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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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uns beide unehrenhaft, sie einfach zu vergessen.“
    Sie ließ das Laken auf den Boden fallen und stieg darüber hinweg. „Bedeutet dir deine Ehre mehr als dein Leben?“
    Seine breiten Schultern hoben und senkten sich zu einem lässigen Zucken. „Ja.“
    Stolpernd erreichte sie ihn in dem Moment, in dem er sich umdrehte, um über die Türschwelle zu treten. Nach kurzem Zögern griff sie nach seiner Hand. Dann zog sie seine Handfläche zu sich heran, sodass er durch den fließenden Musselin ihres Nachthemds ihren Bauch spüren konnte. Als sie seine Finger warm auf ihrem Körper fühlte, seufzte sie. Sie sah, wie er die Lippen zu einem Lächeln verzog und die Lider niederschlug .
    „Ich will nur sichergehen, dass du noch hier sein wirst, wenn dein Kind zur Welt kommt, Dash. Ich habe Angst, dir könnte etwas …“ Es gelang ihr nicht, den Satz zu Ende zu bringen, aus Furcht, ihre Worte könnten wahr werden.
    Er liebkoste ihren Nacken, und ihr Körper fing Feuer. Zwischen ihren Schenkeln wurde es feucht und heiß. Sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch und seine Lippen auf ihrer Haut und schnappte nach Luft, als vom Nacken bis zu den Zehen ein Prickeln durch sie hindurchschoss.
    „Du kämpfst mit scharfen Waffen, nicht wahr?“, murmelte er.
    „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Du kennst meine Schwachstellen. Ich verspreche dir, ich werde vorsichtig sein. Um deinetwillen und um unseres Kindes willen.“
    „Was wirst du tun?“
    „Ich werde Tate und Harriet in meinem Haus willkommen heißen und den großzügigen Gastgeber spielen.“
    Sie warf ihr Haar zurück, das sie offen gelassen und nicht geflochten hatte, sodass es nun wirr um ihr Gesicht hing. „Ich möchte bei dir sein.“
    „Du musst schlafen, Maryanne. Du brauchst Ruhe, und unser Baby auch.“ Er zog die Hand von ihrem Bauch weg. „Du kannst nicht bei mir sein, wenn ich mit Tate rede. Das ist Männersache.“
    Sie rollte mit den Augen.
    Mit einem Finger hob er ihr Kinn und hauchte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. „Und damit du nicht überrascht bist: Der Duke of Ashton, Sophias Liebhaber, wird in einigen Tagen eintreffen. Ebenso wie meine Familie. Ich habe eine Menge meiner Verwandten eingeladen. Meinen Onkel, meine Tante und meinen Cousin. Wenn dann auch noch Marcus, Venetia und ihr Baby und deine Mutter und deine Schwester kommen, werden wir zu Weihnachten ein volles, fröhliches Haus haben. Und nun gehst du am besten zu Bett, mein Engel.“
    Er legte seine gespreizten Finger auf ihren Rücken und schob sie zu ihrem Bett. Bevor sie protestieren konnte, hob er die Laken vom Boden auf. Im Schein der Kerze, die auf dem Nachttisch brannte, bemerkte sie in seinem Gesicht einen Ausdruck, der keinen Widerspruch duldete. Sie stieg ins Bett und schlüpfte unter die Decke.
    Ihr Ehemann deckte sie zu.
    „Schlaf gut. Und mach dir keine Sorgen.“
    Sie nickte, flehte ihn aber dennoch an: „Bitte hab keine Geheimnisse vor mir. Du hast mir nichts von Tate erzählt. Bitte lass mich dir helfen.“
    „Ich möchte, dass du hier in Sicherheit bleibst. Geh zu Bett, und morgen früh erzähle ich dir alles.“
    Sie wusste, dass sie ihn nicht allein gehen lassen durfte, aber sie musste gähnen. Ihre Lider waren so schwer, dass sie schon zufielen, während er durchs Zimmer zur Tür ging.
    Oh, er würde versuchen zu verhindern, dass sie die ganze Wahrheit erfuhr. Das wusste sie, weil sie an seiner Stelle ebenso gehandelt hätte. Aber sie würde nicht lockerlassen.
    Vor den Terrassentüren hatten sich Schneewehen gebildet. Die Äste der Bäume hingen, schwer beladen mit dicken weißen, fantasievoll geformten Eiskrusten, bis fast hinunter zum Boden. Der Sonnenschein verwandelte die Landschaft in ein Meer aus glitzerndem Eis, das einen Anblick bot, der an einen kunstvoll dekorierten Eisbecher erinnerte. Es sah wunderschön aus, aber Maryanne verspürte keine Freude, als sie hinausblickte.
    Wo war Dash?
    In der Nacht war sie zweimal aufstanden, um den Nachttopf zu benutzen, und Dash war nicht im Zimmer gewesen. Hätte sie nach ihm suchen sollen? Sie war so müde gewesen, dass sie es kaum geschafft hatte, sich auf den Nachttopf zu setzen und hinterher wieder zurück in ihr warmes Bett zu krabbeln.
    Sie hatte gedacht, er hätte sich in sein eigenes Zimmer zurückgezogen, um ihr aus dem Weg zu gehen, sodass sie ihn nicht drängen konnte, seine Geheimnisse mit ihr zu teilen. Deshalb war sie am Morgen, noch im Nachthemd, durch die Verbindungstür in den kleinen Salon

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