Sambanächte mit dem Playboy
auch erst mal eine Runde schlafen, um den Jetlag zu überwinden?“
„Nein, das brauche ich nicht. Ich bin viel zu aufgeregt“, gab Holly zu, was ihr einen scharfen Blick von Ruiz eintrug. „Gib mir nur eine halbe Stunde, damit ich duschen und mich umziehen kann …“
„Aber keine Gesichtsmaske“, neckte er sie.
„Versprochen“, erwiderte sie und konnte sich nur mit Mühe ein Lächeln verkneifen.
„Ich muss mich auch frisch machen“, sagte Ruiz und brach damit den langen Moment, in dem sie sich gegenseitig stumm anblickten. „Danach mache ich eine Tour durch die Ställe, um nach den Pferden zu sehen.“
„Kann ich mitkommen?“
„Wenn du versprichst, weder dein Handy noch deinen Notizblock mitzubringen.“
„Ich habe das Handy bislang nicht mal eingeschaltet“, erklärte sie und war selbst über dieses Versäumnis überrascht.
„Dann tu es“, riet Ruiz. „Du solltest deinen Leuten mitteilen, dass du sicher angekommen bist. Allerdings werden deine Arbeitsstunden zwischen eins und vier am Nachmittag liegen, wenn ich Siesta halte.“
Sie lachte. „Also arbeite ich, während du dich ausruhst?“
„Ich finde, das klingt prima“, entgegnete er grinsend.
„Und was soll ich mit dem Rest der Zeit anstellen?“
„Vielleicht ein bisschen leben?“, schlug er vor.
Das werde ich, nahm sie sich vor. Das werde ich ganz sicher!
Sie hatte bereits jetzt so viel Recherchematerial beisammen, und dabei war sie erst fünf Minuten hier, dachte Holly, während sie sich gegen die schwere Holztür ihres Schlafzimmers lehnte. Mit seinen leichten Pastellfarben wirkte der Raum, den Ruiz für sie ausgesucht hatte, hell und sonnig und wunderbar feminin. Aufwendige Spitze zierte das Bett, Silberleuchter den Frisiertisch und hübsche Satinkissen die elegante Chaiselongue, die so positioniert war, dass man bis zu den Pferden auf den Koppeln schauen konnte, die hinter dem Garten lagen.
Der Duft nach Bienenwachs umspielte ihre Nase, während sie darauf wartete, dass das Handy hochfuhr. In diesem Moment bemerkte sie die Familienfotos, die auf der antiken Kommode standen. Es gab ein Bild der Brüder als Teenager mit ihrer wesentlich jüngeren Schwester. Alle lächelten und waren sofort zu erkennen – schon damals verteufelt attraktiv, alle vier. Sie war zwar erst fünf Minuten hier, aber Holly entschied bereits, dass sie über sexy Polospieler im Allgemeinen schreiben würde, denn einige Dinge blieben besser privat. Sie könnte den Gedanken nicht ertragen, dass alle sie auslachen würden, wenn sie zugab, wie hoffnungslos verliebt sie in einen ganz bestimmten Polospieler war.
Nachdem sie die nötigen Anrufe gemacht hatte, duschte sie in dem altmodischen, aber makellosen und wunderschönen Bad, das an ihr Zimmer grenzte, ehe sie ihre Kleider auf dem hohen, reich verzierten Doppelbett mit seiner weißen Bettwäsche und den Spitzen ausbreitete. Als sie fertig war und sich auf die Suche nach Ruiz machen wollte, stieß sie fast auf dem Treppenabsatz mit ihm zusammen. Wie sie war er auf dem Weg nach unten. „Hast du alles, was du brauchst?“, fragte er.
Nein, dachte sie, als sie ihn anschaute. Doch was sie sagte war: „Mein Zimmer ist ein Traum. Vielen Dank.“ Und dann musste sie einfach die Frage stellen, die ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte. „Warum hast du mich eingeladen, Ruiz?“
Die dunklen Augen verrieten nichts. „Dein Chef ist doch froh, dass du hier bist, oder?“
„Ja, natürlich ist er das.“ Aber das beantwortete ihre Frage nicht. Hollys Schultern sackten herab, als er einfach vor ihr die Treppe hinunterging. Ihr Herz sehnte sich nach ihm, aber ihr Kopf sagte, dass sie nicht auf die nächste Katastrophe zusteuern dürfe.
11. KAPITEL
Eine weitere Kolumne, die Euch, den Lesern, hoffentlich einleuchtender erscheint als mir im Moment. Mein Kopf wird vollständig von einem Mann ausgefüllt: dem Playboy. Er ist so heiß und sexy … sein Oberkörper könnte das Cover jedes Hochglanzmagazins zieren. Zu beobachten wie er völlig mühelos ein Pferd beherrscht, ist verdammt erregend. Das Polospiel war spektakulär. Er war spektakulär …
Ich gerate zu sehr ins Schwärmen, meint Ihr? Falls ja, dann solltet Ihr eins wissen: Glatte, muskulöse Oberschenkel und kräftige Arme können einer Frau eben den Kopf verdrehen …
Das bieten zwar auch die anderen Polospieler, aber der Playboy ist der einzige Mann, an dem ich interessiert bin. Zu sehen, wie er in vollem Galopp den Ball quer über das Spielfeld
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