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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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und deutete auf die Einkaufstüten, die sie mitgebracht hatte.
    „Wenn du damit fertig bist, komm zurück. Wir müssen reden.“
    Innerlich fühlte sie sich tot. Nichts an Ruiz’ Tonfall ließ darauf schließen, dass ihm die vergangene Nacht irgendetwas bedeutet hatte. Genau wie vermutet, hatte er das Ganze bereits hinter sich gelassen.
    Sie ging in die Küche, wo Bouncer auf sie zu trottete und sie mit seinen unwiderstehlichen Hundeaugen ansah, so als spüre er ihre Anspannung und wolle sie vertreiben. „Ich werde dich nicht verlassen“, schwor Holly inbrünstig. „Ich werde eine Wohnung finden, in die ich dich mitnehmen kann.“ Rasch schaute sie auf die Tür, hinter der der Mann auf sie wartete, von dem sie geglaubt hatte, dass sie ihn in reine Fiktion verwandeln könnte, der ihr nun aber so viel mehr bedeutete.
    Sie würde ihn schrecklich vermissen …
    Mit Mühe hielt sie die Tränen zurück und umarmte Ruiz’ Hund. „Ich liebe dich, Bouncer“, wisperte sie. Es war nicht richtig, dass sie solche Gefühle für diesen Mann entwickelt hatte. Keine Entschuldigungen. Sie hatte von Anfang an gewusst, wie gefährlich es war, ihr Herz aufs Spiel zu setzen.
    „Ich dachte, du wolltest die Einkäufe verstauen und dann zurückkommen und mit mir reden?“
    Holly fasste sich rasch und schaute auf. Ruiz stand im Türrahmen. Er hatte die Arme über der Brust verschränkt. Da waren seine Stimme, sein Körper und vor allem seine Augen, die sie wie magisch anzogen. Sie konnte ihre Gefühle für ihn nicht unterdrücken, nur weil das sicherer war oder weil sie es sich eben wünschte. Sie konnte alles Mögliche in ihrer Kolumne schreiben – die Wahrheit ließ sich nicht manipulieren. „Ich muss nur ein paar Sachen wegräumen“, erwiderte sie ausweichend.
    „Ich hoffe, das dauert nicht den ganzen Abend.“
    Holly ließ sich Zeit. Erst duschte sie, dann streifte sie eine Jeans und eine Bluse über, ehe sie ins Wohnzimmer zurückging, in dem Ruiz an seinem Laptop arbeitete. „Du fliegst bald, oder?“ Sie musste es direkt ansprechen, ehe er es selbst aussprechen konnte. Ruiz’ Antwort bestand darin, auf den freien Platz neben sich auf dem Sofa zu deuten. Sie setzte sich so weit weg von ihm wie möglich – fest entschlossen, ihm nicht zu zeigen, wie sehr sein Schweigen sie verletzte. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er überhaupt noch an ihre Berührungen und Küsse dachte, so wie sie es tat. Ob Männer körperliche Erinnerungen je abspeicherten so wie Frauen, die sie dann später wieder und wieder hervorholten und analysierten? Freunde waren durch Zuneigung aneinander gebunden, auch wenn sie sich jahrelang nicht sahen. Aber wenn man mit einem Freund schlief, veränderte das alles. Man riskierte, zur Nervensäge zu werden, die Freiheit des Freundes zu beschneiden.
    „Alles in Ordnung?“ Ruiz schaute sie besorgt an, während sie mehrmals tief einatmete.
    „Mir geht es gut, danke. Also, wann gehst du?“
    „Bald. Sehr bald. Aber darüber wollte ich nicht mit dir sprechen.“ Er nahm einen Schlüsselbund vom Tisch. Bot er ihr etwa die Schlüssel zu seinem Haus an? Warum? „Willst du, dass ich ein Auge auf dein Haus werfe, während du weg bist?“ Das würde sie mit Freuden tun.
    „Nein, das ist nicht nötig – aber vielen Dank für das Angebot. Ich habe eine Haushälterin eingestellt, die ihr eigenes Apartment in meinem Haus haben wird.“ Er kraulte Bouncer hinter den Ohren. Auf der Suche nach Gesellschaft war der große Hund zu ihnen getapst und lag nun zwischen ihnen. „Mein Stadthaus ist viel besser geeignet“, erklärte er. „Dort gibt es einen richtigen Garten, und der Park ist nicht weit weg.“
    „Das ist großartig.“ Sie gab sich betont gelassen. „Aber ich glaube nicht, dass ich mir die Miete leisten kann …“
    „Das ist witzig“, unterbrach Ruiz sie kopfschüttelnd. Seine Augen wirkten eiskalt. „Ich rede davon, dass Bouncer wieder dort einziehen wird. Du bleibst doch sicher hier, oder etwa nicht, Holly? Zumindest bis du etwas Eigenes gefunden hast. Wobei keinerlei Eile besteht“, betonte er.
    „Natürlich.“ Sie lachte gezwungen. Starb innerlich einen kleinen, qualvollen Tod. Sie hätte wissen müssen, dass Ruiz nur an seinen Hund dachte. „Mach dir keine Sorgen, ich werde nicht mehr lange hier bleiben. Ich habe mehrere Wohnungsbesichtigungstermine in den nächsten Tagen …“
    „Das ist großartig“, sagte Ruiz. „Aber du weißt, dass du so lange hier bleiben kannst wie du

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