Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
Baum festmachte.
    Sie ließ unschlüssig den Blick über das wild zerklüftete Bergpanorama schweifen. Du musst deine Ängste ausblenden, suggerierte sie sich. Stell dir einfach vor, Dad steht hinter dir und kriegt einen seiner berühmtberüchtigten Tobsuchtsanfälle.
    Sie tastete mit einer Hand über die Felsoberfläche. Mist, purer Granit und sauglatt. So gut wie nichts zum Festhalten. Wenn sie stürzte, könnte sie ihr Testament machen. Reiß dich zusammen, Karen. Du hast das Seil getestet, es hält dich bestimmt aus! Sie hoffte inständig, dass sie die fragliche Höhle fand. Als sie sich vorsichtig über den Saum der Felsen weitertastete.

    »Ja, gut so. Geh weiter! Los! Beeil dich!«, vernahm sie Warlords hektisches Brüllen. Als sie aufblickte, sah sie, dass er auf sie zustürmte. »Jasha und Rurik halten sie auf. Blöderweise hat Innokenti die Gruppe jedoch geteilt. Wir sind umzingelt!« Er schlang sich das Seil um den Bauch und machte es an einem Felsen fest. »Ich verteidige dich in der Höhle.«
    Sie balancierte an der steilen Felswand entlang, schob ihre Füße vorsichtig Zentimeter für Zentimeter höher. Einmal rutschte sie ab, das Seil gab nach, sie fing sich jedoch hastig wieder. Ihr Herz trommelte gegen ihren Rippenbogen. Ihre Hände schwitzten. Sie musste es schaffen. Und sie würde es schaffen. »Bei mir ist alles okay!«, rief sie. »Beeil dich!«
    Unter ihnen ertönte ein tiefer, martialischer Kampfschrei. Karens sämtliche Nackenhaare stellten sich auf.
    Ihre Hand rutschte ab. Sie erstarrte. Blickte nach unten. Fünf Varinskis stürmten aus dem Wald.
    Einer hatte ein Gesicht wie ein Neandertaler und eine Statur wie ein Panzerschrank. In seinen Ohrläppchen steckten Eisenbolzen. Er blickte zu ihr hoch - und grinste hämisch.
    Innokenti.
    Sofort setzte Warlord an ihr vorbei und blitzartig an dem Seil hinunter. In einer Hand hielt er den Revolver.
    Sie nahm ihren ganzen Mumm zusammen. Auch wenn Jackson Sonnet nicht ihr leiblicher Vater war, hatte sie von ihm den unerschütterlichen Kampfgeist mitbekommen. Sie drückte sich ab und sprang so weit sie konnte.

    Sie hörte Schüsse, Heulen und Knurren und Kampfgeschrei.
    Unter ihr gestikulierte Innokenti mit den Armen. Seine Männer schwärmten aus.
    Einem wuchsen Adlerflügel.
    Innokenti schwankte - eine von Warlords Kugeln hatte seine Brust durchbohrt - und rappelte sich gleich wieder auf.
    Eine kugelsichere Weste, schoss es ihr durch den Kopf. Ob Warlord so etwas überhaupt brauchte?
    Innokenti stellte sich breitbeinig hin. Zog seine Waffe, zielte und schoss.
    Warlord klappte vornüber. Stürzte. Richtete sich auf. Klappte abermals zusammen. Aus seinem Arm quoll Blut, während er schwankend seinen Abstieg fortsetzte.
    Außer sich vor Wut nahm Karen kein Blatt vor den Mund. »Arschloch. Innokenti, du Arschloch!«, kreischte sie.
    Warlord mühte sich erkennbar, die Balance zu halten.
    Sie wollte zu ihm. Ihm helfen. Stellte aber fest, dass es glatter Selbstmord gewesen wäre. Schließlich entdeckte sie die Höhle.
    Sie kletterte wie eine Bergziege, empfand sie selbst.
    Unter ihr grölte Innokenti, der Kerl bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen.
    Hagel streifte ihr Gesicht. Nein, kein Hagel - Kugeln prallten auf den Granit, und ihr flogen die abgesprengten Felsbröckchen um die Ohren.
    »Halte durch!«, brüllte sie zu Warlord.

    Warlord kämpfte mit den Seilen. Es durfte nicht zu viel Spiel haben, sonst würde er Innokenti direkt in die Hände fallen, wie eine reife Frucht von einem Baum.
    Innokenti zielte auf Warlord.
    Der Adler stürzte sich auf Karen, sein hungriger Blick auf sie fixiert, seine Krallen ausgefahren.
    Sie spähte zu Innokenti. Umspannte mit Daumen und Zeigefinger den Abzug.
    Eine Ladung Blei blies den Raubvogel vom Himmel.
    Federn flogen. Der Adler kreischte vor Schmerz und Wut.
    Plötzlich trat Jackson Sonnet aus der Tannenschonung, ein Maschinengewehr im Anschlag. »Hier, nehmt das!«, rief er und ballerte los. »Merkt euch eins, ihr Idioten. Niemand rührt meine gottverdammte Tochter an.«

32
    A ls Innokenti sich kurz umdrehte, um seine Leute auf Jackson zu hetzen, schoss Karen. Die Kugel hinterließ ein kreisrundes Loch in seinem Nacken.
    Innokenti brach zusammen, Blut sprudelte aus der Wunde.
    Das Wolfsrudel stürzte sich auf Jackson.
    »Daddy!«, gellte Karen.
    Jackson erschoss einen, zog einem zweiten den Gewehrkolben
über den Schädel. Als der Rest der Meute sich auf ihn stürzte, sah sie sein Jagdmesser aufblitzen.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher