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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Chance.« Wenn auch keine große, trotzdem motivierte ihn die Aussicht auf den Kampf. Er hatte sich fest vorgenommen, die Ikone auf dem schnellsten Weg zu seiner Familie zu bringen. Und Karen vor allen Gefahren zu beschützen.Vor allem aber lag ihm daran, Innokenti endgültig auszuschalten. Es wurde allerhöchste Zeit, dass er den Spuk beendete, der ihn auf Schritt und Tritt begleitete. »Hängt davon ab, wie viele Männer Innokenti anschleppt. Mehr als acht - und wir haben ein Problem.«
    »Na, toll«, grummelte sie.
    »Denk dran - du kannst keinen Varinski töten.Weil die Finsterlinge hässliche Dämonen sind. Die musst du schon mir überlassen.«
    »Wofür hab ich dann die Pistole?«
    »Du kannst sie verletzen. Oder sie mit der Waffe in Schach halten.« Sie kamen gut voran, fanden auf dem nächsten Felsstück aber kaum ausreichend Deckung. Ab und an einen einzelnen Baum, ansonsten herrschte überall bloß jungfräulich weißer Schnee.
    Warlord blieb stehen. »Mist, ich kann keinen Weg erkennen.«
    »Dafür sehe ich was, womit es schneller geht.« Sie deutete auf eine riesige alte Zeder, die gespalten am Boden lag. Die Baumrinde war lose, und mit ein paar kurzen Axtschlägen hatte Karen ein längeres, etwa vierzig Zentimeter breites Stück abgetrennt. Sie legte es auf den Schnee, deutete ins Tal und zog ihre Schneeschuhe aus.
    »Ein Schlitten«, entfuhr es ihm verblüfft. »Cleveres Mädchen.«

    »Setz dich«, sagte sie.
    Er war drauf und dran, sich nach vorn zu setzen, besann sich jedoch eines Besseren, schließlich war es ihre Idee gewesen. Folglich bequemte er sich nach hinten. »Wie bist du denn darauf gekommen?« Er stopfte sich die Schneeschuhe unter den Arm.
    »Hast du dir noch nie selbst einen Schlitten gebaut?«
    »Nein.Wir haben sie immer im Laden gekauft.«
    Sie schwang sich nach vorn. »Mein Dad gab für so was kein Geld aus. Meine Spielsachen mussten immer einen praktischen Nebeneffekt haben.«
    Typisch für den alten Sauknochen.
    Sie fuhr fort: »Folglich musste ich mir was einfallen lassen. Not macht bekanntlich erfinderisch. Ich hab mir meine Schlitten immer selbst gebaut.«
    Sie drückten sich mit vereinten Kräften ab. Die Unterseite der Rinde war rau,deshalb ging es anfangs holprig langsam voran. Sobald der Schnee jedoch gepackt und sich in den Ritzen der Borke festgesetzt hatte, beschleunigten sie zusehends. Und, wie Warlord fetstellte, sie konnten nicht mehr bremsen. Sie schossen mit Karacho abwärts - flogen gleichsam auf einen Haufen umgestürzter Bäume zu, die der Schneesturm gefällt hatte. Er war in heller Panik und fragte sich entsetzt, welcher Teufel ihn geritten hatte, dass er Karen nach vorn gelassen hatte. Ein Astsplitter sauste haarscharf an seiner Wange vorbei. Und noch einer, dann flog ihm der halbe Schlitten um die Ohren. Das flotte Geschoss wurde förmlich in seine Bestandteile zerlegt, und sie legten eine unsanfte Vollbremsung hin.Auf ihrem Hintern.

    Während er geschockt im Schnee saß, rappelte Karen sich auf und klopfte sich den Schnee vom Allerwertesten. »Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie lang das Ding wohl halten mag.« Sie hielt ihm eine Hand hin. »Los, lass uns schleunigst verschwinden.«
    Er suchte mit skeptischen Blicken den Himmel ab.
    Ein einzelner Wanderfalke kreiste hoch über ihnen. Dann sah er den zweiten.
    »Sie haben uns entdeckt. Los, weg hier.«
    Die nächsten zwei Meilen waren die Hölle. Getrieben von nackter Angst rannten sie förmlich um ihr Leben. Der Wind fegte ihnen eisig ins Gesicht, und Karens Wangen waren wie taub. Immer wieder musste sie sich mit ihrem ganzen Gewicht in die orkanartigen Böen stemmen, um überhaupt voranzukommen. Zu allem Überfluss gab einer ihrer Schneeschuhe den Geist auf. Sie ließen sie zurück. Jede Viertelstunde gab Warlord ihr aus der Wasserflasche zu trinken und einen Happen zu essen, sie blieben dabei aber nie stehen. Dabei lauschte er auf jedes verräterische Knirschen im Schnee. »Wir sind dicht dran«, raunte er ihr ins Ohr.
    Bevor sie antworten konnte, heulte ein Wolf, etwa eine halbe Meile hinter ihnen.
    Sämtliche Farbe wich aus Karens Gesicht.
    Er gestikulierte mit den Fingern. »Lauf einfach weiter.«
    Sie beobachtete, wie er Jacke, Fellmütze und alles auszog, was seine Bewegungsfreiheit einschränkte. Jeder andere hätte bitterlich gefroren, doch Warlord glühte vor Kampfgeist. »Was hast du vor?«

    »Ich halt sie auf. Siehst du den Abhang da drüben …«
    » Den Abhang da drüben? «, ätzte sie

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