Sambanächte mit dem Playboy
schlägt, war so aufregend, dass ich mich auf der Stelle in ihn verliebt hätte, wenn ich nicht schon längst in ihn verliebt wäre.
Ja. Ihr könnt mich ruhig als hoffnungslosen Fall bezeichnen. Ich scheine keinerlei Realitätssinn zu besitzen, wenn es um Männer geht. Ich finde einfach keinen Mann mit Filzpantoffeln und Tageszeitung. Ich finde nicht mal einen mit Sporttasche und Jahresmitgliedschaft im örtlichen Squash-Club. Alles, was ich finde, ist ein Playboy mit einem stolzen Pferd und einem irre guten Schlag beim Polo.
Ruiz war in der Küche und trank Kaffee, während eine Haushälterin am Herd herumhantierte. Er stellte den Becher ab und stand auf, als Holly den Raum betrat. „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte er und führte sie wieder durch die Tür, durch die sie gerade gekommen war.
Seine Berührung auf ihrem Arm war so vertraut … so schmerzhaft vertraut. Es gefiel ihr. Viel zu sehr.
Ruiz führte sie durch den großen, herrschaftlichen Saal mit seinem auf Hochglanz polierten Holzfußboden und den schweren Brokatvorhängen. Als nächstes kamen sie ins Foyer, wo er den Weg in einen anderen Gang einschlug. Dort öffnete er die Tür zu einem Raum, der einen ganz anderen Charakter hatte, und folgte ihr hinein. Er lehnte sich gegen die Tür und sagte: „Nun? Was denkst du?“
Im Moment fand sie es schwer, überhaupt zu denken.
„Schau dich um“, forderte er sie auf. „Ich denke, du findest hier alles, was du brauchst …“
Allmählich ging ihr auf, dass es sich um ein Büro handelte. Ruiz hatte sie in ein äußerst modernes Büro gebracht. Es war vollständig mit Teakholzmöbeln eingerichtet. Sonnenlicht fiel durch die schneeweißen Jalousien und erzeugte eine perfekte Arbeitsatmosphäre.
„Ich dachte, dass du es zu schätzen wissen würdest, einen eigenen Raum zu haben, in dem du ungestört arbeiten kannst“, erklärte er. „Abseits des Pologeschäfts und der Wohnräume, in denen sich das ganze Familienleben abspielt. Ich komme hierher, wenn ich dem Trubel entfliehen will. Hier kann ich immer gut nachdenken. Hoffen wir, dass es dir genauso geht. Betrachte diesen Raum für die Dauer deines Aufenthalts als dein Arbeitszimmer, Holly. Hier wird dich niemand stören.“
Es war ein wunderschöner Raum. Also warum fühlte sie sich so leer? Vielleicht weil Ruiz nicht Teil des Pakets war? „Vielen Dank.“ Nie war jemand so fürsorglich und aufmerksam zu ihr gewesen. Ihr Elternhaus war klein und vollgestopft, sodass sie eher in der örtlichen Bücherei oder im Café gearbeitet hatte als zuhause. Ein eigener Raum – selbst wenn es nur für die kurze Dauer ihres Aufenthalts war – war ein riesiger Luxus. Nur eines fehlte, dachte Holly, als Ruiz sich zum Gehen wandte.
„Aber verbring nicht deine ganze Zeit hier drin“, warnte er, bevor er verschwand.
„Das werde ich nicht.“ Sie bemühte sich um Lässigkeit. „Ich habe ja gar nichts zu schreiben, wenn ich das tue!“
Doch Ruiz war bereits gegangen. Die Tür hatte sich geschlossen, und Holly blieb allein in dem fantastischen Büro zurück. Großartig. Sie war hier, um zu arbeiten, insofern war das Ganze ideal.
Nun, dann mach dich endlich ans Werk …
Nichts. Ihr Kopf war leer. Da spukte nicht eine Idee herum. Sie saß vor der Tastatur und dem schwarzen Bildschirm und lauschte den sich entfernenden Schritten nach.
Es gab Situationen, da warf man besser sein Netz ins Wasser, anstatt nur am Ufer zu sitzen und nichts zu tun, dachte Holly, nachdem sie die längsten zehn Minuten ihres Lebens hinter sich gebracht hatte. In dem Büro war alles vorhanden bis auf die eine Sache, die sie wirklich brauchte. Also griff sie nach dem Haustelefon und rief in der Küche an. Ruiz nahm sofort ab. „Gibt es Probleme?“, fragte er.
„Ich brauche etwas, worüber ich schreiben kann.“
„Ich komme sofort.“
Nichts in seiner Stimme deutete darauf hin, dass dies mehr als eine höfliche Geste war, aber Hollys Herz machte trotzdem einen Satz, als es kurz darauf an der Tür klopfte. „Nun?“, fragte Ruiz, als er eintrat.
Ihr Gehirn versagte den Dienst. In diesem Moment wollte sie ihn einfach nur anschauen. Es hatte eine Ruiz-Dürre in ihrem Leben gegeben, und jetzt wollte sie ihn am liebsten in sich aufsaugen. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, starrte auf sie hinab und runzelte die Stirn. „Ich hoffe, du hast mich nicht umsonst hierher zitiert?“
„Nein …“ Ihre sämtlichen Sinne waren ganz erfüllt von ihm. Sie liebte es, wenn er so
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