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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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hinüber - schöner Mist. »Okay, meinetwegen.« Sie lief zum Schrank, zog ihr Kleid aus und warf es achtlos auf den Boden.
    »Mein Flugzeug wartet am Airport«, rief er. »Du hast einen Flugschein, nicht?«
    »Du weißt doch sonst alles über mich. Ich möchte wetten, du bist bestens darüber informiert, dass ich eine Fluglizenz besitze!« Sie entschied sich für bequeme Kleidung, wie sie sie früher auf den Baustellen getragen hatte.
    »Okay, ich fühle mich ertappt und gebe mich geschlagen. Du hast eine gültige Pilotenlizenz. Bist du jetzt zufrieden?«
    Er wusste alles über sie, alles.
    »Ich ruf den Tower an und lass alles vorbereiten. Du startest nach Kalifornien.«

    »Wieso ausgerechnet Kalifornien?« Sie zog sich ein schwarzes T-Shirt über den Kopf, zog es in der Eile falsch herum an und beließ es dabei.
    »Mein Bruder lebt dort. Ihm gehört ein großes Weingut, die Wilder Winery. Ein smarter Bursche. Mit jeder Menge Einfluss und Beziehungen. Er wird auf dich aufpassen, dass dir nichts passiert. Wenn du am Flughafen bist, schwingst du dich unverzüglich in die Maschine, hörst du? Und vergewissere dich, dass du keinen blinden Passagier an Bord hast. Diese Varinskis schrecken vor nichts und niemandem zurück.«
    Sie kehrte zurück in Blue Jeans mit breitem Gürtel, dem auf links gedrehten schwarzen T-Shirt, Wanderstiefeln und einem leichten Blouson. Unter den langen Ärmeln verborgen trug sie die goldenen Armreifen.
    Die Dinger mussten einfach mit. Sie brachte es nicht übers Herz, sie zurückzulassen.
    »Was ist ein Varinski?«, wollte sie wissen.
    Er deutete auf die Schlange. »Das da ist ein Varinski.«
    Sie schauderte. Schnappte sich fröstelnd die Decke von ihrem Bett und schlang sie um ihren Körper.
    Warlord fuhr fort: »Ich ruf in der Zwischenzeit meinen Bruder an. Nach deiner Landung auf dem Napa Country Airport kümmert er sich um alles Weitere.«
    »Kann ich deinem Bruder auch wirklich rückhaltlos vertrauen?«
    »Du musst schließlich irgendwem vertrauen, Karen Sonnet.« Warlord brach der Schweiß aus sämtlichen
Poren, er biss die Kiefer aufeinander, um das Zähneklappern zu lindern, und zog eine gequälte Grimasse. »Du hast keine Alternative. Und jetzt geh.«
    Sie wusste, wie man fortging, ohne sich noch einmal umzudrehen, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Sie hatte Warlord schon einmal verlassen. Und sie hatte ihren Vater verlassen.
    Sie schnappte sich ihre Tasche und den Rucksack, ging zur Tür, riss sie auf, glitt ins Freie, und warf sie hastig hinter sich zu.

21
    W arlord beobachtete schweigend, wie Karen aus seinem Leben verschwand.
    Gut für sie. Er war froh, dass sie die Drohung mit den Varinskis ernst nahm. Dass sie vollen Einsatz zeigte und nichts unversucht ließ, um die Ikone vor dem Zugriff skrupelloser Banditen zu schützen.
    Er würde einsam sterben, halb blind und halb wahnsinnig vor Schmerzen. Er hatte es nicht besser verdient.
    Und dennoch - nach allem, was geschehen war, wollte er nicht sterben. Noch nicht. Sie brauchte ihn schließlich, wenn es brenzlig wurde.
    Er würde ihr helfen müssen, damit sie das Grauen überlebte. Sie war sein Licht in tiefster Dunkelheit, sie musste es einfach schaffen.

    Ein schier unerträglicher Schmerz durchfuhr seinen Körper, und er atmete mehrmals konzentriert und tief durch, bis das Bohren und Stechen verebbte.
    In dem Jahr, in dem er die Hölle durchlebt hatte, hatte er gelernt, seine Schmerzen zu kontrollieren. Und jede Menge anderes. Inzwischen wusste er, wie man permanente bleierne Dunkelheit und lähmende Hitze, Sauerstoffmangel und Folter überlebte.Vor allem hatte er gelernt, sich in Geduld zu üben und akribisch zu planen. Er hatte Selbstdisziplin gelernt.
    Selbstdisziplin. Das war das Einzige, was sein Vater ihm beigebracht hatte, es ihm buchstäblich gewaltsam eingetrichtert hatte, bis Warlord es irgendwann gerafft hatte. Nur bei Karen hatte es nicht geholfen - bei ihr war er schwach geworden.
    Im Kopf hatte er die ganze Operation minutiös durchgespielt: Er hatte geplant, sie anzumachen, ihre Bedenken zu zerstreuen. Dann wollte er sie verführen, ihr zeigen, dass er anders war als andere Männer, um ihr dann die drohende Gefahr bewusst zu machen, die sie auf Schritt und Tritt verfolgte. Bis er sie so weit hatte, dass sie bei seinen Eltern Zuflucht suchte.
    Karen hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Karen. Karen mit ihrer spröden Distanziertheit, ihren pinkrosa Zehennägeln und ihrer Rücksichtnahme. Karen im

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