Samachson, Joseph - CF14 - Invasion der Sverd
Illok blickte ihn verblüfft mit offenem Mund an. Dann klappte sein Kiefer wieder zu, ohne daß er etwas sagte. Curt wußte, daß er gehorchen würde.
Otho hatte das Schiff nur wenige hundert Meter vom Mittelpunkt der Kampfhandlungen aufgesetzt. Als Curt und die anderen Future-Leute im Eilschritt nahten, erlosch das Feuer um sie herum. Die Sverd gehorchten den Befehlen Gorma Haß’ und machten ihre Gegner nieder.
»Um so geringer die Möglichkeit, daß wir versehentlich von einem Irrläuferstrahl getroffen werden«, murmelte Curt. »Gorma Haß sei’s gedankt.«
Grag trug den Projektor. Dicht hinter ihm schwebte das Gehirn. Curt spürte, daß Simon besorgt war, aber er wußte genau, daß er nichts sagen würde, um Curts Selbstvertrauen nicht zu erschüttern, denn für den kommenden Kampf würde er allen Mut benötigen.
Plötzlich stand die Gestalt eines Erdmenschen vor Curt. Das Wesen grinste bösartig.
»Das Schachtelwesen und seine seltsamen Gefährten«, sagte Gorma Haß. »Du, Rotschopf, warst der falsche Sverd. Ich habe dich eine ganze Weile vergeblich gesucht, aber jetzt …«
Ein Sverd kam näher, von Gorma Haß gerufen. Curts Geist richtete sich sofort auf Gorma Haß. Er sah, wie der falsche Erdmensch ihn erstaunt ansah. Der Sverd, der zwei einander widerstrebende Befehle erhalten hatte, blieb stehen, als warte er auf eine deutlichere Stimme, die ihm sagen würde, was er zu tun habe.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Curt das Gefühl, daß sein Geist etwas Greifbares war, wie ein Arm oder ein Tentakel, mit beinahe physischer Kraft. Er spürte, wie Gorma Haß, vom Schock geschwächt, nachgab, spürte, wie sein Gegner von Angst und Schrecken erfüllt wurde. Bald würde der Kampf ein Ende gefunden haben.
»Simon!« rief er. »Leg den Hebel um! Jetzt!«
Der Projektor war auf Gorma Haß gerichtet. Simon machte eine hastige Bewegung, dann rief er verzweifelt: »Halt ihn fest, Curt! Ein Querschläger hat ein Kabel durchgebrannt!«
Gorma Haß erholte sich zusehends von seinem Erstaunen. Curt spürte, wie er sich zu wehren begann, und einen Augenblick lang hatte er ein Gefühl, als ob eine Hand in sein Gehirn hineinlangte und versuchte, es zu erdrücken. Alle, die ihn beobachteten, hätten glauben können, daß er Gorma Haß lediglich anstierte, doch die Anstrengung verlangte seiner Willenskraft das Äußerste ab. Von seiner Stirn begann der Schweiß zu perlen.
»Halt ihn, Chef!« Das war Othos Stimme, besorgt aber ermunternd. »Noch ein paar Sekunden, und ich habe das Ding wieder repariert! Er kann dich nicht umwerfen!«
Othos Finger huschten so schnell, daß die Luft nur noch aus seinen Händen zu bestehen schien. Das ausgebrannte Kabel fiel zu Boden und wurde durch ein anderes ersetzt, das Grag sich hastig aus seinem eigenen Arm gerissen hatte. Grags Arm sank gelähmt herab, doch er schien es kaum zu bemerken. Er blickte voller Sorge die Robotergestalt des Gorma Haß an.
Da gewann Gorma Haß langsam die Oberhand – seine Umklammerung von Curts Geist verstärkte sich, und Curts Willenskraft reichte einfach nicht aus, sie abzuschütteln. Jetzt kämpfte er nicht mehr darum, Gorma Haß zu überwältigen, sondern nur noch, um Zeit zu gewinnen. Zehn Sekunden oder auch nur fünf konnten jetzt über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden!
Doch es blieben ihm keine fünf Sekunden mehr. In der Zeit, die eine Gedankenwelle brauchte, um von Gorma Haß’ Geist in seinen zu gelangen, hörte er seinen Gegner höhnen:
»Du hast deine Kraft überschätzt, Erdmensch! Jetzt bist du hilflos! Ich muß es nur wollen, und schon hörst du auf zu existieren! Ich muß nur …«
Curts Augen weiteten sich – Gorma Haß’ Gestalt war verschwunden! Er spürte, wie sich sein Geist entspannte und eine Woge der Schwäche ihn übermannte.
»Hol ihn dir, Chef! Er ist weg!« schrie Otho.
Gorma Haß war verschwunden, doch Curts Geist war so geschwächt, daß er nicht einmal mehr dem Sverd Befehle erteilen konnte. Das Wesen blieb weiterhin reglos stehen. Und Grag, der die Situation anscheinend klar erfaßte, hob Curt mit seinem nichtgelähmten Arm vom Boden auf und eilte mit Riesenschritten auf die Comet zu.
*
Curt kam erst mehrere Stunden später wieder zu sich. »Wie geht es dir, mein Junge?« fragte das Gehirn besorgt.
»Ganz gut, ich fühle mich nur ziemlich schwach. Ich bin es nicht gewöhnt, mich so zu fühlen.«
»Das geht vorüber. Du wirst dich schon besser fühlen, wenn ich dir erzähle, daß Gorma Haß’
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