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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Spaß am Töten. Er ließ Messer und Pistole stecken, stattdessen traktierte er Warlord mit seinen Schlagringen. Blut und Hautfetzen spritzten herum.
    Warlord stach mit dem Messer zu, er erwischte den Varinski am Hals, am Bein, im Gesicht, was den Bösewicht jedoch nicht im Geringsten irritierte. Er bewegte sich geschmeidig, konterte mit Händen und Fäusten und erwies sich als Meister der Selbstverteidigung.
    Warlord keuchte, seine Lungen brannten. Er würde verlieren. Zum ersten Mal würde er mit seinen Brüdern einen Kampf verlieren. Er erwog fieberhaft seine Optionen. Wenn er sich verwandelte, wenn er zum Panther werden würde, vielleicht gelänge es ihm zu entkommen, aber was würde dann aus seinen Männern? Seine Leute waren bereits überwältigt worden: Sie waren verwundet, tot oder Gefangene.
    Nein. Er würde sie nicht im Stich lassen. Er wollte sie befreien.
    Sein Widersacher umkreiste ihn; dann ein lauter Schrei auf dem Schlachtfeld, der Varinski sah weg.
    Warlord stürzte sich auf seinen Angreifer, doch eine mächtige Faust bohrte sich blitzartig in seine Brust.
    Warlord verlor kurz das Bewusstsein, und als er die Lider aufklappte, sah er, dass er im hohen Bogen durch die Luft flog. Und im freien Fall auf die ausgezackten Klippen zusteuerte. Dann wurde er erneut ohnmächtig …

    Karen schmeckte etwas Scharfes, Bitteres. Igitt, sie hatte einen Tropfen Listerine in den Mund bekommen. Sie spuckte und hustete, dabei schob sie Warlords Hand und die Flasche weg. »Du Idiot!«
    Warlord hielt sie auf seinem Schoß fest. Er rüttelte sie an den Schultern. »Bist du noch ganz dicht? Du weißt wohl nicht, wie stark dieses Gift ist? Wie fühlst du dich? Bist du okay?«
    »Ja. Ja. Ja.« Sie wand sich aus seiner Umarmung und lief ins Bad. Wo sie sich erst mal übergeben musste. Eine kurze Weile war ihr schwindlig, und sie war zu keinem klaren Gedanken fähig.
    Sie schlang fröstelnd die Arme um ihren Körper, wankte zum Waschtisch, lehnte sich dagegen und betrachtete ihre schreckgeweiteten Augen im Spiegel.
    Sie hatte sein Blut geschmeckt - und war plötzlich in ein anderes Zeitfenster gebeamt worden. Es war ihr schon einmal passiert, in seinem Zelt im Himalaja, aber nur ganz kurz.
    Dieses Mal hatte sie den Traum, jene Vision gesehen, geschmeckt und gefühlt. Sie hatte in seiner Haut gelebt, und was dabei passiert war, war ihr Albtraum gewesen. Sie war von einer Klippe gestürzt und auf den Felsen aufgeschlagen und hatte schwerste innere Verletzungen davongetragen. Eigentlich hätte sie … nein, er hätte eines langsamen, qualvollen Todes sterben müssen.
    War er aber nicht.
    Sie schauderte.
    Trotzdem hatte er viel durchgemacht. Das war ihr inzwischen klar. Er hatte Entsetzliches durchlitten.

    Momentan kämpfte er mit dem Leben, um ihr Leben zu retten, und wenn sie sich nicht beeilte, würde Warlord hier vor ihren Augen sterben. Das hatte er nicht verdient.
    Der Schlangentyp da draußen war bestimmt kein Einzeltäter. Sie und Warlord mussten schleunigst verschwinden.
    Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, putzte sich hastig die Zähne, dann lief sie wieder zu ihm.
    Warlord war aufgestanden. Er hatte es geschafft, seine Hose anzuziehen - eben kämpfte er mit dem Gürtel.
    »Wart mal kurz. Erst möchte ich mir die Wunde von dem Schlangenbiss noch mal kurz anschauen.«
    »Da ist nichts. Ist alles okay.« Sein Gesicht war aschgrau, seine Pupillen stecknadelkopfgroß.
    »Von wegen ›da ist nichts‹.« Sie schüttelte ihn sanft. »Komm, lass mich mal gucken. Die Wunde muss verbunden werden. Der Boden ist voller Blut. Schau mal da.« Sie deutete auf die Blutlache am Boden.
    »Sieht schlimmer aus, als es ist«, grummelte er. »Okay, dann mach schon.« Er streifte die Hose bis zu den Knöcheln hinunter.
    Sie säuberte die Bisswunde mit Verbandsgaze. »Ich hab das Blut weggetupft.Von dem Gift kann ich nichts mehr entdecken. Keine Rückstände und so.« Sie legte ein Stück Verbandmull auf die Stelle, das sie mit Heftpflaster befestigte, und blickte auf seine Hände, die krampfhaft den Bettpfosten so fest umklammert hielten, dass Warlords Fingerknöchel weiß hervortraten. »Du hast bestimmt starke Schmerzen, du Ärmster.«

    Er streifte Karen mit einem nachdenklichen Blick. Auf seinen Wangen zeigten sich hässliche rote Blasen, ein Auge war inzwischen komplett zugeschwollen, seine Stirn glänzte vom Schweiß. Er streckte eine Hand nach ihr aus, streichelte begütigend ihre Wange. Als bräuchte sie Trost und Zuspruch

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