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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schwarzen Partykleid mit hochgesteckten Haaren, die ihren schlanken Nacken entblößten. Karen, die schamlos mit Rick Wilder flirtete, obwohl sie Warlords Armreifen trug. Karen, die stürmisch und leidenschaftlich küsste - und die, wenn es brenzlig wurde,
nicht davor zurückschreckte, sich selbst zu verteidigen.
    Sie war die einzige Frau, die ihn jemals geschlagen hatte - und das sogar zwei Mal!
    Er hatte ihr das längst verziehen. Ob er das bei einer anderen Frau auch getan hätte, bezweifelte er. Ja, es stimmte: Karen war ihm sehr wichtig.
    Die Kobra - diese vermaledeite Kobra - hatte ihn mit ihrem Gift bespuckt und ihn gebissen, so dass er momentan mehr tot als lebendig war. Der Deal, den die Varinskis mit dem Teufel gemacht hatten, drohte zu scheitern, und sie würden sicherlich sämtliche Register ihrer Kaltblütigkeit auffahren - Sabotage, Folter, Mord -, um das zu verhindern. Warlord fühlte, wie er allmählich in jene andere Welt driftete. Im Geiste war er bei Karen. Er sehnte sich danach, sie noch einmal, ein einziges Mal zu lieben.
    Vollidiot, schimpfte er sich an. Natürlich würde er alles in seiner Macht Stehende tun, dass er überlebte. Er wollte kämpfen. Zähne zeigen. Nicht frustriert aufgeben und sterben.
    Er blickte zu der Smokinghose, die gut zwei Meter von ihm entfernt zusammengeknüllt auf dem Boden lag. Die Hose, die er vorsichtshalber ausgezogen hatte, in der festen Überzeugung, dass in der Nacht noch etwas laufen würde zwischen ihnen beiden. Dumm gelaufen. Er zwang sich, flach und gleichmäßig zu atmen, damit sein Blutdruck nicht unnötig anstieg. Dann robbte er vorsichtig über den Boden, bis er ein Hosenbein zu fassen bekam. Er zog die Hose näher heran, griff in die Tasche und holte das feststehende Messer heraus.

    Er tippte auf die Arretierung, und die kurze scharfe Klinge sprang heraus. Das Metall glänzte im Licht, sein Retter, sofern ihn überhaupt noch irgendetwas retten konnte. Er verrenkte sein Bein, bemüht, die Bissmale der Kobra zu entdecken.Vergeblich; sie hatte ihre Zähne so unglücklich in die Unterseite seines Oberschenkels gebohrt, dass er sie nicht sehen konnte. Dann musste es eben so gehen. Er wollte versuchen, die Stelle zu ertasten und so gut es ging herauszuschneiden, auch wenn dabei jede Menge Blut fließen würde. Sonst hätte er null Chance. Er schluckte, setzte entschlossen die Messerspitze an - als unvermittelt die Tür aufsprang und Karen hereinglitt.
    Sie sah mal wieder hinreißend aus. Er begehrte sie. Aber nicht jetzt. Folglich sagte er das einzig Vernünftige: »Los, raus, verschwinde. Lass mich allein.«
    »Du hast mir gar nichts zu befehlen.« Sie knallte ihre Taschen auf den Boden und stieß mit einem Fuß die Tür zu. »Gib mir mal das blöde Messer.«
    »Du musst los.«
    Sie machte eine wegwerfende Geste und lief zu ihm, ihre Augen blitzten vor Zorn. »Ohne dich gehe ich keinen Schritt, merk dir das. So, und jetzt beiß die Zähne zusammen. Damit ich fertig werde, bevor noch mehr von deinen kriechenden Freunden aus dem Gebüsch anrücken.«
    Sie war sauer, weil sie zurückgekehrt war. Und er war selig, dass sie zurückgekommen war. Er wollte stark sein, stark sein für Karen.
    Er wollte leben.
    » Hmmm … tja, also aus dem Blickwinkel betrachtet
…« Er reichte ihr das Messer, mit dem Griff zuerst, und hoffte, dass sie nicht auf die dumme Idee kam, die Gelegenheit auszunutzen und es ihm zwischen die Rippen zu jagen.
    Sie rollte ihn auf den Bauch. »Wird gleich ein bisschen wehtun«, warnte sie.
    »Irrtum. Es tut schon höllisch weh.« Er spürte bereits die schleichende Wirkung des Gifts, das sich in seinem Blutkreislauf verteilte und allmählich seine Beinmuskulatur lähmte.
    Mit zwei beherzten Schnitten hatte sie seine Haut durchtrennt und den Muskel freigelegt.
    Er brüllte vor Schmerz.
    Blut spritzte, lief an seinem Bein hinunter.
    »Hab ich dir wehgetan?«, fragte sie.
    »Ja, hast du.«
    »Gut.« Sie tastete nach der Nachttischlampe neben ihrem Bett, knipste sie an. »Weißt du noch, wie das Schlangengift ausgesehen hat?«
    »Silbrige, zähflüssig aneinanderklebende Perlen, ähnlich wie Quecksilber.« Das Zeug hatte seine Wangen und sein Auge verätzt wie eine Säure, es hatte ihm regelrecht die Haut in Fetzen gerissen. Das Auge war bestimmt hinüber. Aber daran wollte er momentan nicht denken. Immerhin war es ihm geglückt, das Gift aus dem Auge zu reiben; draußen hatte er sein Gesicht in den weichen englischen Golfrasen gedrückt, auf den

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