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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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mitfühlend, halb amüsiert an.
    »Was?«
    »Die Zelte. Es werden auch dann nur vier Stück sein, wenn Sie noch länger hier stehen bleiben. Nun kommen Sie schon, damit Sie endlich den schweren Rucksack loswerden. Außerdem ist die Zeit fast um.«
    Laurel fühlte sich, als wäre sie in einer anderen Realität gelandet. »Wohin soll ich kommen?«
    Rey lächelte. »Zu unserem Zelt natürlich.«
    »Unserem?« Laurels Stimme klang selbst in ihren Ohren schwach.
    »Ja, unserem. Ist das nicht toll, ein ganzes Zelt nur für uns allein!«
    Laurel wusste, dass er sie aufheitern wollte, aber irgendwie fühlte sie sich nicht danach. Sie sollte sich mit Rey, einem mehr oder weniger fremden Mann, ein Zelt teilen?
    Er schien ihre Bedenken zu erahnen, denn mit einem Mal wurde er ernster. »Ich werde Ihnen bestimmt nicht zu nahe treten, Sie brauchen keine Angst zu haben.«
    Das hatte sie auch nicht angenommen, aber es war ihr einfach unangenehm, sich auf so engem Raum mit einem Fremden aufhalten zu müssen. Noch dazu, da sie in seiner Nähe immer ein Flattern im Magen spürte und ihr Herz anfing, schneller zu schlagen. Als sie bemerkte, dass die anderen schon wieder aus den Zelten herausgekrochen kamen, raffte sie sich innerlich auf und entschied, dass es nicht zu ändern war. Sicher würde sie es aushalten können, mit einem attraktiven Mann in einem gemeinsamen Zelt zu übernachten, dachte sie ironisch. Es war schließlich nur für zwei Nächte und hätte auch schlimmer kommen können.
    Energisch ging sie auf das Zelt zu, das Rey sich ausgesucht hatte. »Ich hoffe, Sie schnarchen nicht.«
    Rey stieß ein überraschtes Lachen aus. »Nein. Und Sie?«
    Laurel drehte sich grinsend zu ihm um. »Das werden Sie heute Nacht feststellen.« Damit verschwand sie im Innern.

4
    Rey sah ihr anerkennend hinterher. Sie war doch nicht so kompliziert, wie er ursprünglich angenommen hatte. Denn sie bemühte sich offensichtlich, das Beste aus der Situation zu machen, und konnte sogar darüber scherzen, auch wenn es ihr nicht behagte. Nicht jede Frau hätte sich so ohne Weiteres in das Unvermeidliche gefügt. Er fragte sich, wie das bei vorherigen Touren funktioniert hatte, wenn die Gruppen nicht nur aus Paaren zusammengesetzt gewesen waren. Nach Jims rascher Flucht ins eigene Zelt zu urteilen hatte es schon öfter Probleme gegeben, und deshalb hatte er wohl beschlossen, sich gar nicht erst einzumischen. Nicht gerade die feine Art, aber es kam Rey sehr gelegen. Er hatte schon überlegt, mit den anderen allein reisenden Männern eine Absprache zu treffen, damit er sich die Unterkunft mit Laurel teilen konnte, aber die beiden waren so schnell gemeinsam in einem Zelt verschwunden, dass dazu gar keine Zeit blieb.
    Während er sich einerseits freute, dass das Schicksal ihm diese Karte zugespielt hatte, konnte er andererseits aber auch nachfühlen, wie Laurel jetzt zumute sein musste. Sich mitten in der Wildnis, in einem fremden Land, mit einem fremden Mann ein Zelt teilen zu müssen war bestimmt nicht das, was eine Frau sich wünschte. Wie auch immer, er hatte ja nicht vor, über sie herzufallen. Er würde auch nicht wollen, dass eine fremde Frau sich auf ihn stürzte, nur weil sie zufällig zusammen in einem Zelt schlafen mussten. Es sei denn, es handelte sich um Laurel – auch wenn dieses Szenario wohl doch eher unwahrscheinlich war …
    Um ihr ein wenig Freiraum zu geben, schlenderte Rey hinter den anderen her zu der Feuerstelle, um die herum auf der festgestampften Erde gepolsterte Matten lagen. Wie es aussah, waren das die einzigen Sitzgelegenheiten im ganzen Lager. Sie waren gerade groß genug, um sich daraufzusetzen und sich mit dem Rücken gegen die dahinterliegenden Baumstämme zu lehnen. Wenn man etwas größer war, musste man sehen, wie man damit zurechtkam. Aber Rey hatte schon unter schlimmeren Bedingungen gearbeitet, daher hatte er kein Problem damit.
    Mit einem Ohr den Gesprächen der anderen lauschend, ließ er den Blick durch das Lager gleiten. Hinter der Sitzgruppe überspannte eine Plane einen kleinen Tisch, auf dem ein großer, mit Wasser gefüllter Behälter stand. Daneben gab es eine Anzahl von bunten Plastikbechern und eine Flasche mit Fruchtsirup zum Anmischen. Rey verzog das Gesicht. Er hatte immer noch den Geschmack von dem Gemisch im Mund, das ihnen in Mndindini angeboten worden war. Glücklicherweise hatte er sich einige Flaschen Quellwasser mitgenommen, als Vorrat für die bevorstehenden Wanderungen.
    Unter einem Baum stand

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