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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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nachwirken zu lassen. Ich schaue auf das Brötchen, das immer noch unberührt vor mir liegt. Eigentlich möchte ich noch so viel mehr über Alex erfahren, aber Winston ist bereits wieder aufgestanden und räumt Geschirr weg. Ich will seine gute Laune und Redseligkeit nicht auf die Probe stellen und belasse es zunächst bei den Fragen. Während ich mein Brötchen esse, sprechen wir über belanglose Dinge, wie das Fernsehprogramm.
     
    Bis zum Nachmittag habe ich einiges zu erledigen. Es ist allerlei Post gekommen, Rechnungen, die Bestätigung der Lieferung der Möbel aus London und natürlich lasse ich es mir nicht nehmen und schaue nach dem Lunch in der Bibliothek vorbei. Von hier kommt auch der ohrenbetäubende Lärm. Die Schreiner sind dabei die Regale abzuschleifen. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie die Restauratoren oben an der Decke, bei diesem Krach eine ruhige Hand behalten. Trotz des Lärms freue ich mich natürlich, dass es sichtbar vorangeht. Ich blicke mich um und suche nach den alten Büchern. Sie liegen nicht mehr dort, wo ich sie zuletzt gesehen habe. Ich tippe Mr. Barker auf die Schulter, um mich bemerkbar zu machen.
    Er nimmt die Ohrenschützer ab und lächelt mir sogleich zu.
    „Wissen sie, wo die alten Bücher sind, die vor ein paar Tagen hier noch in den Regalen lagen?“, schreie ich gegen den Lärm an.
    „Wir haben sie in zwei Kisten getan und der Haushälter hat sie dann irgendwo gelagert. Sie müssen sich an ihn wenden“, schreit er zurück. Ich nicke ihm dankend zu und gebe ihm das Daumen hoch Zeichen für gute Arbeit und verlasse die Bibliothek. Gerade als ich hinter mir die Tür schließe, um Winston zu suchen, laufe ich geradewegs in Alexanders Arme. Wir stoßen regelrecht zusammen, was er natürlich gleich zum Anlass nimmt, mich festzuhalten, seine Arme um mich zu legen und mich zu küssen. Nachdem ich wieder zu Atem komme, schaue ich ihn an und sehe wieder dieses Glühen in seine braunen Augen.
    „Wie schaffst du es bloß dich so leise zu bewegen?“, platze ich sofort heraus.
    „Hallo, Liebling, ich freue mich auch dich zu sehen, geht es dir gut?“, antwortet er mit gespielt freundlicher, aber belehrender Stimme. Ich schenke ihm ein entschuldigendes Lächeln. „Tut mir leid, dass ich dich sofort wieder mit Fragen bombardiere.“ Er hält mich immer noch in seinen Armen, als einige Elektriker an uns vorbei gehen. Auch ihm ist nicht entgangen, dass sie sich vielsagende Blicke zuwerfen und sich beim Vorbeigehen kurz räuspern.
    „Ich denke, wir sollten uns ein ruhigeres Plätzchen suchen“, schlägt er mit seiner warmen Stimme vor. Er nimmt meine Hand und wir gehen zurück ins Arbeitszimmer. Eigentlich ist alles so wie immer. Wir besprechen die Details der noch anstehenden Arbeiten in der Bibliothek, werfen gemeinsam einen Blick in die Lieferliste der Möbel und reden darüber, wann mit der Renovierung der Räume neben dem Arbeitszimmer begonnen werden soll. Alles ist so wie immer. Bis auf die Tatsache, dass ich mich in seiner Nähe kaum konzentrieren kann. Ich bringe keinen halbwegs  zusammenhängenden Satz zustande und bin auch sonst furchtbar nervös. Und er sitzt amüsiert lächelnd auf dem Sofa und lässt mich zappeln, wie einen Fisch an der Angel. Der Grund, warum ich so neben mir stehe, ist wahrscheinlich wieder einmal sein Aussehen. Er trägt eine dunkle, verwaschene Jeans, darüber hat er ein langärmeliges, hellgraues Shirt mit einem schwarzen Totenkopfaufdruck. Er duftet wunderbar, ist frisch rasiert und seine Haare sind noch nicht ganz trocken. Und dann die Art wie er dasitzt. Ein Arm auf die Rückenlehne des Sofas gelegt, die langen Beine leicht gespreizt. Die Versuchung in Person. Tja, und dann natürlich noch die Art und Weise, wie er mich beobachtet. Seinen Augen entgeht keine meiner Bewegungen. Und das Glühen in ihnen hat noch immer die gleiche Intensität und Wirkung auf mich.
    „Hör bitte auf damit!“, bitte ich ihn schließlich, als mir das dritte mal hintereinander der Kugelschreiber aus der Hand fällt. Er lächelt mich herausfordernd an.
    „Womit soll ich aufhören?“
    „Das weißt du ganz genau, du kannst doch meine Emotionen spüren!“, antworte ich gequält.
    Er steht auf und ist mit einigen langen Schritten bei mir.
    „Warum bist du so nervös?“, fragt er mich leise und legt seinen Arm um meine Hüfte.
    „Warum ich, Alex? Du bist so unglaublich attraktiv und ich bin nur…naja, normal eben.“
    „Ich wusste gar nicht, dass du an

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