SAM
was sie alles sehen will und wie viel Spaß wir beim Shoppen haben werden. Nach der gestrigen Nacht sind meine Gedanken jedoch bei weitem nicht so unbeschwert wie die von Francesca und so halte ich mich während des ganzen Gesprächs deutlich zurück, was sie nach einer Weile auch bemerkt.
„Alles in Ordnung, Sam?“, will sie schließlich wissen und kann einen gewissen sorgenvollen Ton in ihrer Stimme nicht verbergen .
„Ja!“, versichere ich ihr und versuche meine Stimme gelassen klingen zu lassen.
„Hat dir Luca denn gar nicht erzählt, was gestern Nacht passiert ist?“, will ich schließlich doch von ihr wissen.
„Doch, aber unsere Jungs haben doch den Anderen einen Denkzettel verpasst“, gibt sie zurück.
„Wir haben Verluste zu beklagen“, mahne ich sie und komme mir irgendwie oberlehrerhaft vor.
„Oh, natürlich, ich denke vermutlich gerade nur an mich. Tut mir leid.“ Es entsteht eine kleine Pause, bis sie fortfährt: „Wie geht es Rhys? Ich habe gehört, ihn hat es am schlimmsten erwischt. Und hat sich Alex wieder erholt? Luca meinte, der Kampf mit dem schwarzen Schatten hätte ihn viel Kraft gekostet.“ Ich erzähle ihr, dass Rhys wieder okay wäre und Alex sich noch ausruht. Wir beenden bald unser Gespräch, nicht ohne uns für heute Abend zum Essen verabredet zu haben. Ich kann nur hoffen, dass Alex nichts dagegen hat und ein Treffen mit Francesca Downtown nicht für gefährlich hält. Als ich zurück ins Schlafzimmer komme, liegt Alex mit geschlossenen Augen auf dem Rücken. Leise versuche ich mich neben ihn zu legen, um ihn nicht zu stören. Kaum habe ich aber meine Beine unter die Decke manövriert, packt er mich auch schon und zieht mich zu sich heran, um meine Lippen mit seinem Mund zu erobern und mir einen fordernden Kuss zu schenken, der kleine, weiße Punkte vor meinen geschlossenen Augen tanzen lässt. Als er den Kuss nach einigen Minuten löst und mir in die Augen sieht, schnappe ich zunächst nach Luft, um ihn sodann zurechtzuweisen. Ich schubse ihn ein wenig von mir weg.
„Wir sind nicht allein, falls du es vergessen haben solltest und außerdem musst du dich ausruhen. Luca meinte, der Kampf mit dem schwarzen Schatten hätte dir zugesetzt.“ Ein tiefes Grollen entfährt seinen Lippen, so als wäre es nicht in seinem Sinne, dass ich davon erfahre.
„Halb so schlimm!“, entgegnet er und lässt sich wieder auf den Rücken fallen. Er ist für einen Augenblick in sich gekehrt, meint dann aber: „Wir werden unser Vorgehen überdenken müssen. Wir brauchen einen Stützpunkt in der Stadt. Die Kämpfe finden hier statt, in den Städten. New York, Boston und Chicago sind am schlimmsten betroffen. In den Städten gibt es auch die meisten Vampire der Neuen Generation. Hier sind wir am leichtesten anzugreifen und daher auch die meisten Opfer zu beklagen. Viele Vampire leben in den Großstädten, weil wir in der Anonymität der Großstadt untertauchen können“, erklärt er mir. „Am wichtigsten ist aber, dass wir Balthasars Nest finden. Wir müssen ihn vernichten. Es geht nichts daran vorbei. Meine Aufgabe wird es in nächster Zeit sein, ihn ausfindig zu machen und…zu töten.“
Es entsteht eine kurze Pause in der keiner von uns beiden ein Wort sagt. Ich spüre wieder diese aufkeimende Angst in mir, die Angst davor, Alex könnte etwas zustoßen. Alexander dreht sich zu mir und sieht mich ernst an. „Sam du musst aufhören, solche Angst um mich zu haben.“ Er sieht mich eindringlich an. „Das lenkt mich ab. Du musst mir Kraft geben, in dem du an mich glaubst, mich mental unterstützt, hörst du. Ich fühle dich, Sam und wenn du Angst hast, dann denke ich an dich und versuche dich mental zu erreichen, um zu erfahren, wovor du dich fürchtest und dies könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass ich einen Augenblick unaufmerksam bin,…und meine Gegner warten nur auf einen solchen winzigen, unaufmerksamen Augenblick.“ Ich sehe ihn erschrocken an. Nie und nimmer habe ich daran gedacht, dass meine Empfindungen ihn ablenken könnten. Vielleicht habe ich ihn dadurch gestern bereits in Gefahr gebracht.
„Haben dich die schwarzen Schatten deswegen attackiert? Weil du mit deinen Gedanken bei mir warst?“ Schuldgefühle plagen mich und ich sehe ihn fragend an.
„Nein, mein Liebling. Du warst nicht der Grund. Rhys kam in arge Bedrängnis und ich musste ihm helfen.“ Er schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.
„Du musst noch viel lernen und ich bedaure, dich mit all diesen
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