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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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rennt! Gut festhalten, Sams! Suleika rennt!«, rief Herr Taschenbier begeistert. Er wackelte noch heftiger mit den Beinen und schrie: »Auf, Suleika! Lauf, Suleika!«

    Das Kamel wurde immer schneller, raste mit seinen beiden Reitern die Straße entlang und überholte dabei sogar drei Radfahrer.
    Herr Mon hatte durchs Fenster gesehen, was draußen vor sich ging, kam aus dem Zollhäuschen gestürzt und schrie: »Bruno, was machst du?«
    »Das siehst du doch: Ich wackle mit den Beinen«, rief Herr Taschenbier zurück.
    »Bist du verrückt geworden? Ja, das bist du!«, rief Herr Mon. »Dreh sofort um!«
    Aber Herr Taschenbier winkte ihm nur fröhlich zu.
    Herr Mon fragte den Zollbeamten: »Kann ich mal Ihr Fahrrad ausleihen? Ja, das kann ich!«
    Bevor der überhaupt antworten konnte, hatte sich Herr Mon schon auf dessen Rad geschwungen und raste hinter dem Kamel her.
    Herr Taschenbier hatte inzwischen begriffen, dass er das Tier lenken konnte, wenn er rechts oder links am Zügel zog. Er ließ das Tier nach links in eine gepflasterte Straße abbiegen.
    »Was war das für ein blaues Schild, Papa?«, rief das Sams. »Da waren Kinder drauf, die Ball spielen. Soll man hier Fußball spielen?«
    »Ich glaube nicht, dass Suleika kicken kann«, rief Herr Taschenbier lachend.
    Suleika wurde immer schneller.
    Bald waren sie so schnell, dass sie sogar von einer Radarkamera erfasst wurden, die am Straßenrand montiert war.
    »Papa, hast du gesehen: Du wurdest geblitzt!«, rief das Sams.
    »Schon wieder geblitzt? Dabei war ich doch gar nicht am Kühlschrank«, rief Herr Taschenbier zurück.
    Kurz darauf blitzte es noch einmal. Auch Herr Mon auf dem Fahrrad hatte die Höchstgeschwindigkeit überschritten.
    Jetzt überholte Suleika einen Bus, der langsam auf die Haltestelle zufuhr. Der Busfahrer schrie Herrn Taschenbier und dem Sams etwas zu und gestikulierte wild mit der Hand. Sie konnten nicht verstehen, was er ihnen zurief, denn die Busfenster waren geschlossen. Aber sie erkannten ihn sofort.
    Das Sams drehte sich zu Herrn Taschenbier zurück. Es musste sich dabei am Hals des Kamels festkrallen, um nicht abzustürzen, während es rief:
    »Papa, kennst du diesen Schreier?
    Das war unser Busverleiher!«
    Gleich darauf wurde der Bus schon wieder überholt, diesmal von einem Radfahrer. Es war Herr Mon, der heftig strampelnd hinter dem Kamel herhetzte.
    »Jetzt warte doch, Bruno!«, rief er. »Stopp! Halt an! Hörst du nicht?«
    Herr Taschenbier hörte es zwar und hätte auch gerne angehalten, denn mittlerweile wurde ihm doch ziemlich schwindlig auf dem schwankenden Kamelrücken. Aber er wusste nicht, wie man das Tier zum Stehen bringen konnte.
    »Wie hält man ein Kamel an?«, rief er zurück. »Ich weiß nicht, wo die Bremse ist.«
    Herr Mon schrie: »Zieh am Zügel!«
    Das tat Herr Taschenbier. Das Kamel wurde tatsächlich so langsam, dass Herr Mon auf dem Fahrrad neben ihm herfahren konnte.
    »Bruno, wirf mir sofort die Zügel zu!«, befahl er von da.
    Und so führte Herr Mon das Kamel mit seinen beiden Reitern vom Fahrrad aus bis zu seinem Haus. Dort blieb Suleika stehen, gerade so, als ob sie wüsste, dass sie ihr Ziel erreicht hatte.
    Heftig schnaufend stellte Herr Mon das Rad am Zaun ab, um gleich loszuschimpfen, sobald er zu Atem gekommen war.
    »Bruno, bist du verrückt geworden, das Tier so anzustrengen? Was hast du dir dabei gedacht?«, rief er.
    Herr Taschenbier lachte. »Was ich mir dabei gedacht habe?
    Bei günstigen Gelegenheiten
    lasse ich mich gern verleiten,
    auf einem Reittier los-«
    Mitten im Wort hörte er auf zu sprechen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und die roten Haare waren – PLING – verschwunden.
    Das Sams hatte es noch nicht mitgekriegt und ergänzte fröhlich Herrn Taschenbiers Vers:
    »– auf einem Reittier loszureiten!«
    »Anton, was mache ich auf dem Kamel?«, fragte Herr Taschenbier, während er sich zitternd am Höcker des Tieres festkrallte. »Wer hat mich da hinaufgesetzt?«

    »Das fragst du mich?«, rief Herr Mon. »Ihr beide kommt jetzt sofort da runter!«
    »Wenn man mich so höflich bittet, spring ich munter vom Tier herunter«, sagte das Sams und sprang einfach vom Kamel auf den Boden.
    »Herunter? Wie denn? Dieses Tier ist ziemlich hoch«, sagte Herr Taschenbier. »Anton, holst du bitte eine Leiter?«
    »Ich denke nicht daran!«, rief Herr Mon. »Ich bin so was von wütend! Spring ab wie dein Sams! Und wenn du dir dabei den Fuß verstauchst! Mir egal. So was will mein Freund

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