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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Problem.«
    »Stimmt. Der Schnee wird das Wrack und unsere Spuren überdecken.«
    »Wenn wir nicht schleunigst eine geschützte Stelle finden, werden die Schneemassen uns bei lebendigem Leib begraben.«

    Er packte den Fallschirm zusammen. »Komm, wir laufen los und suchen eine Stelle, an der wir ein Zelt aufschlagen können.«
    »Und dann?«
    »Dann werden wir entweder überleben … oder gemeinsam sterben.« Er küsste ihre eisige Wange. »Wenn ich sterben muss, dann wenigstens mit dir zusammen.«
    Sie kramte Mütze und Schal aus ihrer Tasche und packte sich warm ein. »Oh … ganz ehrlich: Ich möchte lieber noch eine Weile leben. Zumal ich mit den Varinskis noch ein Hühnchen zu rupfen hab.« Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Und mit dir.«

28
    K aren sah, wie Warlord taumelte und knietief in den Schnee einsank. Sein Gesicht von Schmerzen gezeichnet, versuchte er, wieder aufzustehen.
    Sie blieb abrupt stehen. »Es hat keinen Zweck, wir müssen hier unser Zelt aufschlagen«, seufzte sie.
    »Wir sind noch nicht weit genug gelaufen«, wandte er ein. Er richtete sich auf. Und sank abermals ein. »Jetzt ist es nicht mehr weit.«
    Der Adrenalinschub von ihrer geglückten Landung hielt sie auf den Beinen, trieb sie weiter. Nach einer Meile wurde der Schneesturm jedoch so heftig, dass sie kapitulieren mussten.Warlords wachsweißes Gesicht
war alarmierend, er blickte sie mit glanzlos stumpfen Augen an, Schweißperlen glitzerten in seinen eisverkrusteten Brauen.
    »Es spielt keine Rolle. Wir kommen einfach nicht weiter.«
    »Wir müssen. Wir sind noch ganz in der Nähe der Absprungstelle. Und damit leichte Beute für die Varinskis.«
    »Okay, dann geh du vor. Ich schau mir mal an, wie das klappt.« Sie blickte sich suchend nach einer geeigneten Stelle um, wo sich ein Zelt aufschlagen ließe. Als sie durch das dichte Schneetreiben hindurch abermals nach Warlord Ausschau hielt, stellte sie fest, dass er bäuchlings in den Schnee gestürzt war.
    Sie schleppte sich zu ihm, drehte ihn auf den Rücken und fühlte seinen Puls. Großer Gott, seine Haut war trotz der Kälte glutheiß - er hatte hohes Fieber, stellte sie bestürzt fest. »Wofür hältst du dich eigentlich?«, fragte sie den bewegungslos im Schnee liegenden Mann. »Vor fünf Stunden wurdest du von einer dämonisch anmutenden Riesenkobra gebissen. Vor vier Stunden hast du mit diesem monstermäßigen Wanderfalken gekämpft.Vor einer Stunde haben wir dein Flugzeug geschrottet. Hast du etwa geglaubt, du wärst Superman?«
    Wie sie Warlord kannte, glaubte er das tatsächlich. Es hätte sie verblüfft, wenn es anders gewesen wäre. In gewisser Weise war er ein solcher Typ. Andererseits war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, über seine gestaltwandlerischen Fähigkeiten nachzudenken. Sonst erfror er ihr noch.

    »Wenigstens ist die Schwellung in deinem Gesicht abgeklungen. Das kommt sicher von der Kälte.« Sie fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Ich denke, das mit deiner Sehkraft wird wieder.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Gott sei Dank.«
    Sie entdeckte eine kleine Lichtung, umgeben von hohen Zedern. Die herabhängenden Äste würden sie vor den schlimmsten Schneewehen schützen, überlegte sie. Sie spähte missmutig in den eisgrauen, schneeverhangenen Himmel. Jede Wette, dass da noch’ne Menge runterkäme. Sie hatte keine Lust, sich lebendig begraben zu lassen.
    Sie durchwühlte Warlords Rucksack. Fand Notproviant, Seil, Haken, eine Klappschaufel, zwei halbautomatische Pistolen, Munition … Jackson Sonnet wäre begeistert. Ihr Begleiter war wirklich für alle Eventualitäten gerüstet.
    Sie zog einen schmalen Graben, nahm Warlord den Fallschirm ab, den er mit von der Kälte tauben Fingern umklammert hielt, und breitete ihn auf dem Schnee aus. Dann zog sie das Zweimannzelt aus seinem Rucksack. Jackson Sonnet hatte ihr beigebracht, wie man im Dunkeln, bei Minusgraden und im Sturm ein Zelt aufbaute. Zum Glück, denn sie fiel fast um vor Müdigkeit. Die Zeit drängte. Ihre Arme und Beine waren wie betäubt.
    Sie breitete die Schlafsäcke - geeignet bis vierzig Grad minus, stellte sie anerkennend fest - in dem engen Zelt aus.Verband die Reißverschlüsse zu einem großen Schlafsack miteinander und verstaute ihre Rucksäcke in einer Zeltecke. Zähneklappernd lief sie
wieder in den Schneesturm, zerrte den bewusstlosen Warlord zum Eingang, klopfte ihm notdürftig den Schnee ab und rollte ihn ins Innere. Dann schloss sie sorgfältig den Zelteingang.

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