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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und nicht er. »Keine Sorge. Unkraut vergeht nicht. Ich halt bestimmt noch locker so lange durch, bis ich dich ins Flugzeug gesetzt hab und du in Sicherheit bist.«
    »So hab ich das nicht gemeint.« Obwohl - was er sagte, stimmte. Sie brauchte ihn für ihre Flucht. Ohne seine Unterstützung hatte sie keine Chance.
    Glaubte er ihren Beteuerungen?
    Glaubte sie ihm denn?
    Er zog seine Hose hoch.
    Sie half ihm, Reißverschluss und Gürtel zu schließen, dann drückte sie ihn sanft in einen Sessel und hielt ihm den Spot ihrer Leselampe ins Gesicht.
    Behutsam desinfizierte sie die Wunden von dem Gift und wusch ihm den Schmutz aus den Augen. »Geht es? Oder tut es sehr weh? Kannst du das Auge aufmachen?«
    »Nein. Aber der Augapfel hat wie durch ein Wunder nichts abbekommen. Mit ein bisschen Glück werde ich auf dem Auge nicht blind.«
    Er nahm es ungeheuer gefasst auf. Er ruhte in sich selbst.
    »Ich hab in der Zwischenzeit am Airport angerufen«, fuhr er fort. »Die Maschine ist startklar.Wir müssen schleunigst zum Flugfeld fahren und uns dann in Richtung Gebirge halten.«

    »Ich ruf uns ein Taxi.« Sie nahm den Hörer auf und ließ die Hand unverrichteter Dinge wieder sinken. Sämtliche Telefongespräche gingen über die Hotelzentrale, so dass keineswegs ausgeschlossen war, dass sie abgehört wurden.
    Sie piepste Dika an, dann half sie Warlord beim Socken- und Schuheanziehen.
    Ein leises Klopfen ertönte an der Tür. Sie spähte durch den Spion.
    Es war Dika. Sie lächelte und nickte. »Miss Karen«, rief sie. »Ich bring die Flasche Wein, die Sie vorhin bestellt haben.« Sie hielt demonstrativ eine Flasche hoch, damit Karen sie sehen konnte. Und zweifellos alle, die die Zugehfrau mehr oder weniger zufällig beobachteten.
    Karen ließ sie herein.
    Als Dika das Chaos sah - die verstreuten DVDs, CDs, die tote, schillernd bunte Schlange und den Mann, der mehr tot als lebendig in einem Sessel hing -, verschwand ihr Lächeln. »Was ist passiert?«
    »Wir wurden überfallen.«
    Dika deutete mit dem Kinn auf Warlord. »Ist das der Mann, vor dem Sie Angst haben?«
    »Ja, aber er hat mir das Leben gerettet.«
    »Wieder mal«, unterbrach Warlord.
    »Mach jetzt bloß keinen auf Menschenfreund. Das letzte Mal bist du verdammt gut dabei weggekommen«, konterte Karen.
    »Und deshalb retten Sie ihm jetzt das Leben?« Dika musterte ihn anerkennend. »Kann ich verstehen. Ein gut aussehender Bursche.«

    »Sie sagten doch, ich soll auf meine Instinkte hören. In diesem Fall sagen mir meine Instinkte, dass ich ihn schleunigst von hier wegbringen soll.« Karen tippte fast darauf, dass Dika sie jetzt gnadenlos aufziehen würde.
    Stattdessen entpuppte sich das sanft lächelnde Zimmermädchen spontan als zupackend entschlossene, smarte Frau. »Stimmt haargenau. Lassen Sie mir fünf Minuten. Bin gleich zurück.« Damit verschwand sie.
    Karen nahm zwei Flaschen Wasser aus dem Eisschrank und hielt Warlord eine hin.
    Er schauderte so heftig, dass sie die Glut des Fieberschubs am eigenen Körper zu spüren wähnte, obwohl sie ein ganzes Stück von ihm weg stand.
    Karen atmete tief durch. Himmel, war sie überhaupt die Richtige für so einen Job? Zum ersten Mal kamen ihr Zweifel an ihrer Mission. Das Einzige, was sie vorzuweisen hatte, war ein Kurs in Erster Hilfe. Sie konnte keine Dämonen besiegen, die sich in wilde Bestien verwandelten. Sie brachte die Flasche an seinen Nacken, um ihm ein bisschen Kühlung zu verschaffen, und sagte: »Ich bin eine ganz gewöhnliche sensible junge Frau, die Dessertbüfetts und eine schöne Tischdeko hinkriegt.Wie soll ich dir jetzt bloß helfen?«
    »Sensibel ja.« Er nahm die Flasche, öffnete den Verschluss und trank. »Aber du bist keine gewöhnliche Frau. Du kannst Hotels bauen, Männer zusammenschlagen, du überlebst einen mörderischen Treck durch den Himalaja. Ehrlich gesagt wüsste ich momentan keine andere Frau, die ich lieber bei mir hätte.«
    Sie wollte kein Lob, trotzdem genoss sie sein Kompliment.
»Trink aus«, sagte sie zuckrig. »Du musst viel trinken. Damit das Gift schneller aus dem Körper geschwemmt wird.«
    Er setzte grinsend die Flasche an. Er erinnerte sie an jemanden. An jemanden, den sie mochte.
    O ja. Er erinnerte sie an Rick Wilder.
    »Ich hab alles im Flugzeug, was man zum Überleben braucht«, sagte er. »Nachher packst du das Zeug in deinen Rucksack, dann kann nichts mehr schiefgehen.«
    »Ach, übrigens, hast du etwa meine Sachen durchwühlt?« Sie kippte grimmig den Inhalt der

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