf und seine Worte wirbeln wild in meinem Kopf durcheinander. Langsam hebt er den Kopf und ich sehe in seinen Augen, welche Qualen es ihm bereitet darüber zu sprechen.
„Ich konnte es nicht, Sam. Ich war nicht dazu fähig. Ich konnte es dir nicht antun. Zu sehr liebe ich dich. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, dich zu einem bluttrinkenden, zu ewiger Verdammnis verurteilten Vampir zu machen. Denn auch wenn ich alles daran setze ein „normales“ Leben zu führen, ich würde mir etwas vormachen, wenn ich es nicht immer noch als Fluch sehen würde.“
„Was ist dann geschehen?“, will ich endlich wissen, denn ich lebe ja noch und bin offensichtlich kein Vampir.
„Ich nahm dich ganz fest in meine Arme und fing an mich von dir zu verabschieden. Ich erzählte dir, dass du mir die schönste Zeit meiner langen Existenz geschenkt hast und erinnerte mich an die vielen wunderbaren Stunden, die wir zusammen verbracht haben. Ich wog dich in meinen Armen, küsste immer wieder dein blasses, kaltes Gesicht und flehte dich an, stark zu sein, bis Luca kommt. Aber dein Herzschlag war so unglaublich schwach.“
Er hält immer noch meine Hand, führt sie zu seinem Mund und haucht zärtlich einen Kuss auf meine Finger.
„Gott sei dank kam Luca tatsächlich bald und brachte Marco mit. Dann ging alles sehr schnell und jetzt bist du hier und wirst bald wieder gesund.“ Er versucht ein zaghaftes Lächeln. Wir sehen uns an.
„Warum konntest du rechtzeitig aufhören? Was ist geschehen, dass du mich nicht getötet hast?“, frage ich leise.
„Du! Deine Stimme! Du hast meinen Namen geflüstert. Mehrfach. Und da bin ich wieder zu mir gekommen und habe bemerkt, was ich angerichtet habe.“ Sein Gesicht ist traurig und beschämt.
„Ich weiß, dass du mir niemals absichtlich weh tun würdest. Und ich bin mir absolut sicher, dass du mich nie getötet hättest“, entgegne ich mit fester Stimme. Alexander senkt den Blick, so als zweifle er an meinen Worten. Es ist genug! Genug der Zweifel und Unsicherheiten!
„Alex, lass uns so bald wie möglich heiraten!“, fordere ich ihn auf. Er sieht mich erstaunt an. „Willst du tatsächlich immer noch? Luca wollte dir ausreden mich zu heiraten. Hat er jedenfalls angedroht. Willst du, nach dem was ich dir angetan habe, tatsächlich immer noch meine Frau werden?“
„Ja! Und ich will auch, dass wir nach dem alten Ritual heiraten. Ich will es Alex. Wenn du auch willst!“, füge ich leise hinzu. Endlich erscheint ein gelöstes Lächeln auf seinem Gesicht. „Ja, Liebling! Lass uns endlich Nägel mit Köpfen machen. Lass uns allen zeigen, dass wir für immer zusammen gehören. Du und ich. Niemand wird uns jemals trennen.“ Dann beugt er sich zu mir herab und schenkt mir vorsichtig einen zärtlichen Kuss. Es ist beschlossen: Ich werde meinen Platz an seiner Seite einnehmen. Ich werde als letzte Auserwählte an der Seite von Alexander meine Pflichten als seine Frau annehmen. Ich werde die Frau an der Seite des mächtigen Vampirs Alexander DeMauriere werden.
Vier Wochen später.
„Sam! Komm doch bitte mal her!“, höre ich Francesca rufen. Ich gehe die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Alles ist festlich geschmückt, Weihnachten steht vor der Tür. Es ist schon seltsam, unsterbliche Vampire feiern ein christliches Fest. Aber, wie so vieles, dass ich in
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