SAM
entscheiden, wie es weitergeht und was zu tun ist.“ Ich schließe meine Augen und versuche meine Gedanken abzuschalten. Ich versuche mir immer wieder klarzumachen, dass Alexander unsterblich ist. Warum also darüber nachdenken, was mit seiner Seele geschieht. Er wird auf ewig bei mir sein,…fertig, aus! Manchmal ist es doch von Nutzen, wenn man sich ein wenig Naivität bewahrt. Dennoch habe ich Angst davor, was der nächste Tag und erst recht die nächste Nacht bringen werden.
Ich werde gegen Mittag wach. Alexander liegt neben mir und schläft. Tief und fest. Ich fühle mich wie erschlagen. Ich hatte schreckliche Albträume. Immer wieder bin ich aufgeschreckt und hatte dann Mühe wieder einzuschlafen. Alles was mir Alexander über sich, und das was mit ihm nach seinem Ableben geschehen wird, erzählt hat, hat mich zutiefst berührt und ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Ich klettere aus dem Bett und gehe die Treppe hinunter, um mir Frühstück zu machen. Ich bin soeben dabei mir aus dem Kühlschrank ein Glas Orangensaft zu nehmen, als ich mich beim Zuschlagen der Kühlschranktür furchtbar erschrecke, denn Rhys steht vor mir. Seine dunklen Augen sehen mich hungrig an und mir ist nicht wohl bei diesem Blick. Außerdem wird mir bewusst, dass ich nur leicht bekleidet vor ihm stehe.
„Die Blutkonserven sind weiter unten im Kühlschrank“, erkläre ich ihm verstört und sehe wie seine Lippen sich zu einem teuflischen Grinsen verziehen.
„Hast du Angst?“, fragt er mich mit rauer Stimme und kommt noch einen Schritt auf mich zu.
Ich weiche unwillkürlich vor ihm zurück. Er schließt die Augen und inhaliert tief.
„Ich liebe diesen Duft, den die Sterblichen ausstrahlen, wenn sie sich fürchten. Dein Duft ist besonders süß und unwiderstehlich.“ Jetzt öffnet er wieder die Augen und sieht mich mit einem Blick an, der deutlich macht, dass er mich gerne zu seinem Frühstückssnack machen würde. Ich bin vollkommen unfähig mich zu bewegen und nehme nur in Zeitlupe wahr, wie sich Rhys mir noch einen Schritt nähert.
„Rhys! Hör auf mit deinen Spielchen“, höre ich Alexanders schneidende Stimme und sofort geht Rhys einige Schritte zurück und grinst mich aus frechen Augen herausfordernd an.
„Ich hätte große Lust, dich zu meinem Frühstück zu machen, aber leider hat der Meister persönlich bereits seine Rechte an dir geltend gemacht.“ Meine Hand zittert, als ich das Glas mit dem Orangensaft absetze und Rhys aus dem Weg gehe, um ihn an den Kühlschrank zu lassen. Er trägt nur eine Jeans und ich erkenne keinerlei Wunden mehr an seinem muskulösem Oberkörper. Sie scheinen alle verheilt zu sein. Wieder sehe ich fasziniert auf seine Tattoos. Alexander steht nun hinter mir an den Küchentresen gelehnt und legt zärtlich einen Arm um meine Hüfte.
„Er hat keine Manieren! Seine Eltern haben definitiv versagt bei der Erziehung“, gibt Alex mit einem kehligen Lachen zum Besten. Rhys verzieht kurz das Gesicht zu einem schiefen Grinsen und verschwindet mit zwei Blutkonserven wieder in sein Zimmer. Alexander knabbert zärtlich an meinem Hals und flüstert mir leise ins Ohr: „Aber er hat mich auf eine Idee gebracht… !“ Seine Stimme klingt heiser und er scheint genau zu fühlen, dass mich seine Andeutungen nicht kalt lassen, denn schon wandern seine Hände über meine Hüfte nach vorne und beginnen sich unter mein Nachtshirt zu schieben. Leider wird dieser wunderbare Augenblick vom Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich entziehe mich seiner Umarmung und gehe zum Couchtisch um den Anruf entgegenzunehmen.
„Ja?“
„Hallo, Samantha. Luca hat gesagt, ich soll euch ausschlafen lassen. Ich habe doch niemanden geweckt, oder?“ Es ist Francesca und ich freue mich wahnsinnig von ihr zu hören. Alex verabschiedet sich mit einer entsprechenden Geste nach oben, um sich wohl nochmal ins Bett zu legen.
„Stell dir vor, ich bin in New York! Endlich! Ich konnte Luca davon überzeugen, dass es in Italien nach eurer Hochzeit auch nicht mehr sicher ist und dann hat er schweren Herzens endlich zugestimmt und mich mitgenommen.“ Sie macht die Stimme ihres Bruders nach: „Dann habe ich dich bei mir und kann dich besser beschützen.“
Ich muss kurz auflachen.
Sam, es ist alles so aufregend. New York ist eine tolle Stadt. Ich war bereits einkaufen und die vielen Museen, die es hier gibt,…oh, Sam wir müssen zusammen ins Met und….“ Francesca erzählt und erzählt und plaudert darüber,
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