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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wir miteinander telefonierten, dann immer ganz leise, damit niemand was mitbekam. Wir trafen uns zweimal die Woche in Burlington auf einen Kaffee, dann diskutierten wir über Bücher, die wir beide mochten, und über den Computer, den ich gerade baute, und auf welches College sie gern gegangen wäre. Unsere Familien blieben völlig außen vor. Die ganze Affäre hatte was von der Geheimniskrämerei bei Romeo und Julia .« Er spähte ins Cockpit, um zu sehen, wie Karen es aufnahm.
    Ihr Mund klappte abermals auf. Sie presste hastig
die Lippen aufeinander. Dann fragte sie: »Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Sie war mein erstes Mal.« Darüber zu reden machte es ihm leichter. »Es passierte nach einem Footballspiel in der Umkleidekabine. Die anderen Jungen waren schon weg, und ich weiß noch, dass ich einen Wahnsinnsbammel hatte.«
    »Das … na das ist ja mal ganz was Neues. Du und Schiss vor irgendwas?«
    »Ich hab inständig gehofft, dass sie nichts merkt, denn für sie war es nicht das erste Mal.«
    »War sie schon in der Oberstufe?« Karen klang amüsiert und fasziniert.
    »Sie war in der Abschlussklasse.« Er zerrte an dem Overall und stöhnte vor Schmerz. »Sie war eine Göttin.«
    »Und gab dir das Gefühl, ein Gott zu sein, hm?«, giggelte Karen.
    »Jedenfalls machte sie keine große Sache daraus, dass ich mich ziemlich blöd anstellte. Sie nahm mir die Bedenken, ich könnte zu früh kommen. Es war schön mit ihr.« Er hielt inne und starrte brütend geradeaus. »Das war der Grund, weshalb ich ihren Vater umgelegt hab.«
    Karens Lachen gefror auf ihren Lippen.
    »Nachdem wir … Sex miteinander gehabt hatten, ging ich nach Hause. Meine Mutter war noch auf. Sie lief mir entgegen.« Er schüttelte sich unbehaglich. »Wenn es etwas gibt, das ein Typ nicht sehen mag, wenn er nach seinem ersten Mal nach Hause kommt, dann ist das seine Mom. Anscheinend sah ich nicht
anders aus als sonst. Sie wollte mir bloß ausrichten, dass Emma am Telefon sei, und bat mich, ihr zu sagen, dass sie künftig nicht mehr so spät anrufen solle. Dann küsste Mama mich und ging ins Bett.«
    »Das war das letzte Mal, dass ihr euch gesehen habt?«
    »Ja.« Er nickte. »Ja.«
    »Und was wollte Emma von dir?« Karen musterte ihn forschend.
    »Zuerst dachte ich, sie will mir sagen, dass sie schwanger ist. Dann dämmerte mir, dass sie das unmöglich wissen konnte, weil wir es erst zwei Stunden vorher miteinander getrieben hatten. Zudem hatten wir ein Kondom benutzt. Nein, sie fragte mich, ob ich noch in sie verliebt sei, und ich sagte, bis über beide Ohren. Ich solle sie jetzt nicht für ein Flittchen halten, meinte sie, weil ich nicht der Erste gewesen sei. Sie klang irgendwie ziemlich fertig.« Das lag siebzehn Jahre zurück, und er erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen. »Folglich erbot ich mich, noch kurz zu ihr rüberzufahren. Nein, besser nicht, antwortete sie, wenn ihr Dad etwas merken würde, würde er mich bestimmt umbringen. Die Art, wie sie das sagte, machte mich stutzig. Als hätte sie richtig Angst vor dem Kerl. Also bat ich sie, ihr Fenster offen zu lassen. Ich hab aufgelegt und bin zu ihr.«
    »Sie wohnte in der Nähe?«
    »Nein. Nicht wirklich. Sie wohnte vierzig Meilen von mir entfernt. Aber als Panther kann man abkürzen. Ich hab mich durch die Büsche geschlagen, querfeldein und auf dem direkten Weg. Sie wohnte in einem
alten Farmhaus, ein kleines, total heruntergekommenes Anwesen, mit Löchern im Dach und abblätterndem Putz.« Er stellte seinen gepackten Rucksack auf einen Sitz. »Ihr Zimmerfenster stand offen, und ich witterte ihren Duft.«
    »Ihren Duft.« Karen blickte in die weißen, flaumigen Wolken, die vorüberzogen. »Wie in Nepal, als du meinen gewittert hast? Weil du ein Panther bist?«
    Er nickte. »Aber in Emmas Duft mischte sich ein schwacher Blutgeruch. Sie hatte ihre Periode eine Woche vorher gehabt, folglich konnte es kein Menstruationsblut sein. Nein, sie war verletzt.«
    »Ihr Vater?«
    »Ich hatte keine Ahnung, was da vorgefallen sein mochte. So was war mir völlig fremd - mein Dad vergötterte meine Schwester und meine Mutter. Ich hatte so was noch nie vorher gesehen.« Bei der Erinnerung an Emmas blutüberströmtes, schmerzverzerrtes Gesicht wurde Warlord übel - und seine Augen funkelten vor Zorn. »Er hatte brutal zugeschlagen und ihr die Nase gebrochen. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt. Und sie hielt sich den linken Arm. Als ich fragte, ob was gebrochen wäre, meinte sie, ihr Handgelenk täte

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