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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Papier.
    Sie starrte abwesend darauf. Er hatte ihr die Flugkoordinaten aufgeschrieben, um in das Gebiet zu gelangen, wo sie Jasha treffen würden - vorausgesetzt, er käme.
    »Hast du Angst?«, fragte er ehrlich betroffen.
    »Nein. Ich doch nicht! Wieso sollte ich Angst haben?«
    »Immerhin hast du Höhenangst, stimmt’s?«
    »Ich hab aber keine Angst vorm Fallschirmspringen.« Hielt er sie etwa für eine Memme? »Sieh dich doch mal um. Dieses Baby hier ist eine Cessna Citation X. Ein wunderschöner Vogel. Sie zu schrotten wäre ein Verbrechen!« Karen krauste die Stirn. »Tja, also ich fänd’s echt schade um das schicke Teil.«
    Er betrachtete sie forschend wie ein Wissenschaftler einen interessanten Schmetterling. »Ich war Söldner und Fremdenlegionär. Ich habe gemordet und geraubt. Glaubst du, es würde mir irgendetwas ausmachen, mein eigenes Flugzeug zu schrotten?«
    »Nein, vermutlich nicht. Aber die Cessna …?«
    »Hast du ihn gesehen?«
    Sie wusste spontan, wen er meinte. Der Typ in ihren Träumen. Der Typ, der vorhin dagestanden und ohne
mit der Wimper zu zucken beobachtet hatte, wie das Flugzeug auf ihn zusteuerte, völlig angstfrei. Sie nickte, ihr Blick auf Warlord fixiert.
    »Dieser Bastard ist Innokenti Varinski. Weißt du noch, der Deal mit dem Teufel? Sein Vorfahr war das. Ihr Vorfahr … sie sind miese Schnüffler. Sie sind Legionäre. Sie finden ihre Beute überall. Und jetzt haben sie es auf dich abgesehen.«
    »Aber …!« Sie strich mit der Hand bewundernd über die edel gestaltete Armaturentafel.
    »Ich weiß.« Er streichelte über das Leder seines Sessels. »Wir lassen sie irgendwo mitten in der Sierra Nevada zerschellen. Es ist Winter. Die Bergungskräfte werden Tage brauchen, bis sie die Absturzstelle lokalisiert haben.«
    »Sie werden nach Notsignalen von der Maschine Ausschau halten.«
    Er sah sie gleichgültig an.
    »Du hast den Notfall-Transponder entfernt?«
    »Ausgeschaltet«, verbesserte er. »Wenn sie die Absturzstelle finden, wird es so aussehen, als wären wir bei der Explosion nach dem Aufprall verbrannt. Die Varinskis werden zwar misstrauisch sein, aber es ist unsere einzige Chance, sie von unserer Spur abzulenken und Zeit für unsere Flucht zu gewinnen.«
    Fragen und Proteste wirbelten durch Karens Kopf. »Du behauptest, dass dieVarinskis Söldner sind.Wer bezahlt sie denn dafür, dass sie mich ausfindig machen?«
    »Niemand. Sie jagen dich aus eigenem Antrieb.«
    »Weshalb? Wieso ausgerechnet mich?«
    »Weil du die Ikone hast.«

    »Wieso? Ist sie so wertvoll, dass sie sie unbedingt haben wollen?«
    »Nein. Aber sie besitzt ungeahnte Kräfte. Wenn sie mit den anderen drei Varinski-Familienikonen vereinigt wird, ist der Pakt mit dem Teufel hinfällig und sie sind wieder wie Normalsterbliche.« Er zog die Socken an, die sie ihm gebracht hatte.
    »Woher weißt du das?«
    »Als ich die Ikone berührte und mich daran verbrannte, erkannte ich mit Schrecken, dass ich mit dem Teufel paktiere. Dass ich leider keinen Deut besser bin als Innokenti.« Warlord beobachtete sie unablässig. »Und die Frau nicht wert bin, die mich nachts in meinen Träumen verfolgt.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte das nicht hören.
    »O doch. Du warst mein Licht in tiefster Dunkelheit, und du hattest eine der vier Varinski-Ikonen bei dir. Ich glaube nicht an Zufälle. Diese Ikonen waren tausend Jahre lang verschollen. Und … und … ein Jahr nach deinem Weggang raffte ich mich dazu auf, mich mal ein bisschen genauer umzusehen. Ich besuchte das frühere Anwesen der Varinskis in der Ukraine.« Warlord lachte. »Von wegen Anwesen - das Haus war ein schlechter Witz, ein großer alter Kasten mit zig Anbauten, einer hässlicher als der andere, die Fensterscheiben zerbrochen, die Rahmen gegen die Kälte notdürftig mit Lumpen zugestopft. Aus den alten Rostlauben, die im Hof standen, wuchs das Unkraut. Auf dem Anwesen leben mindestens hundert Varinskis. Nachdem sie im Jahr zuvor ihren Anführer getötet
hatten, kämpften sie darum, wer von ihnen die Familiengeschäfte übernehmen sollte.«
    »Wer heuert denn solche Mörder an?«
    »Meistens Diktatoren und Militärregime, aber grundsätzlich würden sie für jeden arbeiten, der sie sich leisten kann. So halten sie es seit tausend Jahren. Sie haben den Ruf, für Geld alles zu tun.«
    »Ist das denn ein lukratives Geschäft?«, fragte sie unbedarft.
    »Ist Krieg ein lukratives Geschäft? Oder Morden?«
    Das reichte ihr als Antwort. »Demnach

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