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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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fassen bekämen, mich oder einen meiner Brüder oder - und da sei Gott vor - meine Schwester, wäre der Kampf entschieden.« Er grinste schräg. »Als Innokenti mich gefasst hatte, raffte der Idiot nicht mal, wer ich war! Er kapierte nicht, dass er mich nie würde ausschalten können. Ihm war nicht klar, dass ich eine Kampagne anzetteln könnte, die die Varinskis unter den Auftragsmördern und Söldnern dieser Welt zur absoluten Lachnummer abstempeln würde.«
    »Es ist etwas Persönliches zwischen euch beiden.« Ihre Fingerspitzen und ihre Zehen kribbelten höllisch. Es tat irre weh.
    »Und du stehst dazwischen. Das tut mir wahnsinnig leid. Bitte, verzeih mir, dass ich dich da mit reingezogen hab.« Es schien ihm ernst mit seiner Entschuldigung.
    »Okay, Entschuldigung angenommen. Da ist noch was anderes …« Sie stockte.

    »Was?«
    »Ach, nichts.« Mir wäre wesentlich wohler, wenn du den Zorn der Varinskis nicht auf deine ahnungslose Familie lenken würdest.
    »Wir springen gleich zusammen mit dem Fallschirm ab. Wir überleben das schon irgendwie. Wenn wir Glück haben, lässt Innokenti sich durch dieses Manöver täuschen und stellt die Suche nach uns ein.«
    »Bist du da nicht ein bisschen zu optimistisch?«
    »Nein, ich glaube nicht. Das ist die Chance für uns. Wenn er überzeugt ist, dass die Mission abgeschlossen ist, dass wir tot sind, dann sind wir vor ihm sicher.«
    »Okay. Und das ausgerechnet im Winter in der Sierra Nevada.« Das bedeutete schneeverharschte Gipfel, ein glitzernd verschneites Bergpanorama, das einem grell in den Augen schmerzte, meterhohe undurchdringliche Schneemassen, tiefe Gletscherspalten, in denen man bei einem Sturz unweigerlich den sicheren Tod fand. »Grundgütiger!«
    Er fasste ihre Hand. »Du stürzt schon nicht.«
    Im Himalaja, als seine Gefangene, hatte sie es gehasst, dass er ihre Schwächen und Befindlichkeiten kannte. Jetzt, da ihnen die Gefahr an den Fersen klebte und er mit dem Horror der Vergangenheit konfrontiert war, die über seine Zukunft entschied, fand sie seine Worte tröstlich.
    »Ich weiß.Wahrscheinlich ist es bloß die ganz natürliche Angst zu stürzen, in Verbindung mit …« Unterbewusst vernahm sie Jackson Sonnets Stimme: Gottverdammich, Karen, hör auf mit dem Scheiß, sei nicht so melodramatisch. »Na ja, eben eine natürliche Angst zu stürzen.«

    »Hinzu kommt der Tod deiner Mutter«, schloss Warlord geistesgegenwärtig.
    »Du bist verdammt gut informiert.« Karen fühlte sich mit einem Mal unbehaglich. Er wusste das mit ihrer Mutter.Was wusste er noch? Hatte er sie im Internet auf Herz und Nieren geprüft? Getestet und für gut befunden? Sie ließ sich in den Pilotensessel fallen und vertiefte sich in die Kontrollinstrumente.
    »Es war nicht besonders schwierig, den Zeitungsartikel ausfindig zu machen.« Dann verblüffte er sie. Er legte einen Arm um ihre Schultern. »Das mit deiner Mutter tut mir aufrichtig leid. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schmerzvoll ist, wenn man seine Mutter verliert.«
    Karen schluchzte trocken. Überwältigt von seiner Nähe und seinen tröstenden Worten. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wenn sie an ihre Mutter dachte und deren frühen Tod, dann musste sie einfach weinen. Sie wischte sich hastig eine Träne von der Wange. »Meine Mutter ist seit sechsundzwanzig Jahren tot. Trotzdem bin ich nie wirklich darüber hinweggekommen. Es heißt, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber bei mir ist die Erinnerung noch immer so frisch, als wäre sie gestern gestorben.«
    »Ich hab auch ein bisschen was über deinen Vater recherchiert. Er scheint mir nicht gerade der Typ sensibler, weltallerbester Dad zu sein, hm? Vielleicht ist er nicht ganz unschuldig daran, dass du die Trauer um deine Mutter nie richtig verarbeiten konntest.«
    Sie drehte den Kopf ins Profil und fixierte Warlord. Sie öffnete den Mund zu einer Erwiderung und schloss
ihn unverrichteter Dinge wieder. Es war die Höhe: Dieser Mann, der sie als Gefangene gehalten und wie eine widerspenstige Sklavin gefesselt hatte, um sie zwei Wochen lang mit dem besten Sex ihres Lebens zu befeuern - dieser Mann kritisierte unverblümt an Jackson Sonnet herum, dass der nicht sensibel und empathisch sei.
    Warlords Gesicht war ihrem so nah, dass sich ihre Wangen fast berührten. Starke Emotionen wallten in ihr auf - aber nicht Lust noch Leidenschaft. Nein, mit Sex hatte das nichts zu tun. Stattdessen war es die stumme Erkenntnis, dass sich zwei verletzte Seelen gefunden

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