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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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die Hoteldirektion so stolz war, und mit dem nächtlichen Tau gekühlt, der von den Halmen perlte. Wenn seine Sehkraft überhaupt noch zu retten war, dann musste es schnell gehen …

    »Das Gift sitzt da, in deinen Muskelsträngen. Leg dich mal auf die Seite.« Karen gab ihm einen Schubs.
    Er gehorchte. »Wieso machst du das eigentlich mit mir?«
    »Weil ich einen Mordsbammel davor hab, dass du irgendwann wieder ohne Vorwarnung bei mir auftauchen könntest. Du hast es schon einmal geschafft, mein Leben in eine Achterbahn zu verwandeln.«
    »Und jetzt passt du auf mich auf, dass du keine bösen Überraschungen mehr erleben musst?«
    »Du hast es erfasst. Außerdem brauche ich jemanden, der nachts mit mir kuschelt. Und du hast den Kuscheltest bestanden.«
    »Aber nicht in diesem Zustand.«
    »Halt den Mund. Und beiß gefälligst die Zähne zusammen.« Mit der Messerspitze arbeitete sie zwei Tropfen Gift aus der Wunde.
    Sie rollten silbrig glänzend wie Quecksilberkügelchen über den Boden.
    »Oh-oh, das sieht aber gar nicht gut aus«, grummelte sie.
    »Wieso?«
    »Weil sie einen silbrigen Belag auf deinen Muskelfasern hinterlassen haben. Bleib mal schön so liegen.« Sie lief ins Bad. Er hörte, wie sie Schränke aufriss und hektisch darin herumwühlte.
    Bei Karen schöpfte er fast wieder etwas Hoffnung, dass es doch noch klappen könnte.
    Als sie zurückkam, hatte sie eine Flasche Wasserstoffperoxid, Mullbinde, Heftpflaster und eine Flasche Listerine dabei.

    Er wollte gar nicht wissen, was sie mit der Listerine vorhatte.
    »Im Bad hab ich leider nichts entdecken können, was bei Schlangenbissen helfen könnte. Oder sonst irgendwas Brauchbares. Folglich müssen wir uns mit dem behelfen, was ich gefunden habe.« Sie kniete sich neben ihn. Drehte ihn auf den Bauch und goss die verdünnte Wasserstofflösung in die Wunde.
    Es brannte wie Feuer.
    Sie drehte ihn wieder auf den Rücken, damit die Flüssigkeit wie bei einer medizinischen Spülung wieder hinauslief.
    »Mist, das hat überhaupt nichts gebracht. Die Silberrückstände sind damit nicht weggegangen.Tut mir leid, aber ich muss es noch mal probieren.« Währenddessen plauderte sie unablässig mit Warlord, bemüht, ihn wenigstens ein bisschen von der schmerzhaften Prozedur abzulenken.
    Er war sich dessen bewusst. Und dankte ihr im Stillen. Allerdings wurde sie immer verbissener in ihrem Eifer, bis er irgendwann stöhnte: »Hör auf. Los, verschwinde endlich. Du kannst mich nicht retten.Vergiss nicht, das Flugzeug wartet. Und mein Bruder …«
    Auf dem Ohr war sie anscheinend taub. Stattdessen blieb sie hartnäckig und rollte ihn abermals auf den Bauch. »Untersteh dich, mir Vorschriften zu machen. Ich weiß selber am besten, wann ich losmuss«, fauchte sie.
    Gut. Sehr gut. Er brauchte sie bloß ordentlich zu nerven, dann ging sie hoch wie ein Feuerwerkskörper. Wenn es ihr mit ihm zu bunt würde, würde sie bestimmt
verschwinden.Vielleicht würde sie dann sich, die Ikone und seine Familie retten können.
    Weit gefehlt. Stattdessen tat sie das Mutigste und zugleich Dümmste, was er in seinem bisherigen Leben erlebt hatte. Sie brachte ihre Lippen auf den Schlangenbiss und saugte das Gift aus der Wunde.

22
    K aren spuckte Blut und Gift auf den Boden. Warlord schüttelte sie ab, schob sie von sich.
    Unterbewusst hörte sie noch, wie er brüllte: »Bist du wahnsinnig geworden?«
    Das Gift wirkte schnell. Es attackierte ihre Nervenbahnen wie stark ätzende Säure.
    Dann schmeckte sie Blut und …
    Der Varinski trug einen Helm und eine dicke Fellweste. Und schwere Ringe in den Ohrläppchen, jeder mit einem dicken Bolzen durch die fleischige Haut getrieben. An seiner Hüfte hing ein Holster mit einem Messer. Metallisch blitzende Schlagringe umschlossen seine Fingerknöchel. Seine Arme waren massig und muskelbepackt, und er hatte ein Gesicht wie ein Neandertaler - markiges Kinn, fliehende Stirn -, eine Gesichtshälfte war nach einem Trümmerbruch im Kiefer hässlich entstellt. Er schritt gleichsam majestätisch durch die Schlacht und mähte Warlords Männer nieder, als wären sie Strohhalme. Er war ein Kerl wie ein Baum, brutal, blitzschnell … und sein Blick war auf Warlord fixiert.

    Ein Kampf bis zum letzten Atemzug. Warlord verdiente es nicht besser.
    Er stürzte sich auf ihn.
    Ineinander verkeilt stürzten sie zu Boden.
    Warlord prügelte auf den Varinski ein, bearbeitete ihn mit Zähnen und Fäusten, aber er war kein gewöhnlicher Dämon. Dieser Typ hatte seinen

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