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Sambanächte mit dem Playboy

Sambanächte mit dem Playboy

Titel: Sambanächte mit dem Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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lustig zu machen schien, wie weit Holly von jeglicher Zivilisation und jedweder Fluchtmöglichkeit entfernt war. Sie starrte aus dem Fenster, ohne etwas zu sehen. Was machte sie hier? Warum war sie gekommen? Sie hätte sich doch weigern können.
    Und ihren Job verlieren?
    Die Straße, die seit Stunden völlig verlassen gewesen war, quoll plötzlich vor Fahrzeugen über, die alle in dieselbe Richtung wollten. Hunderte weitere parkten bereits am Straßenrand und auf den Feldern. Holly keuchte erschreckt, als der Fahrer auf die Gegenfahrbahn ausscherte und alle zügig überholte. Mit einem lauten Hupen warnte er die anderen Fahrzeuge, ehe er das Lenkrad herumriss und die Limousine durch einen beeindruckenden Torbogen lenkte, der zu einem makellosen Rasen führte, dessen Ränder von Bäumen gesäumt war. „Willkommen in der Acosta Estancia, Señorita Valiant“, sagte der Chauffeur und setzte die Fahrt in schnellem Tempo fort. „Ich bringe Sie direkt zu den Stallungen, wo sich Ruiz wohl aufhalten wird, falls er nicht schon auf dem Polofeld ist.“
    „Ich komme schon zurecht. Sie können mich überall rauslassen.“ Nur vorzugsweise nicht unter diesem Werbeplakat, dachte Holly insgeheim, als sie durch die Familienranch fuhren, die eher einer kleinen Stadt glich.
    „Sie könnten sich verlaufen, wenn ich Sie hier allein lasse“, widersprach der Fahrer. „Und dann würde ich ganz schöne Schwierigkeiten bekommen.“
    Mit wem wohl, fragte sie sich. Mit Ruiz?
    „Meine Anweisungen sind sehr deutlich“, fuhr der Chauffeur fort. „Das hier ist die beliebteste Veranstaltung des Jahres.“
    Ja, es sah ganz danach aus. Zu ihrer Begeisterung entdeckte Holly echte Gauchos, das argentinische Pendant zum Cowboy. Beinkleider aus Leder wurden von Gürteln mit großen Silberschnallen gehalten, während die Hüte mit Bändern befestigt waren. VIPs flanierten durch die Gegend – die Frauen genauso sorgfältig zurechtgemacht wie die Pferde, die sie bewunderten. Im Gegensatz zu ihnen jage ich nach einer Story und nicht nach einem Ehemann, dachte Holly trocken.
    Was sie allerdings nicht davon abhalten konnte, sich mit den Fingern durchs Haar zu kämmen, sobald der Fahrer das Tempo drosselte. Sie näherten sich den Stallungen und Koppeln. Holly entschied sich gegen Lippenstift, da ihre Hände zu sehr zitterten. Das Polofeld konnte sie nicht sehen, weil es von den Tribünen verdeckt wurde, aber Polospieler stolzierten überall wie muskulöse Halbgötter herum. Sie trugen enge weiße Hosen und entweder schwarze Hemden mit einem Totenkopf und gekreuzten Knochen als Emblem oder rote Hemden mit dem Schriftzug „Acosta“ in weißen Buchstaben. Einige der Spieler saßen bereits hoch zu Ross und hatten ihren Gesichtsschutz befestigt – die dunklen Augen von edlen Sonnengläsern geschützt. Nirgendwo war eine Spur von Ruiz zu sehen.
    „Er muss schon spielen“, erklärte der Fahrer, als irgendwo laute Jubelrufe ertönten. „Diese Männer sind die Ersatzspieler – sie wärmen sich auf, um im Fall einer Verletzung gleich einspringen zu können.“
    Hollys Magen drehte sich bei dem Gedanken um, Ruiz könnte sich verletzen.
    „Soll ich Sie zum Spielfeld fahren, damit Sie ihm zuschauen können?“
    „Würden Sie das tun?“, fragte sie dankbar, auch wenn der Gedanke ihr gleichzeitig Angst machte.
    Die Tribünen waren riesig. Sie nahmen die gesamte Länge des Feldes ein, das ungefähr sechs Mal größer war als ein Fußballfeld. Die Tribünen waren bis zum letzten Platz gefüllt. Doch für sie und den Fahrer waren zwei Sitze in der ersten Reihe reserviert. Nachdem sie sich gesetzt hatte, sog sich Hollys Blick sogleich an Ruiz fest. Seinen muskulösen Körper hätte sie überall erkannt. Als er in halsbrecherischem Tempo an ihr vorbeigaloppierte, spürte sie wilde, ungezügelte Lust in sich aufflammen. Ruiz hatte seinen Gesichtsschutz aufgesetzt, doch sie musste seine Augen gar nicht sehen, um zu wissen, dass er sich einer Mission verschrieben hatte und die Gegner besser nicht seinen Weg kreuzen würden. Die romantische Ader des Polos war eine Sache, aber Ruiz’ beeindruckende Reitkünste, sein taktisches Geschick und seinen Mut mit eigenen Augen zu sehen, machte es ihr unmöglich, sich rein auf das Berufliche zu konzentrieren. Sie schämte sich, es zuzugeben, ja sich selbst einzugestehen, wie sehr sie ihn begehrte.
    Nein, das tust du nicht, ermahnte sie sich streng und drehte sich wie alle anderen um, damit sie Ruiz besser im Auge

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