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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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habe ein paar hervorragende Neuigkeiten für uns. Seit der Playboy unserem geliebten Rotschopf gesagt hat, dass sie sich trennen werden, haben wir so viele Klicks auf der Website, dass der Server kurz vor dem Zusammenbruch steht.“
    „Aber steuert die Playboy-Kolumne nicht allmählich auf ihr natürliches Ende zu?“, entgegnete Holly verzweifelt, die die Sache wirklich nicht noch weiter treiben wollte. „Sollten wir nicht darüber nachdenken, auf dem Höhepunkt aufzuhören? Vielleicht eine frische Idee für eine neue Kolumne entwickeln?“ Sie griff nach irgendwelchen Strohhalmen, erkannte sie, als sie den Gesichtsausdruck des Redaktionsleiters sah.
    „Bist du verrückt?“, fragte der. „Denk nicht mal im Traum daran, jetzt aufzuhören. Die meisten Klicks gehen auf deine Seite. Dein Liebesleben ist ein solches Desaster, dass jeder genug Selbstvertrauen hat, dir zu schreiben.“
    „Oh, fantastisch. Mein Liebesleben ist also ein Desaster, und alle sind glücklich …“
    „Sei nicht so naiv, Holly. Das hier ist reine Fiktion. Bleib bei den Katastrophen“, riet er ihr. „Die verkaufen sich fast so gut wie Sex.“
    Jeder lachte außer Holly, die gar nicht mehr an die reale Welt dachte, sondern schon wieder die nächste Schlagzeile formulierte: Verlieb dich in seinen Hund, aber verlieb dich nicht in ihn – vor allem wenn du dieselbe Loyalität und Zuneigung erwartest, die dir sein vierbeiniger Freund entgegenbringt.
    Als sie an diesem Abend ins Penthouse kam, blieb Holly beinahe das Herz stehen. Ruiz war bereits von der Arbeit zurückgekehrt. Er saß auf dem Sofa im Wohnzimmer, die Beine überschlagen und die Ärmel lässig hochgerollt …
    Entblößte Arme bedeuteten Aktionismus, dachte Holly mit unguter Vorahnung. Ruiz hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass er bald nach Argentinien fliegen würde. Wie bald? Sehr bald? Sie spürte die Veränderung, die in der Luft lag. Und dann registrierte sie, was er sich gerade anschaute. „Was ist das?“, fragte er und drehte den Laptop so, dass sie den Bildschirm sehen konnte.
    „Fiktion“, erklärte sie trocken. Er hatte ihre letzte Kolumne gelesen, die ihm nicht besonders schmeichelte und ihr noch viel weniger. Es war die Art Beziehungsscheitern, die der Redaktionsleiter gefordert hatte, und da sie immer noch an Ruiz’ kühler Reaktion und der Aussicht zu knapsen hatte, dass er bald nach Argentinien zurückkehrte, hatte sie dem Chef gegeben, was er haben wollte – ohne jede Zurückhaltung. „Gefällt es dir nicht?“, fragte sie.
    „Es spielt keine Rolle, was ich denke“, erwiderte er und klappte den Laptop zu. „Das bleibt deinen Lesern überlassen, auch wenn du keine Mördergrube aus deinem Herzen machst.“
    Dann warte erst, bis du die morgige Kolumne gelesen hast, dachte Holly und überlegte kurz, ob sie sie noch abmildern sollte, entschied sich dann aber dagegen. „Ich bin Journalistin, Ruiz.“
    „Du meinst, du erfindest Dinge“, resümierte er und beobachtete sie dabei aufmerksam.
    „Das weißt du doch. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass diese Kolumne eine Fiktion ist – leichte Unterhaltung, um das Leserinteresse am Kummerkasten zu erhöhen.“
    „Eine Kolumne, für die ich die Inspiration liefere.“
    „Auch daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.“
    Ruiz wich ihrem Blick aus. Er hatte doch gewusst, was sie tat! In dieser Situation musste sie sich genauso nonchalant geben wie er. Die letzte Nacht war großartig gewesen, dennoch konnte sie sich nur dadurch schützen, dass sie sich am nächsten Tag kühl verhielt. Was sie ihren Lesern wohl sagen sollte? Sie würde die Katastrophen fortsetzen, wie ihr aufgetragen worden war, beschloss Holly. „Was ist los, Ruiz?“
    „Du sagst, das hier ist Fiktion?“ Er starrte auf den Laptop. „Ich glaube, dass es deine wahren Gefühle zumindest zum Teil widerspiegelt.“ Und als solche schmerzten sie wie die Hölle, dachte er wütend. Dabei hatte er mehrere Veränderungen vorgenommen – zum Beispiel hatte er eine Haushälterin eingestellt, die sich um Bouncer kümmern würde, während er fort war. „Ich denke, dass du angefangen hast, deine eigene Fiktion zu glauben, Holly.“
    „Was?“ Sie lachte ungläubig. „Es ist nur ein Job.“
    „Dann gefällt mir dein Job nicht.“
    Eisiges Schweigen breitete sich aus. Holly hatte das Gefühl, ein Damoklesschwert schwebe direkt über ihr.
    „Ich bringe diese Sachen schnell weg, wenn es dir nichts ausmacht“, sagte sie schließlich

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