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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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nimmt, wonach es ihm so sehr verlangt. Ich fühle, wie er seine Hände auf meine Schultern legt, seine dunklen Augen sind fest auf mein Gesicht gerichtet und dann, …schiebt er mich sacht zur Seite, um die Kühlschranktür zu öffnen.
    „Ah, da sind noch ein paar Beutel“, stellt er zufrieden fest und nimmt sich gleich zwei Konserven. Ich stehe immer noch starr vor Angst da und wage kaum mich zu bewegen. Rhys schließt die Kühlschranktür und sieht mich gelassen an.
    „Was ist? Glaubst du wirklich, ich hätte es getan?“ Er schüttelt den Kopf. „Für wie verrückt hältst du mich? Ich habe den Auftrag dich zu beschützen und ich werde den Teufel tun und irgendetwas anstellen, was Alexanders Wut heraufbeschwören könnte.“ Er hält kurz inne und vollendet schließlich: „Aber du weißt auch, dass es meine Leidenschaft ist, den Sterblichen das Fürchten zu lehren!“ Damit geht er an mir vorbei, zurück zur Treppe. Dort dreht er sich noch einmal zu mir um. „Du kannst dich glücklich schätzen, dass es Alexander ist, der dich zu seiner Gefährtin gemacht hat. Bei jedem anderen wäre es mir gleichgültig und ich hätte nicht eine Sekunde gezögert und jeden einzelnen Tropfen deines süßen Blutes genüsslich meine Kehle hinunter rinnen lassen.“ Erst als ich höre, wie die Tür zu Rhys Zimmer geschlossen wird, kann ich mich aus meiner Starre lösen und lasse mich zitternd auf einen der Stühle fallen, die um den Esstisch stehen. Rhys ist und bleibt unberechenbar. Ich werde mit ihm auskommen müssen. Jetzt und hier, in dieser besonderen Situation. Aber wenn ich wieder bei Alex bin, werde ich deutlich machen, dass ich nie wieder in meinem Leben auch nur eine einzige Sekunde allein mit Rhys verbringen werde! Das steht so fest wie das Amen in der Kirche! 

     
     
     
     
    Die Trauerfeier für Francesca findet in der kleinen Kapelle auf dem Grundstück der Di Camarossos statt. Ich sitze in der ersten Reihe, starre auf den schwarzen Sarg vor mir und lausche den italienischen Worten des Pfarrers. Schwarze und weiße Rosen schmücken den Sarg. Rosen waren ihre Lieblingsblumen. Immer wieder denke ich daran, welch ein Glück ich hatte, eine Frau wie Francesca kennenlernen zu dürfen. Wie dankbar ich bin, dass sie mich akzeptiert hat und wie leicht sie es mir gemacht hat, mich in dieser neuen Welt des Übernatürlichen zurechtzufinden. Wie oft ich sie mit meinen vielen Fragen gequält habe und sie mir immer geduldig geantwortet hat. Sie war es auch, die immer an mich glaubte und sich sicher war, dass Alex und ich zusammengehören. Sie gab nie auf  an unsere Liebe zu glauben. Tränen laufen über meine Wangen. Ich habe ihr so viel zu verdanken und hätte ihr so gern mehr von meiner Freundschaft gegeben. Ich merke, wie Rhys mich von der Seite ansieht. Ich wische mit zitternden Fingern die Tränen von meiner Wange. Ich wünschte, ich müsste das hier nicht allein durchstehen. Ich wünschte Alexander wäre hier oder Luca. Dann könnte ich mich an deren Schulter anlehnen, meiner Trauer freien Lauf lassen. So muss ich tapfer und stark sein und die Fassung bewahren, obwohl mir nicht danach zumute ist. Ich habe meine Hände in meinem Schoß gefaltet und starre weiter auf den glänzenden, schwarzen Sarg vor mir, in dem die Überreste meiner Freundin liegen. Plötzlich legt sich eine warme Hand auf meine Hände. Erschrocken sehe ich auf und blicke in Rhys dunkle Augen. Schnell entziehe ich ihm meine Hände und sehe so etwas wie Enttäuschung in seinen Augen. Er dreht den Kopf wieder nach vorn und ich versuche seine Geste zu deuten.
    Wollte er mich trösten? Sollte er tatsächlich in der Lage sein, meine Trauer wahrzunehmen und entsprechende Emotionen zu zeigen? Plötzlich beugt er sich zu mir und haucht mir ins Ohr: „Ich bin kein Monster, Sam. Auch ich habe tragische Verluste erlitten. Trauer ist mir nicht fremd!“ Ich bin verwirrt. Was soll ich nur mit diesem Mann anfangen. Er ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Was ist sein Geheimnis? Warum kann er von heute auf morgen ein ganz anderer Mensch sein? Ich sehe ihn von der Seite an und erkenne dieses freche Grinsen um seine Mundwinkel. Verdammt! Er liest meine Gedanken!
     
    Die Trauerfeier ist beendet und die Trauergemeinschaft folgt dem Sarg, der aus der Kapelle getragen wird. Einige Dorfbewohner erkenne ich wieder und auch einige wenige Vampire, die bei unserer Hochzeit waren, erweisen Francesca die letzte Ehre. Viele haben zu spät erfahren, dass die Familie Di

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