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Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd

Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd

Titel: Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Samachson
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von einem dichten grauen Gas oder Rauch umhüllt war, und er sah Ströme, die auf ihn zuflössen. Zum ersten Mal in seinem Leben mußte Curt gegen ein Gefühl der Panik ankämpfen.
    Ein mächtiger böser Geist schien an die Tore seines eigenen Verstandes zu klopfen und zu versuchen, seinen Widerstand zu brechen. Curt merkte, wie sich undeutliche, furchterregende Eindrücke, halb ausformulierte Gedanken, die den Zweck hatten, ihn in Angst und Schrecken zu versetzen, seiner bemächtigen wollten. Es war als sei er in einem unsichtbaren mentalen Netz gefangen.
    »Ich darf nicht nachgeben«, dachte er verzweifelt. »Ich muß an wohlvertraute Dinge und Wesen denken – an Grag und Otho und Simon. Ja, besonders an Simon und an die Dinge, die er mir beigebracht hat. An dieser Erfahrung ist nichts Schreckliches. Ich kann mich jederzeit befreien.«
    Doch die Einflüsterungen der Furcht und der Verzweiflung hörten nicht auf.
    »Diese Rauchschwaden versuchen, meinen Raumanzug zu zerfressen!« begriff er plötzlich. »Sie zerfressen ihn, während diese Mentalkraft versucht, mich weiterhin zu lähmen. Ich muß hier raus, und zwar schnell! Die Protonenpistole …«
    Plötzlich fühlte er sich von einer merkwürdigen Trägheit überwältigt. Es kostete ihn geradezu übermenschliche Anstrengungen, um auch nur seine Protonenpistole zu zücken. Doch als er schließlich einen Protonenstrahl abfeuerte, lösten sich die Schleier vor ihm plötzlich auf. Vor seinen Augen trieben feine Rauchschwaden, die sich schließlich im Raum verflüchtigten. Sein Geist war frei, er war wieder Herr seiner selbst. Und wieder stürzte er auf den nahenden Halbmondschimmer zu.
    »Bei allen Sonnenkobolden, die Grag beim Fluchen immer so gern bemüht!« murmelte er. »Das war wirklich knapp. Und doch wirkte alles zuerst so ungefährlich. Ich hoffe nur, daß ich vor meiner Landung nicht noch einmal solchen Wesen begegne.«
    Jetzt konnte er die Oberfläche des Planeten deutlicher erkennen. Zur einen Seite befand sich ein Gebirgszug, der sich über den oberen Teil der Sichel erstreckte. Die Sichel selbst wurde immer dichter, denn er stürzte nicht in einer geraden Linie auf den Mittelpunkt des Planeten zu, sondern in einer Spiralbahn. Schließlich erblickte er einen silbernen Lichtstrahl, der sich als großer See herausstellte.
    »Das Wasser wird den Aufprall etwas mildern«, dachte Curt. »Ich habe Glück.«
    Die Zeit verging, ohne daß er sie jedoch hätte bestimmen können. Der Gebirgszug wurde immer größer, der See glitzerte immer heller. Curt spürte eine leichte Wärme. »Das muß die Reibung sein«, murmelte er.
    Er zielte mit der Pistole auf den See hinunter und feuerte einen Protonenstrahl ab. Der gewollte Rückstoß war so stark, daß er ihm beinahe den Arm abgerissen hätte. Wieder und wieder gab er Feuer, bis die Hitze nachließ. Er begann, langsamer zu fallen.
    Er gestattete es sich, im freien Fall hinabzustürzen, bis er die winzigen Wogen des Sees erkennen konnte, wie sie sich am leuchtend grünen Ufer brachen. Inzwischen konnte er den Planeten nicht mehr in seiner Gänze überblicken, sondern sah nur noch einen kleinen Ausschnitt von wenigen Quadratkilometern unter sich.
    Erneut zielte er mit der Protonenpistole auf das Wasser und bremste seinen Sturz ab. Doch immer noch raste er mit schwindelerregender Geschwindigkeit den Wassermassen entgegen. Noch ein letzter Protonenstrahl – da schlössen sich auch schon die Wassermassen über seinem Kopf.
    Er brauchte nur eine Sekunde, um sich vom Schock des Aufpralls zu erholen. Der Raumanzug hatte einen erheblichen Teil der Aufprallenergie abgefangen, doch nun drohte sein Gewicht, ihn in die Tiefen hinabzuzerren. Captain Future ließ sich absinken, um seine Kräfte zu schonen. Das Wasser des Sees war äußerst klar, und er sah, wie die Strömungen nach oben zu fließen schienen, während er hinabsank. Seltsame Wesen, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit Fischen aufwiesen, starrten ihn mit Tausenden von Insektenaugen an, während er an ihnen auf seinem Weg in die Tiefe vorbeisank.
    Dann wurde das Wasser schwarz und undurchsichtig. Er sank nicht mehr. Als er versuchte, sich zu bewegen, stellte er fest, daß seine Beine verhakt waren. Er steckte fest im Schlamm am Boden des Sees.
    Seine Lungen begannen zu schmerzen, und er stellte fest, daß der Sauerstoffvorrat seines Raumanzugs zur Neige ging. Verzweifelt versuchte er, sich freizureißen, doch ohne Erfolg.
    Um ihn herum schwärmten seltsame Lichter.

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