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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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versichere Euch, es ist nicht besonders angenehm, von fanatischen Mitgiftjägerinnen verfolgt zu werden.«
    Sie musste gegen das Zittern in ihren Knien ankämpfen.
    Oja, du arme Seele, schäumte sie innerlich vor Wut. Es ist ja so ein hartes Brot reich zu sein, gut auszusehen und der Liebling der Londoner Gesellschaft zu sein.
    »Und ich versichere Euch, dass es nicht angenehm ist, als Lügnerin tituliert und dann wie ein dahergelaufenes Frauenzimmer behandelt zu werden. Ich kam wegen Byron hierher, und ich habe die Absicht, jetzt zu gehen.«
    Überraschenderweise stellte er sich ihr entschlossen entgegen, um ihr den Weg zur Tür zu versperren. »O nein, nicht bevor Ihr mir gesagt habt, wer Ihr seid.«
    Grace starrte ihn stumm an. Es ging ihn verdammt noch mal nichts an, wer sie war. Aber die Einsicht, dass sie einen einsachtzig großen Mann nicht gut beiseite schieben konnte, ließ sie ihren Stolz herunterschlucken.
    »Miss Honeywell«, bekannte sie widerstrebend.
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Arbeitet Ihr für mich?«
    Vor Empörung stand ihr der Mund offen. Dieser...
    »Ganz sicher nicht. Ich bin Mr. Crosswalds Stieftochter.«
    Ein sie dafür voll entschädigender Ausdruck der Fas-sungslosigkeit huschte über sein stolzes Gesicht. »Großer Gott. Und was tut Ihr hier?«
    »Ich habe hier so lange gewohnt, bis wir gezwungen wurden, auszuziehen und mit einem Cottage vorlieb zu nehmen, das nicht einmal als Schweinestall geeignet wäre, damit Ihr hier den Gastgeber «für Eure illustren Gäste spielen könnt.«
    Alexander schüttelte langsam den Kopf. »Ihr wohnt auf dem Anwesen?«
    Sie sah ihn an, als wäre er schwer von Begriff. »Wohin sonst sollten wir denn gehen, Sir?«
    Ohne Vorwarnung warf er die Hände in die Luft. »Nun, das ist ja ein ganz verflixter Schlamassel.«
    »Ich vermag nicht zu sehen, inwieweit unsere missliche Situation Euch berührt.«
    Er besaß den Nerv, sich den Anschein zu geben, über ihr Pech aufgebracht zu sein.
    »Als ich beschloss, nach Kent zu kommen, wusste ich nicht, dass Ihr in Chalfried wohnt. Ich nahm an, Ihr wäret in Euer früheres Heim zurückgekehrt.«
    Eine Spur von Farbe fleckte ihre blassen Wangen. »Wir waren gezwungen, unser Haus zu verkaufen, um die Schulden meines Vaters zu bezahlen.«
    »Warum zum Teufel hat mir Boswan nichts davon gesagt?«
    Grace begann allmählich zu denken, sie könnte ein wenig voreilig damit gewesen sein, die Schuld an ihrem Rauswurf allein auf die Schultern dieses Gentlemans zu laden. Seine Überraschung darüber, dass sie sich noch auf Chalfried auf-hielten, schien aufrichtig zu sein. Grace presste die Lippen zusammen. Dieser verfluchte Boswan. Sie hätte wissen müssen, dass er auf seine verschlagene Art irgendetwas damit zu tun gehabt hatte.
    »Er hat nichts gesagt, weil er schon immer etwas gegen meine Anwesenheit auf Chalfried gehabt hat. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er sich auf Kosten des Anwesens be-reichert hat, bis ich die Führung der Bücher übernommen habe. Als er erfahren hat, dass Ihr hierher kommen würdet, hat er das offensichtlich als die perfekte Gelegenheit gesehen, seine Rache zu üben. Aber wenigstens hatte Mr. Crosswald dafür gesorgt, dass uns das Cottage blieb.«
    Alexanders Miene verfinsterte sich bei ihren Worten. »Verdammt.«
    Falls Grace auf Mitgefühl für ihre Worte gehofft hatte, so wurde sie jämmerlich enttäuscht. »Ist das alles, was Ihr sagen könnt, Mr. Dalford?«
    Ihre Zurechtweisung führte nur dazu, das er noch stärker die Stirn runzelte. »Begreift Ihr nicht, in welchem Schlamassel wir jetzt stecken?«
    »Was für ein Schlamassel?«
    »Wir sind in meinem Schlafzimmer in einer sehr intimen Umarmung überrascht worden.«

    Grace erinnerte sich wieder an den seltsam abstoßend wirkenden Herren, der zur Tür hereingeschaut hatte. »Ihr werdet Eurem Gast gegenüber einfach Euer skandalöses Benehmen bekennen. Ich bin gewiss unschuldig daran.«
    »Das war nicht nur ein Gast«, teilte er ihr mit, und seine herrlichen blauen Augen verfinsterten sich vor Abscheu.
    »Mr. Wallace ist ein übles Klatschmaul und liebt nichts mehr, als Gerüchte zu verbreiten. Ich habe keinen Zweifel daran, dass bereits der gesamte Haushalt darüber Bescheid weiß, dass ich ein rothaariges, grünäugiges Mädchen verführt habe. Die Dienstboten werden Euch anhand dieser Beschreibung erkennen, und noch bevor der Tag zu Ende geht, werdet Ihr im Mittelpunkt des Dorfklatsches stehen.«
    Ihr stockte bei seinen Worten das

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